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Sexy Office Boy 2

Sexy Office Boy 2

Titel: Sexy Office Boy 2
Autoren: Vicky Carlton
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aber war es wirklich so? Wir waren ja – laut seiner Definition – nicht fix zusammen. Also konnte ich tun und lassen, was ich wollte, auch wenn ich ihm die Affäre mit seinem Onkel natürlich nicht auf die Nase band.
    Und ich arbeitete konzentriert am Marketingkonzept für ElastoComposite, dessen Präsentation morgen sein sollte. Ich stand in enger Verbindung mit Mr. Shepherd, die Chemie zwischen uns passte und ich war guter Dinge. Dass ich mich dabei hochgeschlafen hatte – so what. Es war meine freie Entscheidung und ich bereute keine Minute.
    Bis mich Steven während der Fahrt in meine Wohnung anrief. Genau zwanzig Stunden vor Beginn der Präsentation.
    „Schlechte Nachrichten, Audrey.“
    Ich weiß nicht, was mein Herz schneller schlagen ließ: Der Inhalt dieses Satzes oder der geschäftsmäßige Tonfall, in dem er vorgetragen wurde und der mir signalisierte, dass Steven in unterkühltem Business-Modus lief.
    „Was ist passiert?“
    „Ich kann dir den ElastoComposite-Etat nicht geben. Tut mir leid.“
    „Was soll das heißen?“ Ich umklammerte das Lenkrad mit eiskalten Händen und spürte, wie meine Stirn feucht wurde. Plötzlich verschwammen die Rücklichter meines Vordermanns, ich bremste ruckartig, was mit wütendem Hupen quittiert wurde.
    „Tut mir leid“, wiederholte Steven.
    „Was soll das heißen?!“, schrie ich. Panik stieg in mir auf. „Du hast es mir versprochen! Wir hatten einen Deal, verdammt nochmal!“
    „Ich habe dir gar nichts versprochen. Ich habe gesagt, du bist aller Wahrscheinlichkeit nach im Boot. Wir haben nichts fixiert.“
    Das stimmte. Er hatte mir nie etwas Konkretes zugesagt. Dieses Arschloch.
    „Wer bekommt den Auftrag?“ Keine Ahnung, warum ich das fragte. Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen.
    „Alex.“
    Wer sonst.
    „Sie hat heute ihr Konzept präsentiert und es war wie immer erstklassig. Außerdem hat sie die erforderlichen Kapazitäten, um den Auftrag zu stemmen. Deine Agentur ist zu klein. Wir können hier kein Risiko eingehen, das musst du verstehen.“ Er machte eine kleine Pause. „Wie gesagt, es tut mir leid.“
    *****
    Irgendwie kämpfte ich mich durch den mörderischen Feierabendverkehr, irgendwie kam ich heil zu Hause an. Ich schloss die Wohnungstür auf, ließ meine Aktentasche auf den Boden gleiten und sank aufs Sofa. Ich fühlte mich einfach nur leer. Abgestorben. Tot.
    Aber wieso regte ich mich überhaupt auf? Ich hatte ja gewusst, dass es schiefgehen würde. Jemand, der seinem Neffen durch Erpressung einen Job verschaffte, jemand, über den auf jeder Party geklatscht wurde, war nun mal nicht vertrauenswürdig. Das leuchtete jedem ein. Selbst mir. Und Clarke hatte mich gewarnt. Hatte gemeint, ich sei Steven nicht gewachsen. Aber ich wollte ja nicht auf ihn hören. Hab die Augen vor der Wahrheit verschlossen, wollte mich wie eine Prinzessin fühlen, einmal – nur ein einziges Mal – Erfolg und Luxus erleben. Das Begehren eines Mannes spüren, der jede Frau an der Westküste haben konnte. Mich durch seine Augen sehen, an mich glauben.
    Doch jetzt war diese Hollywood-Schnulze vorbei. Ganz einfach. Zeit, wieder in mein echtes Leben zurückzukehren und die Ärmel hochzukrempeln. Das war nicht ganz so simpel.
    Ich packte eine Vase und schleuderte sie quer durchs Wohnzimmer. Wasser spritzte an die Wände, gelbe Gerbera wurden in alle Richtungen geschleudert, Glasscherben lagen verstreut am Boden.
    Heulend warf ich mich aufs Sofa, zusammengekrümmt wie ein schutzloser Embryo. Ich schluchzte, hustete, fror. Mein Magen verkrampfte sich, meine Speiseröhre brannte und meine Hand zitterte, als sie nach einem Taschentuch griff. Mein Körper spielte verrückt, als wollte er das Gift der letzten Wochen loswerden. Es war fast wie ein Entzug.
    „Er hat dich fallengelassen, stimmt’s?“
    Ich schreckte hoch. Clarke stand in der Tür, den Wohnungsschlüssel in der Hand. Er trug ein verschlissenes T-Shirt, eine abgewetzte Jeans und Sneakers. Sein Bart war mindestens drei Tage alt, ein entzündeter Pickel prangte auf seinem Kinn. Seine Lider waren geschwollen, die Augen glanzlos.
    Ich hatte ihn eine Woche nicht gesehen und erschrak über sein Aussehen. Während ich es hatte krachen lassen, ging es meinem Lover schlecht.
    Clarke kam näher, warf den Schlüssel auf den Couchtisch und setzte sich neben mich.
    „Du hast es gewusst?“, fragte ich.
    „Das von dir und meinem Onkel? Ja. Ich hab’s gewusst.“
    Das hätte mich überraschen müssen, tat es aber
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