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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X
Autoren: Larry Brent
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schon eine große Lache.
    Weit und breit - außer den Eindringlingen - war kein Mensch.
    Eines war anders, als Morna es bei ihrem ersten Eindringen erlebt
hatte.
    Die von der Glaswand abgetrennte Nische war vollkommen leer. Nicht
eine einzige Wespe hielt sich mehr dort auf.
    Auch darüber sprach sie mit ihren beiden Begleitpersonen.
    Dann ging es durch die Hintertür. Leise hallten die Schritte der
drei Personen durch den niedrigen, stollenartigen Korridor, der durch jene Tür
führte, von der aus Morna gehofft hatte, sie würde ihre Flucht unterbinden. Von
hier aus waren es nur noch wenige Schritte durch den kahlen, gefängnisartigen
Raum, in dem es kein Fenster gab. Dann stand die Schwedin abermals vor einer
Falltür, die sich kaum von dem grauen Plattenboden abhob.
    X-GIRL-C deutete auf die Klappe, ohne ihr zu nahe zu kommen.
»Meiden Sie die Nähe, Doc! Dort unten befindet sich ein Schacht, und darin
liegen zwei Leichen. Ich weiß genau, daß ich dort drin gelegen habe .«
    »Sie haben inzwischen so viel Beweise geliefert, daß ich auch hier
dran nicht mehr im entferntesten zweifeln kann«, entgegnete der Arzt rauh.
    Morna ging in die Hocke. Neben ihr postierte sich wortlos Mary
Jane White, die ruhig und erschrocken wirkte und nicht imstande schien, über
all das Ungeheuerliche, was sie hier zu sehen bekam, eine Bemerkung zu machen.
    Mit spitzen Fingern stieß Morna die Klappe an, die sofort unter
dem geringsten Druck nachgab und nach innen wegrutschte.
    Im nächsten Moment ging es drunter und drüber.
    Morna schrie auf.
    Da unten, wo sie die zwei Leichen erwartete, krabbelte und
wimmelte es von gelb-schwarz gestreiften Wespenleibern, die eine einzige
riesige Traube bildeten, die den Schacht fast bis unterhalb des Randes füllten,
so daß die Klappe nur bis zur Hälfte nach innen ragte.
    In der gleichen Sekunde reagierte Mary Jane White. Mit dem
Ellenbogen wollte sie Morna einen Stoß versetzen. X-GIRL-C sah den Angriff aus
den Augenwinkeln, warf sich zur Seite und riß gleichzeitig ihre Linke hoch, um
damit McClaws Kollegin zurückzustoßen. Ihre Hand verfing sich dabei in dem
kurzgeschnittenen, roten Haar der Ärztin und der Schopf hob sich.
    Es war - eine Perücke! Sie flog in hohem Bogen durch die Luft, und
eine Flut schwarzen, dichten, seidig schimmernden Haares fiel auf die Schultern
der Frau.
    Dieses Haar rahmte ein schmales, ebenmäßiges Gesicht, und Morna
wußte genau, wo sie dieses Kinn, die Züge der unteren Gesichtshälfte und das
Haar schon mal gesehen hatte. Vor Stunden - dort vorn in dem geheimen
Kellerraum!
    Mary Jane White war - die rätselhafte Dr. X!
    Da blieb keine Zeit zum Nachdenken.
    Morna schnellte wie ein Pfeil von der Sehne zur Seite und sprang
gleichzeitig auf die Beine, während die Klappe der Falltür automatisch wieder
in ihre Ausgangsstellung zurückschwang und diesen wimmelnden, lebenden Berg, in
den sie fast gefallen wäre, verschloß, noch ehe die ersten Insekten
ausschwärmen konnten.
    Morna Ulbrandson stand mit dem Rücken zur Wand und starrte auf
ihre beiden Begleiter.
    Die angebliche Mary Jane White nahm mit überheblicher Geste und
teuflischem Lächeln ihre große Brille ab.
    »Eigentlich haben wir uns das Spiel mit Ihnen anders vorgestellt
Miß Diana«, sagte sie nun mit der Stimme, die Morna im Verlauf des heutigen
Tages kennengelernt hatte. »Eigentlich sollten Sie uns zu Ihren Auftraggebern
führen, damit wir wissen, aus welcher Richtung Gefahr droht .«
    In Mornas Gesicht arbeitete es. Man sah ihr an, wie scharf sie
nachdachte und welche Schlüsse sie zog.
    Dies erkannten auch Dr. McClaw und Dr. X.
    »Wir hätten Sie schon vor drei oder vier Stunden töten können«,
sagte Roderick McClaw. Seine Stimme klang jetzt kühl und unpersönlich. »Aber
wir haben es nicht getan. Durch diesen kleinen Zwischenfall hier sind wir
allerdings gezwungen, schneller zu handeln, als wir wollten. Sie können sich
aber aus der Affäre ziehen, wenn Sie uns sagen, wie die Organisation arbeitet,
der Sie angehören, wer die Männer und Frauen sind, mit denen Sie zu tun haben,
die uns das Leben schwer machen und verhindern wollen, daß geschieht, was
geschehen muß! Die Macht, für die wir arbeiten, ist älter als das
Menschengeschlecht, sie existierte schon, als die Erde noch ein glutflüssiger
Klumpen war und sich die ersten Keimzellen in der Atmosphäre bildeten. Schon
damals aber existierte die Macht jenes Gottes, dem wir unser Leben verdanken .«
    In wenigen Worten wurde der PSA-Agentin
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