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SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

Titel: SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren
Autoren: Larry Brent
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Speisen so
beschäftigt, daß keiner von ihnen merkte, was in Höhe der Tür geschah, durch
sie sie gekommen waren. Während sie an der reich gedeckten Tafel Platz nahmen
und herzhaft aßen, war das leise schleifende Geräusch kaum mehr zu vernehmen.
    Aus der Wand links und rechts neben der stählernen Tür schoben
sich zwei Zwischenwände, die den Eingang verdeckten. Von der Tür war nicht mehr
die Spur zu sehen.
    May Weston, Dorothee Valec und Charles Turnup waren hermetisch von
der Außenwelt abgeschlossen. Einen anderen Ausgang - weder Tür noch Fenster -
gab es nicht.
    Sie aßen, tranken und scherzten.
    Sie glaubten unter sich zu sein, doch sie irrten sich.
    Irgend etwas belauerte und beobachtete sie - war ständig um sie
herum und allgegenwärtig...
    Lilian Showny war benommen und fühlte sich wie gerädert.
    Erstes Tageslicht sickerte durch die Vorhänge.
    Die junge Frau nahm es wie hinter einem Schleier wahr. ,
    Was war nur los mit ihr?
    Überrascht stellte sie fest, daß sie quer im Bett lag.
    Sie richtete sich auf. Ihr Kopf fühlte sich schwer an und dröhnte und ...
    Sie stutzte. Plötzlich kam die Erinnerung. Die baumelnden Beine
vor ihrem Gesicht... letzte Nacht... das Grauen, das nach ihrem Herzen
gegriffen hatte.
    Sie hielt den Atem an und starrte erschrocken zur Decke auf ihrem
Bett.
    Lilian Showny atmete auf. Gott sei Dank, da war nichts ... Alles
nur ein Traum...
    Warum aber war das Bett neben ihr leer - und vor allem unbenutzt?
    Dies war die nächste Feststellung, die die junge Frau traf.
    Ihre Augen verengten sich.
    Wo war John, ihr Verlobter?
    War es so spät, daß er vor ihr aufgestanden war und vielleicht
schon frühstückte?
    Lilian Shownys Unruhe wuchs. Erneut hob sie unwillkürlich den
Blick zur Decke. Das Bild von
    vergangener Nacht stand lebhaft vor ihrem geistigen Auge und ließ
sie nicht in Ruhe.
    Da machte sie eine Entdeckung.
    Lilian Showny schluckte.
    Wie von unsichtbaren Fäden in die Höhe gezogen, richtete sie sich
vollends auf und stellte sich auf das Bett. Da war etwas an der Decke, das sie
bisher nicht wahrgenommen hatte. Ein großer, dunkler, feuchter Fleck ...
    Sie starrte hinauf.
    Es sah aus, als hätte jemand - während sie schlief, dort eine
Reparatur erledigt. War die Decke zuvor beschädigt gewesen?
    Die Frau stellte sich auf die Zehenspitzen und tastete nach der
auffälligen Stelle.
    Sie war noch feucht. Gips ... ?
    Lilian konnte nicht verhindern, daß ihr blitzartig der Schweiß
ausbrach, und ihr Herz zu rasen begann.
    Genau wie in der letzten Nacht, schoß es ihr durch den Kopf.
    Schemenhaft tauchte das ungeheuerliche Bild wieder auf. Sie sah
ihren Verlobten vor sich hängen, steif und tot, den Kopf auf die Brust geneigt.
John Willex hatte sich selbst das Leben genommen - oder er war ermordet worden
von jemand, der sich seiner makabren Tätigkeit auf diese Weise entledigte.
    Das Werk eines Wahnsinnigen!
    Lilian Showny war derart verwirrt, daß es ihr schwer fiel, einen
logischen Gedanken zu fassen.
    »John? Jooohhhnnn ?« rief sie laut durch
das Zimmer, dessen Tür halb offen stand.
    Mit einem Mal war die Angst wieder da.
    Lilian Showny begann zu zittern. Sie war wahrhaftig keine Frau,
die sich schnell ängstigte, aber dieses Haus war ihr von Anfang an unheimlich
gewesen. John hatte es nicht wahrhaben wollen, und...
    Sie zwang sich dazu, die trüben Gedanken zu verscheuchen. Sie war
aufgewühlt und durcheinander und schalt sich im stillen eine Närrin.
    Wurde sie krank?
    Wieder mußte sie an die eigenartigen, unverständlichen und
unerklärlichen Geräusche denken, die sie von der ersten Stunde an in diesem
Haus hörte, nachdem sie sich entschlossen hatten, hier zu wohnen. Aber John
hatte nichts davon wissen wollen.
    Sie konnte plötzlich nicht mehr glauben, daß alles nur ein Traum
oder eine schlimme Halluzination gewesen war. Der Fleck an der Decke redete
eine deutliche Sprache... Da hatte jemand den Haken entfernt, an dem die Leiche
aufgeknüpft gewesen war...
    Sie verließ das Bett.
    »John ?« rief sie, daß es laut durchs Haus
hallte. »Bist du in der Nähe ?«
    Sie hörte ihre eigene Stimme. Das beruhigte sie ein wenig. Lilian
Showny verursachte absichtlich Lärm, stieg geräuschvoll auf, hüstelte und
begann zu singen. Sie kam sich vor wie jemand, der durch einen stillen Wald
ging und laut pfiff, um die Angst zu vertreiben.
    Wie hypnotisiert wurde der Blick der jungen Engländerin immer
wieder von der Stelle angezogen, wo sich der dunkle, große Fleck befand
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