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SGK216 - Draculas Vampirfalle

SGK216 - Draculas Vampirfalle

Titel: SGK216 - Draculas Vampirfalle
Autoren: Larry Brent
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Karton
vor die Tür stellte und dann zum Lift zurückging. Gleich darauf erfolgte wieder
das Rauschen und der Aufzug schwebte in die Tiefe.
    Margareth Sheffield ließ eine volle Minute verstreichen, ehe sie den
Riegel zurückzog und dann den Korridor betrat.
    Sie hob den großen Karton, er war nicht besonders schwer. Was immer
sich darin befand, es hatte kein außergewöhnliches Gewicht.
    Margareth Sheffield trug den Karton in die Wohnung und verschloss
wieder die Tür.
    An einem transparenten Klebestreifen hing ein Zettel, auf den einige
Zeilen geschrieben waren.
    »Für Mrs. Sheffield. Bitte nach Erhalt öffnen.«
    Das verwunderte die Frau. Hatte sie sich vorhin verhört, als Kenneth
Brown sagte, die Sendung gelte ihrem Mann?
    Die dunkelhaarige Engländerin zog mit unbewegter Miene die breiten
Klebestreifen ab und öffnete den Karton.
    Vorsichtig klappte sie die vier Deckelteile auseinander. Helles
Seidenpapier verbarg den Inhalt.
    Auch das entfernte sie und schrie gellend auf.
    Ihr markerschütternder Schrei hallte durch die ganze Wohnung, und
Margareth Sheffield glaubte den Verstand zu verlieren.
    Vor ihr im Karton lag - der Kopf ihres Mannes Bill!
     
    *
     
    Nacht in Soho. Im verufensten Teil von London schien erst jetzt das
Leben zu beginnen.
    Eine endlose Kette von Autos wälzte sich durch die engen Gassen
Richtung Picadilly Circus.
    An den Bars und dubiosen Etablissements leuchteten in grellen Farben
Namen und Aufschriften.
    In den Straßen stank es unablässig. Wie Schleier hingen die
Auspuffgase in der Luft.
    Grüne und blaue Lichter flackerten in hektischer Eile, liefen ganze
Lichtkränze um entsprechend dekorierte Gebäude und zogen das Augenmerk der
Passanten und Fahrer auf sich.
    Viele Menschen waren unterwegs... Einzelgänger, die durch die Straßen
streiften, Pärchen, die sich die Auslagen ansahen oder auf der Suche nach einem
Kino oder einem Kabarett waren, um darin noch einige Stunden zu verbringen.
    Soho bot alles, was man von einer Weltstadt erwartete.
    Unter den vielen
Menschen befanden sich auch Hans Gerdes und seine Freundin Sonja Brauer.
    Gerdes war vor zwei Tagen mit einer Maschine der Dan-Air in London
eingetroffen. Er wollte nur vier Tage bleiben und einen günstigen Wochenendtarif
ausnutzen.
    Der Deutsche war zweiundzwanzig Jahre alt und studierte in Frankfurt
Mathematik. Er hatte dunkelblondes Haar, schwarze, listige Augen, die sich
ständig in Bewegung befanden, und war aus einem besonderen Grund in der
britischen Hauptstadt.
    Vor nicht langer Zeit eröffnete Gerdes in Frankfurt in einer kleinen
Gasse abseits der Kaiserstraße einen Laden, indem er gebrauchte Romane und
Comics, alte Leihbücher, Filmprogramme und Plakate antiquarisch anbot.
    Unter seinen meist jugendlichen Kunden, die in dem nur zweimal in der
Woche geöffneten Geschäft erschienen, befanden sich viele, die auch englische
und amerikanische Originale suchten. Hier in London wollte er solche Originale
kiloweise einkaufen und sie mit nach Hause nehmen.
    Dies war sein erster Abend in der Weltstadt. Gegen 21 Uhr waren sie in
dem kleinen Hotel eingetroffen, und Gerdes, dem nur wenig Zeit zur Verfügung
stand kam es darauf an, sich schon jetzt über die Geschäfte zu informieren, die
er am nächsten Tag und eventuell noch am Montagfrüh aufsuchen wollte.
    Seine Freundin Sonja Brauer, ein burschikoses Mädchen mit Stupsnase,
vorwitzigen Sommersprossen und grünen Augen, schloss sich ihm, als sie von
seinem Plan erfuhr, kurzerhand an. Ein Weekend in London! Da konnte man das
Geschäftliche mit dem Vergnügen verbinden.
    Das junge Paar gehörte in jener Nacht zu den Passanten, die eine
besonders enge und düstere Gasse aufsuchten. Hans Gerdes hatte eine Adresse in
der Tasche, die besagte, dass er dort Geschäfte tätigen konnte, wie sie ihm
vorschwebten.
    Die Häuser waren alt und schmalbrüstig. Verwitterte Schilder hingen an
oder neben hölzernen Türen und waren über kleinen Schaufenstern angebracht, die
den Namen des jeweiligen Geschäftes trugen.
    Hans Gerdes und Sonja Brauer kamen an einem Gemüseladen vorbei. Die
Tür stand weit offen, und am Straßenrand parkte ein kleiner Kastenwagen, aus
dem ein älterer Mann Kisten mit Waren schleppte, um sie im Geschäft zu
verstauen.
    Noch mitten in der Nacht wurde in diesen Häusern oft gearbeitet, um am
nächsten Morgen die frische Ware parat zu haben.
    Eine ähnliche Beobachtung machten die beiden jungen Menschen am
übernächsten Geschäft, in dem ebenfalls noch Licht brannte
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