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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos
Autoren: J Leto
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kurzen Blick, den Grant auf ihre Kleidung unter dem Mantel hatte werfen können, wollte er lieber nicht noch mehr sehen.
    Doch Gus knöpfte den Mantel auf und zog den Reißverschluss der Jacke darunter auf. „Wer ist hier derjenige mit dem medizinischen Wissen, du oder ich?“
    Widerstrebend folgte Grant den Anweisungen seines Bruders. Er bemühte sich, nicht hinzusehen, wie Gus ihr den Mantel und die Jacke auszog, doch sein Blick wanderte unweigerlich über ihren in Leder gekleideten Körper. Sie war klein, kaum größer als ein Meter fünfundsechzig, doch wies sie an genau den richtigen Stellen weibliche Rundungen auf. Ihr tief ausgeschnittenes Mieder und die mit Farbspray behandelte Hose offenbarten einem Fremden mehr, als er das Recht hatte zu sehen.
    Mac kehrte mit der Tasche zurück und stolperte beim Anblick der halb nackten Stripperin. „Meine Güte!“
    Grant schob ihn beiseite. „Du bist verheiratet, schon vergessen?“
    Mac schob die Hände tief in die Hosentaschen. „Die Ehe tötet nicht die Lust jeden Mannes.“
    „Camille hat meine Lust nicht getötet. Die ist an Vernachlässigung gestorben“, erwiderte Grant.
    „Geht mal aus dem Weg und macht dem Doktor Platz, Jungs“, meinte Gus und krempelte sich die Ärmel auf. „Grant schnapp dir ein Kissen von der Couch und schieb es ihr unter den Kopf.“
    „Von wegen Doktor! Du bist Fußpfleger“, entgegnete Grant, tat aber wie geheißen.
    Als Gus den Kopf der schönen jungen Frau zu untersuchen begann, schaute Grant auf die Uhr und dachte an Mr Phipps. Das Stöhnen aus dem Fernseher machte ihn wahnsinnig. Er entdeckte die Fernbedienung auf einem Stapel hereingeschmuggelter, eselsohriger „Hustler“-Hefte und schaltete den Fernseher aus.
    „Ich brauche eine Eispackung. Sie kommt wieder zu sich“, erklärte Gus.
    Grant kam gerade rechtzeitig mit dem Eis zurück, um zu sehen, wie sie sich aufsetzte und sich an den schmerzenden Hinterkopf fasste. „Autsch“, stöhnte sie.
    Gus nahm Grant die Eispackung ab und drückte das blaue Gel gegen die anschwellende Beule. „Halten Sie das“, forderte er die Frau auf. „Ich muss Ihre Pupillen überprüfen.“
    Als ihr die Eispackung aus der Hand rutschte, hockte sich Grant hinter sie und hielt die Packung fest. Dabei nahm er den sinnlichen Duft ihres Parfüms wahr.
    „Wer sind Sie? Was ist passiert?“, fragte die Frau mit schwacher Stimme.
    „Sie haben möglicherweise eine leichte Gehirnerschütterung erlitten“, informierte Gus sie.
    Sie wich blinzelnd dem Strahl der Stiftlampe aus. „Eine Gehirnerschütterung? Wovon? Wo bin ich?“ Sie wich vor Gus zurück und stieß gegen Grants Brust. Ihre Miene verriet Entsetzen, und sie schien den Tränen nahe. „Wer sind Sie beide?“
    Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Knie gaben nach, und sie fiel in Grants Arme. Er drückte sie an sich und atmete erneut ihr betörendes Parfüm ein.
    „Lassen Sie mich los.“ Sie versuchte, sich zu befreien, doch ihr Protest erlosch sofort. „Oh, mein Kopf!“
    „Bring sie zur Couch“, meinte Gus.
    Grant stieg über das Durcheinander aus Leder und Bierdosen und führte sie zur Couch, möglichst weit vom Fenster entfernt. Er gab sich Mühe, nicht mehr ihren Duft einzuatmen und auf ihre vollen Brüste zu starren, die sich gegen das enge Ledermieder pressten.
    Gus nahm seine Tasche und sprach ruhig auf seine Patientin ein. „Miss können Sie mir Ihren Namen sagen?“
    Statt einer Antwort sah sie ihn verdutzt an. Der Schock und die Angst hatten sie blass werden lassen.
    Gus schob die Stiftlampe in seine Tasche zurück. „Oh Mann!“
    Grants Magengeschwür machte sich bemerkbar. Eigentlich war er die Krankheit los, seit er die Wall Street und Camille hinter sich gelassen hatte. Aber jetzt lag diese bezaubernde Stripperin auf seiner Couch, die sich nicht mehr an ihren Namen erinnern konnte, und ein halb betrunkener Fußpfleger kümmerte sich um ihre Kopfverletzung. Damit nicht genug, lauerte auf der anderen Straßenseite eine neugierige Klatschkolumnistin, die mit einem Anruf seine ganze Karriere zerstören konnte.
    „Was soll das heißen?“, fuhr Grant seinen Bruder an.
    Gus warf ihm einen warnenden Blick zu und setzte seine Befragung fort. „Wissen Sie, wo Sie sind?“
    Unsicher schaute die Stripperin sich um. „Ich bin hier, bei Ihnen. Wissen Sie denn nicht, wo wir hier sind?“
    „Wir sind im Haus meines Bruders“, antwortete Gus. „Wissen Sie, weshalb wir hier sind?“
    Die Frau setzte sich auf, betrachtete
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