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SGK248 - Dr. X - Todesatem

SGK248 - Dr. X - Todesatem

Titel: SGK248 - Dr. X - Todesatem
Autoren: Larry Brent
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ging zu dem Mann, der seine Hände an einem
schmutzigen, ölverschmierten Lappen abwischte.
    »Sind Sie Mister Collins ?« fragte sie
ihn.
    »Yes, Madam. Der bin ich ... aber Sie wollen nicht zu mir.
Schade«, er grinste. »Ich weiß schon, wer Sie erwartet... Sie kommen gerade
recht. Sie hat gute Laune. Gehen Sie nur den Weg dort entlang zu dem Haus
links. Klopfen Sie an und man wird Ihnen öffnen... «
    »Vielen Dank!«
    Morna Ulbrandson griff nach ihrer Jacke auf dem Rücksitz des Pontiac und schlüpfte hinein. Zufällig warf sie dabei
einen Blick durch die Seitenscheibe des Verkaufsraums.
    Drin an einem Tisch saß eine verhärmt aussehende Frau, deren Haar
von zahlreichen grauen Strähnen durchsetzt war. Die Sitzende blätterte
gelangweilt in einem zerfledderten Magazin und schien überhaupt nicht gemerkt
zu haben, daß ein neuer Wagen eingetroffen war.
    Morna Ulbrandson machte sich keine weiteren Gedanken über die
Frau.
    Dieser Trieb, den sie nicht unter Kontrolle bekam, bestimmte ihr
ganzes Denken, Fühlen und Handeln.
    Ohne noch einen Blick durch das Fenster zu werfen oder auf den
Mann, ging sie den steinigen Pfad nach oben und näherte sich der Tür des
Hauses, das ihr angegeben worden war.
    Sie klopfte an.
    Sie fand es nicht verwunderlich, daß sie einfach tat, was andere
verlangten. Sie reagierte - das war alles. Ihr eigener Antrieb war auf ein
erschreckendes Minimum zurückgegangen und die Gewalt der Forderung durch einen
anderen Willen so stark, so übermächtig, daß er alles in ihr bestimmte.
    Es wurde ihr geöffnet.
    Leise quietschte die Tür in den Angeln.
    Eine Frau stand vor ihr. Über einem halb durchsichtigen Kleid trug
sie eine einfach gemusterte Kittelschürze.
    Morna starrte gebannt in das Antlitz der Frau, die ihr öffnete.
    Nur die untere Gesichtshälfte von ihr war zu sehen. Die obere war
durch eine schwarze, eng anliegende Halbmaske verdeckt, in der die dunklen
Augen feucht schimmerten.
    »Herzlich willkommen«, sagte Dr. X mit überheblichem, arroganten Lächeln. »Ich habe gewußt, daß du meinem Ruf
Folge leisten würdest. Wer sich mal in direktem Kontakt mit mir befindet, den
kann ich holen, wann immer und wohin es mir Spaß macht. Und diesmal macht es
mir Spaß! Denn mit Kr'Okchthus Hilfe will ich die, die meine Wege stören,
vernichten! Du bist auserwählt, das entscheidende Werkzeug zu sein... Komm'...
komm' mit zu Kr'Okchthu !«
    Sie trat zur Seite, und Morna kam herein. Dr. X ging voran.
    Wäre Morna Ulbrandson im Vollbesitz ihres Willens gewesen, nie
wäre es zu einer solchen Situation gekommen. Die hypnotische Bewußtseins-Barriere
in ihr sprach nicht an. Normalerweise hätte X-GIRL-C die Chance für sich
genutzt. Dr. X in greifbarer Nähe vor ihr - und doch griff sie sie nicht an!
    Da war der Ruf. Etwas zog sie mit, so daß sie alles andere vergaß.
Nicht mal an Gefahr dachte sie.
    Und das war das Tückische ...
    Sie wußte nicht, daß sie den gleichen Weg ging, den vor ihr Bill
Flemmung und Howard Trevon gegangen war. Und davor gezwungenermaßen Caroline
Turner. Tom Collins war bereits als Toter hier unten angekommen.
    Sie stand in der bizarren, fremdartig anmutenden Tropfsteinhöhle,
deren Mittelpunkt die hockende Statue Kr'Okchthu war.
    Zwischen seinen dicken, leicht gespreizten Beinen stand eine große
Kristallschale, in der einige blaue Schlieren zurückgeblieben waren von der
Flüssigkeit, die der tönerne Götze aufgesogen hatte.
    Neben der Schale lag noch etwas, das Morna sofort vertraut war.
    Es handelte sich um die Tonscherbe aus der Tasche des Archäologen
Bill Flemming!
    Die Schwedin fuhr zusammen.
    »Ja, ich sehe schon. Du erkennst es wieder. Da war einer, der
hatte etwas gefunden. Und durch meine Aktivitäten in dieser Höhle,
gewissermaßen durch die Wiederbelebungsversuche Kr'Okchthus, wurde der auf den
Dieb aufmerksam. Jeder, der aus der Statue auch nur ein winziges Stück besitzt
und der nur ahnt, wozu jener Teil gehört, wird eines Tages den gleichen Weg
gehen wie Bill Flemming. Dem Ruf Kr'Okchthus konnte sich niemand in der
Vergangenheit entziehen - und niemand kann es in der Gegenwart. Komm' - schau
dir das an !«
    Mit diesen Worten umrundete die Frau mit der rätselhaften
Halbmaske die Statue. Morna folgte.
    Dr. X deutete auf mehrere Bruchstellen am glatten Leib des
hockenden Gottes. Dann drückte sie die Scherbe aus Bill Flemmings Tasche an
eine bestimmte Stelle. Das Fundstück aus Afrika paßte auf Anhieb.
    »Bill Flemming hatte leider keine Gelegenheit,
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