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SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

Titel: SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen
Autoren: Larry Brent
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plötzlich entschlossen. »Ich
tu’ dir einen Gefallen... ich werde etwas tun, um deine Situation zu
erleichtern. Ich erwarte von dir...«, er überlegte einen Moment, »tausend
Rupien ...« Seine Stimme klang etwas unsicher, als er das sagte.
    »Einverstanden - ich möchte dafür nur einige
Stunden ruhig schlafen. Du schaffst alle Kruzifixe nach draußen...«
    »Erst das Geld«, verlangte Lanar.
    »Das geht schlecht, wie du selbst gesehen
hast. Meine Kräfte sind beeinflußt. Ich kann nicht frei atmen, geschweige denn
meine magischen Fähigkeiten zur Entfaltung bringen, solange diese Dinge ...«
    »Ich verstehe ... dann begib dich in die
hinterste Ecke der Zelle. Ich komme dorthin .«
    Vorsichtig löste Kanat Lanar den großen
Schlüsselbund vom Gürtel, als befürchte er, durch eine übereilte Bewegung etwas
zu verraten.
    Er öffnete die Zellentür mit der Waffe in der
Hand.
    Asud Ganderchoe spielte die Rolle des
gehorsamen Gefangenen mit Erfolg.
    Er hatte die Augen nach unten gesenkt, um den
Anblick der christlichen Symbole nicht ertragen zu müssen. Es genügte schon die
Ausstrahlung, die seinen bösen Willen lähmte und seine teuflischen Absichten
mehr und mehr untergrub. Wenn er diesem Feuerwerk einer unsichtbaren Macht, die
er bekämpfte, noch einige Stunden weiterhin ausgesetzt war, würde sein Wille
zum Widerstand völlig zerstört sein. Darauf warteten seine Gegner nur. Doch
diesen Gefallen wollte er ihnen nicht tun.
    Lanat hängte das erste Kruzifix ab. Es hing
an einem Nagel direkt neben der Tür.
    Trotz der Versuchung, sich zu beeilen,
erledigte Kanat Lanar »seine Arbeit« bewußt langsam. Er schloß die Tür hinter
sich ab, deponierte das geweihte Kreuz in einer dunklen Ecke des schwach
beleuchteten Korridors und kehrte dann wieder in die Gefängniszelle zurück.
    Er holte das zweite und dritte Kruzifix, ohne
dabei die Waffe aus der Hand zu legen oder seinen Schützling aus den Augen zu
lassen.
    Das ganze Unternehmen währte eine
Viertelstunde.
    Als Lanar den letzten geweihten Gegenstand
aus der Zelle nahm, stand Ganderchoe noch immer in der hintersten Ecke und drehte
dem Gefängniswärter den Rücken zu. So konnte Lanar nicht das teuflische,
triumphierende Lächeln sehen, das auf Ganderchoes Lippen lag.
    Der Wächter schloß die Tür und atmete durch.
    Er war froh, daß es zu keinem Zwischenfall
gekommen war...
    »So, jetzt ist alles in Ordnung. Ich nehme
an, du fühlst dich nun wohler...« Lanar war auf Ganderchoes Ausdrucksweise
übergegangen, der ihn einfach mit du anredete.
    Und wie wohl der Gefangene sich fühlte! Er
konnte wieder frei atmen, die Enge, in die die unsichtbare Kraft ihn gezwängt
hatte, war verflogen.
    Kanat Lanar steckte eine Rupie durch das
Guckloch. »Und nun gehts ans Bezahlen ... wir hatten uns auf tausend geeinigt«,
meinte er hinzufügen zu müssen. »Dafür halte ich für vier bis fünf Stunden die
Gegenstände unter Verwahrung .«
    »Damit bin ich sehr zufrieden .« Asud Ganderchoe nahm die Münze entgegen und trat von der
Tür zurück.
    Laut und vernehmlich knackte es im Schloß,
als ob jemand einen unsichtbaren Schlüssel umdrehe.
    Lanar schrie leise auf und wich erschrocken
einen Schritt zurück.
    Wie von Geisterhand bewegt, wurde die Tür
geöffnet.
    Ganderchoe trat auf den Gefängniswärter zu.
    Der überwand sein Entsetzen und zog die
Waffe.
    »Zurück !« sagte er
hart, »keinen Schritt weiter.«
    So sicher und fest, wie er sich gab, war er
keineswegs.
    Die Tür war verschlossen gewesen! Zauberei
war im Spiel... Asud Ganderchoe konnte sich frei bewegen, weil die geweihten
Gegenstände ihn nicht mehr in seine Schranken verwiesen.
    Der Angehörige der Ganderchoe-Sippe verzog
die Lippen zu teuflischem Grinsen. Er ging auf Lanar zu, der die Waffe auf ihn
anlegte.
    »Machen Sie keinen Unsinn! Sie wissen, daß
Sie hier nicht rauskommen«, wurde Lanar wieder förmlich. »Sie werden schon an
mir scheitern. Noch einen Schritt, und ich schieße! Seien Sie doch
vernünftig...«
    Ganderchoe verhielt nicht im Schritt.
    Da krümmte sich der Finger des Wächters.
    Kanat Lanar gab einen Warnschuß ab und setzte
die Kugel genau vor die Füße des Häftlings.
    Der unansehnliche Steinboden war nicht
besonders hart. Das Projektil bohrte sich in den Boden und blieb darin stecken.
    »Stehenbleiben, Ganderchoe!«
    Lanars Blick irrte zu dem Stuhl neben der
Zellentür. Dort lag sein Taschenfunkgerät. Im Moment unerreichbar für ihn...
    Ganderchoe war auf Reichweite heran.
    Ein zweiter
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