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SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

Titel: SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren
Autoren: Larry Brent
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war einzig und allein die Tatsache, daß die Bilder - lebten!
    Die Gestalten bewegten sich und schienen kleine, eingefangene
Menschlein zu sein.
    Über allem triumphierte Sir Anthony Frederic, der sich wie ein
Teufel benahm, auf jedem Bild zu sehen war und schauerlich lachte, daß es von
überall .her zur gleichen Zeit erklang...
    Sie begann zu wimmern wie ein Tier, das Schmerzen erduldet.
    Sie konnte den Blick nicht wenden von den teuflischen Fotos. Alles
in diesem Haus war in Aufruhr, es war erfüllt von all dem Bösen, das hier
wohnte und das sie körperlich zu spüren bekam.
    Sie lief einfach, ohne zu wissen, wohin, nur erfüllt von dem
Gedanken, Lilian Showny nicht in die Hände zu fallen.
    Am Ende des Ganges entdeckte sie eine Tür, die spaltbreit geöffnet
war.
    Dahinter war eine Treppe. Sie führte in dämmrige Dunkelheit.
    Der Keller!
    Peggy Limon war froh, überhaupt trotz aller Furcht und Panik in
Herz und Hirn noch einen klaren Gedanken fassen zu können.
    Das war eine Möglichkeit: sich im Keller verstecken, warten, bis
Lilian auftauchte, sie vorbeilaufen lassen und dann zurückrennen, die Tür
zuschließen und die Verrückte fangen. Danach - so stellte sie es sich vor -
wollte sie so schnell wie möglich das Haus verlassen und zum nächsten
Polizeirevier fahren. Sie brachte sicher nicht mehr die Nervenkraft auf, auch
nur eine Sekunde länger in diesem Gespensterhaus zu verweilen, in der Fotos
anfingen zu leben und Menschen den Verstand verloren. Sie würde nicht mehr in
der Lage sein, in Ruhe ein Telefonat aus diesem Haus zu führen.
    Sie lief die ausgetretenen, steilen Stufen in die Tiefe.
    Die Treppen mündeten in einem Raum, in dem eine lange Tafel stand.
Lüster hingen an der Decke. Einige Kerzen brannten und bewirkten ein seltsames
Zwielicht. Was war das für ein Raum?
    Es gab keine Zeit, darüber lange nachzudenken. Die Irrsinnige mit
der Axt folgte kreischend. Schauderhaft klang die hohle, unpersönliche Stimme
durch die Kellerräume.
    An der gegenüberliegenden Wand gab es eine Öffnung. Es war der
einzige weiterführende Weg. Und Peggy Limon lief ihn.
    Ein Loch in einer Mauer. Wohin führte es?
    Gleich darauf sollte sie es wissen. Es war der direkte Weg ins
Grauen...
    Ein Kellergewölbe!
    Riesige Weinfässer... schwarze Särge ... darauf fein säuberlich
geschriebene Schilder, die den Namen der Ruhenden trugen.
    Sie sah die Bahren ... Menschen darauf ... und erblickte die
beiden schemenhaften Gestalten. Ein alter Mann mit weißem Bart, kalten Augen...
der Mann, dessen Bild oben in der großen Empfangshalle hing, Sir Anthony
Frederic! Und dann der jüngere ... John Willex, Lilians Verlobter. Auch er -
eine Geistererscheinung in diesem Haus, in dem das Grauen wohnte ...
    Ein Galgen!
    Peggy Limon konnte nicht mehr schreien. Sie stand da wie
angewurzelt, und nur noch ein dunkles, abgrundtiefes Stöhnen drang aus ihrer
Kehle.
    »Dorothee ... ?« hörte sie sich mit
fremder Stimme sagen, als sie die Gehenkte erkannte...
     
    *
     
    Der Wagen fuhr am Rand des Dartmoors entlang.
    Larry hielt sich so weit hinter Mornas Fahrzeug, wie er es
verantworten konnte, um es nicht aus den Augen zu verlieren.
    Morna Ulbrandson fuhr in einen schmalen Seitenpfad, der nicht für
Autos erlaubt war. Hinter einer dichten
    Buschgruppe stellte sie den Wagen ab und legte den Rest des Weges
zu Fuß zurück.
    Sie tauchte unter in Nacht und Nebel.
    Larry Brent blieb ihr auf den Fersen. Auch er hatte seinen
fahrbaren Untersatz verlassen, ließ ihn am Wegrand in der Dunkelheit stehen und
folgte der Schwedin auf Zehenspitzen.
    X-GIRL-C näherte sich dem Landhaus, das einsam und verloren in der
weiten, düsteren Landschaft stand. Eine hohe Mauer ragte aus der Dunkelheit.
Morna strebte auf das große Tor zu. Es sah aus wie verschlossen, war es aber
nicht...
    X-GIRL-C drückte das Tor nach innen. Lautlos bewegte es sich in
den Angeln.
    Morna ging, ohne auch nur einmal den Kopf zu wenden, den breiten
Weg zwischen Bäumen und Rosensträuchern entlang. Sie nahm sich nicht die Zeit,
das Tor ins Schloß zu drücken und zu verriegeln. Es war für Larry kein Problem,
ihr auf den Fersen zu bleiben.
    In der nebligen Dunkelheit zeichneten sich schemenhaft die Umrisse
des großen, langgestreckten Landhauses ab, das mit seinen Erkern und Türmen und
den spitzen Giebeln aussah wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit.
    Jetzt stand Morna an der Tür.
    Wer würde ihr öffnen? Besaß sie etwa Schlüssel zum Haus?
    Wie von Geisterhand geöffnet,
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