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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X
Autoren: Larry Brent
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irritierte ihn zunächst, wurde aber dann
verständlich, als er es mit Morna Ulbrandsons Hinweis in Zusammenhang brachte.
    Er sah mehrere hüfthohe Felsblöcke oder grob errichtete, einfache
Tische mit einer weißlichen Flüssigkeit, von der aus der scharfe, brenzlige
Geruch sich verbreitete. Vor den Felsblöcken und Tischen bewegte sich eine
Person die ihm den Rücken zuwandte. Es handelte sich offensichtlich um einen
Mann, der einen kanariengelben Mantel trug und mit einem flachen Stab die
blubbernde, Blasen werfende Masse immer wieder aufstrich. Am Ende der Blöcke
und Tische standen Gefäße, in die jene Flüssigkeit tropfte, die förmlich über
den Rand hinausquoll und ständig zu wachsen schien.
    In der Höhle herrschte beinahe eine treibhausähnliche Atmosphäre.
    In den Ecken und Winkeln des Gewölbes hingen an den Decken riesige
Trauben, in denen es summte und raschelte. Auf Anhieb konnte Larry zehn, zwölf
riesige Wespennester erblicken. Aber da waren noch mehr. Das Innere dieses
Hügels war das Versteck von Millionen von Insekten, die ebenfalls dem lockenden
Geruch folgten, die die Flüssigkeit als kostbare Nahrung aufnahmen. Doch das
klebrige Naß direkt auf den flachen Tischen und Felsblöcken schien sie
überhaupt nicht zu interessieren.
    Die Masse wuchs wie ein Hefepilz. Man konnte dies mit bloßem Auge
erkennen.
    Und immer, wenn sich eine neue überschüssige Menge gebildet hatte,
tropfte es über die Fläche in die Auffanggefäße am Boden, die von der
Einzelperson, die in der Höhle hantierte, beiseite geschafft und durch frische
Gefäße ersetzt wurde.
    Im fahlen Licht blakender Fackeln sah Larry Brent, daß die Person,
die er für einen Menschen gehalten hatte, nur noch ein halber Mensch war. Auch
sie trug einen Wespenkopf auf den Schultern .
    Rechts neben dem äußersten Tisch entdeckte Larry Brent, von zwei
Fackeln flankiert, einen niedrigen Stolleneingang, der wie ein Schacht in den
Bauch des Hügels führte.
    X-RAY-3 entging nicht, daß jedesmal wenn ein gefülltes Gefäß in
eine Ecke oder Nische gestellt wurde, ein Großteil der Wespen sich aus ihren
Verstecken löste und sich gierig auf die fertigen Eimer stürzte, so daß dort
unten auf dem Boden neue, riesige Trauben entstanden.
    Larry Brent verhielt sich äußerst vorsichtig, doch er konnte nicht
verhindern, daß kleine Steine unter seinen Sohlen in Bewegung gerieten und
wegkullerten. Das leiseste Geräusch aber ließ den Mann im gelben Mantel
herumwirbeln.
    Larry Brent starrte in die großen, schillernden Facettenaugen
eines Insekts.
    Der Unheimliche hielt gerade einen Eimer in der Hand. Er machte
kurzen Prozeß. Ruckartig riß er das Gefäß, das von Wespen umschwärmt wurde, in
die Höhe, und der Inhalt schwappte Brent entgegen.
    Geistesgegenwärtig warf sich Larry zur Seite. Um Haaresbreite
entging er dem Schwall aus dem Eimer. Doch er konnte nicht verhindern, daß er
einige Spritzer abbekam.
    Im nächsten Moment war der Teufel los.
    Überall auf dem Boden und an dem Felsen wo die Flüssigkeit klebte,
summten und schwirrten Wespen, die im Nu große Trauben bildeten und ihm den
Rückweg abschnitten.
    Der Wespenmann warf sich Brent entgegen. Es kam zu einem
erbitterten Faustkampf. Der Mann mit dem Wespenkopf flog auf einen der
wackligen Tische, daß der krachend unter seinem Gewicht nachgab. Die auf den
Boden schwappende Flüssigkeit war ebenfalls ein Ziel für die Wespen.
    Larry Brent schlug um sich. Der Wespenmann selbst wurde von den
Insekten nicht angegriffen. Wohl aber X-RAY-3. Der Mann mit dem Wespenkopf
wälzte sich am Boden, war über und über mit der klebrigen Flüssigkeit bedeckt,
und die Insektenkörper setzten sich auf ihn und behinderten ihn in seiner
Bewegungsfreiheit, ohne ihm jedoch etwas anzutun.
    Larry Brent versuchte die wütenden Wespen, die die anlockenden
Spritzer auf seiner Kleidung registrierten, fernzuhalten. Er schoß sofort mit
der Smith & Wesson-Laser in den Schwarm und tötete einige Hundert auf
Anhieb.
    Doch der Einsatz der Waffe hatte eine unerwartete Nebenwirkung.
Die Flüssigkeit war hoch brennbar!
    Knisternde Funken sprangen durch die Luft, die Flüssigkeit auf dem
Boden und den Tischen wurde von einem Laserstrahl erfaßt, und im Nu prasselten
meterhohe Flammen empor.
    Tausende von Wespen vergingen in der Glut.
    Es kam zum Inferno.
    Innerhalb weniger Sekunden entwickelte sich eine einzige
glühendheiße Feuerwand, vor der er nur noch fliehen konnte, wollte er nicht
selbst ihr Opfer werden.
    X-RAY-3
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