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SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

Titel: SGK284 - Nacht im Horror-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sie sich auf diesen blödsinnigen Vorschlag einließ.
    Zweimal rannte sie gegen die Tür.
    »Wenn Ihnen das Hotel schon gehört,
hätten Sie doch einfach einen Schlüssel mitnehmen können«, beschwerte sie sich.
    »Im Moment gehört mir gar nichts mehr.
Man hat mir ja alles weggenommen. Wir werden’s schaffen ...«
    Sie war besessen von dem Gedanken, ihr
unbedingt das Hotel vorzuführen. Christine Louson nahm selbst einen Anlauf. Dies wäre für die Krankenschwester die Gelegenheit
zur Flucht gewesen. Wegfahren mit ihrem Auto allerdings konnte sie nicht.
Christine hatte die Schlüssel an ihrem Uhrarmband befestigt. Es wäre lediglich
ein Entfernen von der Verrückten gewesen. Aber seltsam - jetzt wollte sie nicht
mehr. Das alte Hotel interessierte sie mit einem Mal. Und dann wollte sie,
nachdem die Dinge sich schon so weit entwickelt hatten und es ihr nicht gelungen
war, noch in der Anstalt Christine von ihrem Plan abzubringen, sie nicht
unbeaufsichtigt ihrem Schicksal überlassen.
    Es war erstaunlich, welche Kräfte in
der schlanken Christine Louson steckten. Mit aller
Kraft rannte sie gegen die
    Tür an. Im Schloss krachte es. Die Tür hing locker in der Verriegelung, ein weiterer Anlauf, und
es war geschafft. Mit einem splitternden Geräusch flog sie nach innen und
krachte gegen den Wandvorsprung.
    Christine Louson stand auf der Schwelle und winkte Schwester Anais zu
sich heran.
    »Nett von Ihnen, dass Sie nicht davongelaufen sind«, sagte sie anerkennend. »Das zeigt mir, dass Sie mich ernst nehmen ... Kommen Sie, gehen wir
gemeinsam ’rein. Hausfriedensbruch ist das nicht. Das Anwesen gehört mir ...«
    Neugierig kam die Krankenschwester der
Aufforderung nach. Christine Louson überschritt die
Schwelle zum Hausinnern zuerst. Sie suchte nach dem Lichtschalter hinter der
Rezeption und fand ihn auch ...
    »Nanu? Das Licht geht nicht an ...
Onkel Louis, wo bist du. Nun zeige dich auch meiner Begleiterin, damit man mir
glaubt. Erbringe den Beweis, dass ich recht hatte
..., dass es dich noch gibt und du nicht auf dem
Friedhof von Matignon liegst !«
    Ihre Worte verklangen. Gespenstisch
hallten sie in der holzgetäfelten Halle und dem schmalen Korridor, in dem die
Treppen steil nach oben führten.
    Niemand regte sich. Alles war leer.
    »Kommen Sie, Christine, da ist niemand
...«
    Das ist vielleicht die Chance, sie
wieder zur Vernunft zu bringen, dachte Schwester Anais gleichzeitig. Jetzt nur keine falsche Bewegung, um nicht missverstanden zu werden .. .
    »Da ist er, Schwester !« Die Worte aus Christine Lousons Mund wirkten auf die andere Frau wie Hammerschläge.
    »Wo?«
    »Auf der Treppe.«
    Tatsächlich! Dort tauchte aus dem
Hintergrund eine schattenhafte Gestalt und kam langsam näher.
    Ein Mann. Groß, hager, uralt - und
doch aufrecht gehend, als wäre er von jugendlicher Kraft erfüllt.
    Christine Louson löste sich von ihrem Platz hinter der Rezeption und umklammerte das große
Fleischermesser so intensiv, dass ihre Knöchel weiß
hervortraten.
    »Ich werde ihn töten !« wisperte sie der Krankenschwester neben sich erregt zu. »Einmal ist es ihm
gelungen, mich von hier zu vertreiben - ein zweites Mal wird es nicht dazu
kommen ...« Und laut fügte sie hinzu: »Ich habe Besuch mitgebracht, Onkel
Louis, jemand, dem ich beweisen will, dass ich recht
hatte, mit dem, was ich erzählte ... komm’ näher, komm’ ruhig näher, damit sie
dich auch sieht... Es ist schade, dass es so dunkel
ist... kann man denn kein Licht einschalten ?«
    »Nein. Leider nicht... die elektrische
Versorgung in diesem Hotel ist gestört. Es kann einige Tage dauern, ehe jemand
kommt, um den Schaden zu beheben. Aber das stört mich nicht. Ich hebe die
Dunkelheit, wie du weißt...«
    Der Klang der Stimme gefiel der Krankenschwester
aus der Anstalt nicht. Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken. Die ganze
Atmosphäre war so beklemmend und geisterhaft und stieß sie auf eine eigenartige
Weise ab. ..
    »Sag ihr, dass du Onkel Louis bist...«
    Der Herankommende nickte. »Ich bin
Louis de Calenque , richtig! Der Besitzer dieses
Hotels. Und wenn euch euer Leben lieb ist, dann verlasst es auf der Stelle .«
    Schwester Anais stockte der Atem.
    »Lassen Sie uns gehen, Christine .«
    Die Atmosphäre des Grauens raubte ihr
den Atem. Sie musste weg von hier, sie merkte, dass etwas unbeschreiblich Böses, Bedrohliches hier
lauerte, dass sich eine Gefahr ankündigte, deren
Größe über das menschliche Verstehen hinausging.
    Die Schatten

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