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Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)
Autoren: Kim Lenox
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zerreißen. Ein gewaltiger Aufprall erschütterte die Tür und die Wand des Mietshauses. Staub und Mörtelbröckchen flogen durch die Luft und übersäten den Boden des dunklen Innenraums, in dem sie Zuflucht gesucht hatte.
    Sie stemmte sich mit dem Rücken gegen die Tür und legte die Hände an die Schläfen, um nachzudenken. Während sie in die schwarze Dunkelheit starrte, erkannte sie die Umrisse von zerschlissenen Matratzen und halb zertrümmerten Möbelstücken.
    Ein weiteres Krachen. Sie wappnete sich. In der Nähe ihrer Füße fand sie den Riegel der Tür. Sie hob ihn auf und schob den Bolzen an seinen Platz – wohl wissend, dass es sie nicht retten würde, wenn der Ripper seine Aufmerksamkeit auf sie richtete.
    Elena ging die eingesunkene Treppe hinauf, sorgfältig darauf bedacht, am stabileren Rand zu bleiben. Sie stieg hastig fünf Stockwerke nach oben. Sobald sie auf dem Dach war, stürmte sie zum Rand und hockte sich hin, um auf die Straße hinunterzuspähen.
    Unbehagen befiel sie. Da unten war niemand.

19
    Vor ihrem geistigen Auge sah Elena Selene, die in Fetzen geschnitten dort unten lag.
    Irgendetwas knarrte und krachte.
    Eine Tür.
    Sie wirbelte herum und suchte das Dach ab, sah jedoch niemanden. War eine Tür oben an der Treppe gewesen? Ihr Herz raste.
    Als sie näher herantrat, sah sie, dass da tatsächlich eine Tür war – und irgendjemand hatte sie geschlossen. Furcht kroch ihr unter die Haut. Dieser Irgendjemand beobachtete sie wahrscheinlich in genau diesem Moment aus dem Schatten heraus.
    Als sie etwas Bösartiges hinter sich spürte, wirbelte sie herum.
    Ein hochgewachsener, schlanker Mann in einem Cape stand so nah bei ihr, dass er sie hätte packen können, wenn er nur gewollt hätte.
    »Guten Abend, Ms Whitney.«
    Sie wich zurück und wäre beinahe gestolpert.
    »Ich hatte Sie heute Nacht gar nicht hier erwartet. Ich dachte, wir hätten unseren Spaß schon gehabt.« Er trat auf sie zu, seine Füße knirschten auf der Dachpappe. »Sie hätten mich nicht mit diesen schrecklichen Klingen stechen sollen. Sie haben mir wehgetan. Und jetzt werde ich Ihnen wehtun müssen.«
    »Was sind Sie?« Sie taumelte rückwärts und ließ ihn keinen Moment aus den Augen.
    Sie hätte beim besten Willen sein Gesicht nicht erkennen können. Ja, da waren Augen. Ja, da war ein Mund. Aber sie konnte seine Züge nicht erkennen. Als er die Lippen zu einem breiten Lächeln verzog, sah sie seine Zähne glänzen.
    »Was sind Sie?«, rief sie.
    »Ich bin der erste von vielen. Ich bin ein Brotos. «
    »Gehen Sie weg von ihr«, befahl eine grimmige Stimme.
    Elena schlug sich eine Hand vor den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Archer stand auf dem Vorsprung, ein Schatten, ein unsterblicher Jäger, so schön und tödlich wie in der Nacht, als sie ihn zum ersten Mal auf dem Mietshaus in Spitalfields gesehen hatte.
    Sein schwarzsilbriger Blick berührte sie nur flüchtig.
    Als er die Arme ausbreitete, schossen schwere Zwillingsklingen heraus. Er zischte eine Abfolge von Worten, in einer Sprache, die sie nicht verstand.
    Plötzlich begann sich seine Haut zu verändern, und seine schwarzen Augen flackerten bronzefarben auf.
    Oh Gott. Sie wusste, was gerade geschah. Er transzendierte.
    Verzweiflung und Trauer packten sie – sie wusste, dass er seine unsterbliche Existenz opferte, um sie zu retten und den Ripper aufzuhalten.
    »Zu spät, Schattenjäger. Sie kommen zu spät, um mich aufzuhalten.« Jack schoss vorwärts und stieß Elena zu Boden. Er rannte über das Dach und sprang mit ausgebreitetem Umhang vor der Kante in die Nacht …
    Nur um zurückgeschleudert zu werden.
    Er krachte gegen die morschen Bretter. Holz splitterte; Ziegelsteine flogen durch die Luft. Sein Hut rollte zur Seite.
    Mark kam aus der Dunkelheit geschossen, und seine Augen glänzten bronzefarben. Er umklammerte ein Schwert mit einer grausam geschwungenen Klinge.
    Sofort hörte Archer auf zu transzendieren. Das Gift unter seiner Haut löste sich auf.
    Von Mark verlangte er zu erfahren: »Was haben Sie getan?«
    »Eigentlich hatte ich eher ein Dankeschön erwartet«, erwiderte Mark mit einer hohlen, wie tot klingenden Stimme.
    Jack stolperte über die Bretter, ein Versuch zu fliehen.
    Bronzefarbene, boshafte Augen richteten sich beinahe gelangweilt auf ihn. »Oh, wo wollen wir denn hin, kleiner Mann?« Mark tippte mit der flachen Seite seines Schwerts auf Jacks Hinterkopf. Jack heulte vor Schmerz auf.
    »Elena ist geschnitten worden.«
    Archer
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