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SGK216 - Draculas Vampirfalle

SGK216 - Draculas Vampirfalle

Titel: SGK216 - Draculas Vampirfalle
Autoren: Larry Brent
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uns
dem Zwang beugen, der auf uns ausgeübt wurde. Dracula verlangte, dass wir uns
seines Sohnes annehmen, ihn großziehen und keine Fragen stellen. Wir selbst
würden dann als normale Menschen unser normales Leben fortführen können, jedoch
nur unter der Voraussetzung, dass dem Kleinen kein Haar gekrümmt würde, bis er
selbst so weit war, dass er sowohl in der Nacht als auch am Tag sein Leben
führen konnte. Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt nur gewusst, dass es einen
Grafen Dracula gab, dass er Opfer zu seinen Bräuten machte, aber es war mir
unbekannt dass der Graf auch eine Gräfin an seiner Seite hatte. Die schöne
Fremde war der weibliche Gegenpol zu ihm. Wo sich ihre Wege kreuzten, woher sie
kam - wer mag dies zu sagen? Wir haben es nie erfahren. Und wir stellen auch
keine Fragen, als wir erkannten, dass wir es wirklich mit dem Blutgrafen zu tun
hatten. Sein eigenes Leben - das befürchtete er - konnte doch irgendwann, wenn
jemand es geschickt anfing, mal enden. Und es kam so! Vor zehn Jahren. Wir
erfuhren es durch Wonja. Die Entwicklung, die der Junge durchmachte, bedeutete
für uns ein Grauen. Wir fanden auf unserem Grundstück tote Tiere, in deren
Adern sich kein Tropfen Blut mehr befand. Er aß Insekten und Mäuse, um auch
deren Blut zu trinken. Was sich da in unserem Haus befand - das war kein
menschliches Wesen, das war eine Ausgeburt der Hölle. Doch wir konnten niemand
auf unsere Lage oder Wonja aufmerksam machen, und - was am bedauerlichsten war
- wir konnten als Wonjas Zieheltern trotz aller Versuche keinen richtigen Menschen
aus ihm machen. Er war und blieb Draculas Sohn! In der Abgeschiedenheit. Fern
von anderen Menschen, wurde Wonja groß. So hatte es Graf und Gräfin Dracula
gewünscht. Ihr Sohn sollte zu einem Unterpfand ihres eigenen Lebens werden.«
    Ludmilla Stepanow fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über ihre
schweißnasse Stirn.
    Mornas Gedanken drehten sich wie ein Karussell. Mit einer solchen
Eröffnung hätte sie nie gerechnet. In der Abgeschiedenheit ließ Graf Dracula
seinen Sohn großziehen, den er mit einem gleichartigen weiblichen Wesen gezeugt
hatte. Dass es überhaupt einen solchen weiblichen Gegenpol gab - das erfuhr
X-GIRL-C zum erstenmal in ihrem Leben. Sie wusste, dass damit alle historischen
Überlieferungen und Ereignisse um den Grafen in einem ganz anderen Licht
gesehen werden mussten.
    Aus Furcht, nicht selbst zum Vampir zu werden, waren die Stepanows auf
den unheilvollen Vorschlag eingegangen.
    Durch die Stepanows gewann Morna Einblick in das Wachsen und Werden
eines teuflischen Geschöpfs. Das Ehepaar wechselte sich bei der Schilderung ab.
    Der PSA - Agentin wurde klar, dass durch Wonja eine ganz neue Art des
Vampirismus in die Welt gebracht werden sollte.
    Hatten sich die Aktivitäten der Untoten bisher auf die Nacht
beschränkt, so sollte Wonja den Weg ebnen und auch bei Sonnenlicht seine
furchtbaren Taten ausführen.
    Die seltsame Gruppe, die sich um ihn gebildet hatte, war ein Anfang.
Hier wurde eine Verbindung des Blutes geschaffen, die die anderen Vampire
vollkommen abhängig von Wonja werden ließen.
    Sein Leben war maßgebend, um das der anderen Untoten zu erhalten.
    Mit ihrem Schweigen, ihrer Zurückhaltung und ihrer Angst hatten die
Stepanows sich ihr normales Leben erhalten. Dracula und Wonja wusste genau, was
sie taten. Dracula war - zumindest im Anfang - auf das Schweigen der Stepanows
angewiesen und vor allem auch darauf, dass sie sich unverändert gaben. Während
Wonja nur die Stunden der Nacht zur Verfügung hatte, konnten die Stepanows sich
ganz normal auch tagsüber bewegen, so dass niemand auf den Gedanken kam, etwas
stimme nicht mit ihnen. In Wirklichkeit aber lag in der Villa der Stepanows
eine Zeitbombe, die eine verheerende Wirkung entfalten konnte.
    Durch das Ehepaar erfuhr Morna auch, was für eine Bedeutung die
wächsernen Köpfe und Wachsfiguren hatten, die von jenen hergestellt wurden,
welche Wonja in seine Gruppe aufnahm.
    Es war eine Marotte von ihm, jedes Opfer auf diese Weise durch einen
Antiquitätenhändler in London nachbilden zu lassen, der sich auf die Fertigung
von Wachsfiguren verstand. Durch sein Verhalten zeigte Draculas Sohn die ganze
Verachtung den Menschen gegenüber, die er ausbeutete.
    Er ließ die Köpfe seiner Opfer in Wachs in die Familien bringen, wo er
als Schicksal eingedrungen war. Damit wollte er jenen Zurückgebliebenen vor
Augen führen, dass die, die nun ihm gehörten, und die mit ihm auf Gedeih und
Verderb
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