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Sexy Office Boy. Erotische Romanze (German Edition)

Sexy Office Boy. Erotische Romanze (German Edition)

Titel: Sexy Office Boy. Erotische Romanze (German Edition)
Autoren: Vicky Carlton
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der Terrasse.
Vergebens. Sie erwischten mich, als ich aus dem Kopierkämmerchen kam.
    „Audrey,
darf ich dir unseren neuen Kreativchef vorstellen?“, flötete Alex und strahlte
mich an. Diese blöde Kuh! Als ob sie nicht genau gewusst hätte, dass ich für
diesen Posten vorgesehen war.
    Ich
setzte mein eisigstes Lächeln auf, das ich eigentlich für lästige Kunden
reserviert hatte, und flötete zurück: „Gerne, Alex. Aber Clarke “ – ich
versuchte, seinen Namen so verführerisch wie möglich zu hauchen – „und ich
kennen uns bereits. Hi, Clarke. Alles klar?“
    Doch
Clarke schwieg und starrte auf meinen Busen. Kein Wunder, denn heute trug ich
keinen aufreizenden BH, heute trug ich gar nichts drunter. Absichtlich. Ich
wollte, dass ihm so richtig die Augen übergehen, wenn er meine festen, runden
Brüste sah, deren harte Nippel sich unter dem dünnen Stoff abzeichneten.
    *****
    „Du
hättest sehen sollen, wie er geguckt hat. So …“ Ich äffte Clarkes Stielaugen
nach und lachte. Nach diesem Showdown auf dem Agenturflur hatte ich natürlich
gleich Liza angerufen, die ein Shooting am Stadtrand hatte.
     „Gut
gemacht“, sagte Liza. „Und wie hat Alex reagiert?“
    „Die
hätte am liebsten ihre Krallen ausgefahren, ihre Fangzähne, ihre gespaltene
Schlangenzunge und was weiß ich noch alles.“
    „Na
ja, sie ist nun auch nicht mehr die Jüngste und kann es sich im Gegensatz zu
dir, Knackmaus, nicht leisten, ohne BH herumzulaufen.“
    Ich
grinste schadenfroh. „Wo du Recht hast, hast du Recht.“
    Alex
hatte die Agentur aufgebaut, war ein alter Hase in der Branche und hier in San
Diego recht angesehen. Sie war gute Fünfzig, hatte eine schwarze Wallemähne,
eine schmale Taille und einen teuren Geschmack. Kurz: Sie war ein Rasseweib.
Und sie ließ auch nichts anbrennen – seit ihrer Scheidung vor vier Jahren
mischte sie die Szene so richtig auf.
    Irgendwie
war sie immer mein Vorbild gewesen: tough im Job und doch charmant und
liebenswürdig. Wir hatten uns gut verstanden und ich hatte den Eindruck, dass
sie mich nicht nur schätzte, sondern wirklich mochte.
    Bis
gestern.
    „Ok,
Liza. Ich muss jetzt Schluss machen. Werde mich mal umhören, warum nicht ich
den Job bekommen habe. Die lieben Kollegen wissen da sicher mehr. Flurfunk und
so …“
    *****
    „Ganz
einfach“, sagte Fred, lehnte sich in seinem Bürosessel zurück, verschränkte die
Arme hinter dem Kopf und sah mich mitleidig an. Er war unser Mann fürs
Webdesign, ein kleiner Rotschopf mit großer Leidenschaft für klassische Musik.
„Er ist ihr Toyboy.“
    Ich
hätte mich fast an meinem Cappuccino verschluckt.
    „Ihr
Toyboy?“
    „Exakt.“
Fred wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Für ihn war die Sache anscheinend
erledigt. Für mich allerdings wurde sie jetzt erst richtig interessant.
    „Moment
mal. Ihr Toyboy?“ Ich nahm ihm die Maus aus der Hand und erntete ein mürrisches
Maulen. „Du willst damit sagen, dass sie einen Toyboy hat?“
    „Mann,
Audrey, wie oft willst du’s denn noch wiederholen? Bisschen schwer von Begriff
heute, hm?“ Fred griff nach seiner Maus und widmete sich wieder dem Design
eines Onlineshops für Gastronomiebedarf. „Ich hab die beiden gesehen. In einem
Tschaikowsky-Konzert. Hielten Händchen, turtelten herum. Peinlich, sag ich
dir.“
    Also
dass sich Alex tatsächlich einen jungen Liebhaber hielt – oder sogar mehrere –,
das war mir neu. Ich hatte immer gedacht, sie würde sich nur mit standesgemäßen
Lovern abgeben, mit Männern, die ihr in Sachen Geld und Erfahrung das Wasser
reichen konnten. Dabei trieb sie’s lieber mit naiven Jünglingen … sieh mal
einer an.
    Plötzlich
hielt Fred in seinem Herumgeklicke inne und sah mich nachdenklich an.
„Eigentlich traurig“, sagte er und kniff die Augen zusammen. „Alex bricht ihr
Versprechen, schießt deine Erfahrung und dein Engagement in den Wind, ganz zu
schweigen von dem guten Draht, den du zu unseren Kunden hast – und wofür? Für
einen dahergelaufenen Stecher.“
    Autsch.
Das saß.
    Fred
hatte die Situation treffend zusammengefasst und mir meine Misere vor Augen
geführt: Ich zählte nichts mehr in dieser Agentur. Gar nichts. Ich war es nicht
einmal mehr wert, dass man Versprechen einhielt. Ich war ein Niemand. War es
vielleicht schon immer gewesen, doch ich hatte es nicht bemerkt.
    Ich
trank den Cappuccino aus, presste den Pappbecher zusammen und warf ihn in hohem
Bogen in den Papierkorb. Fred beobachtete mit hochgezogenen Augenbrauen,
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