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Sex Treck (German Edition)

Sex Treck (German Edition)

Titel: Sex Treck (German Edition)
Autoren: Laurent Bach
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eine Stelle an Cédrics Hüfte.
    „Da ist ein roter Abdruck. Was hast du da?“
    Cédric schaute an sich hinunter und zog die Hose hoch. „Das habe ich eben schon gemerkt. Irgendetwas drückt auf die Stelle, dabei habe ich doch gar nichts in der Hosentasche.“
    Er befühlte die vorderen Taschen und ertastete plötzlich in der kleinen Münztasche, die von einem kurzen Reißverschluss verschlossen wurde, etwas Hartes. Er öffnete den Verschluss und griff hinein. Mit einem verblüfften Ausdruck zog er etwas heraus - ein kleiner Schlüssel mit Anhänger glänzte in seinen Fingern.
    „Was ist das denn?“, fragte er sich selbst.
    „Dein Schlüssel?“
    Cédric schüttelte den Kopf. „Nein, nie gesehen. Mein Schlüssel ist in meinem Rucksack.“
    Er betrachtete den Schlüsselanhänger, dann, mit einem gespannten Blick, hielt er ihn Daniel vor die Nase. Diese r las:
    „An S. zurückgeben.“
    Er schaute Cédric verwundert an. „Du glaubst, die beiden waren hinter -“
    „Na klar, was denn sonst? Sie haben mich ja erst noch abgetastet, bevor sie mich hinunter geworfen haben.“
    „Das ist ein Schließfachschlüssel von einem Bahnhof oder so. Dein Kumpel ist bestimmt kriminell.“
    Cédric nickte und schlug den Schlüssel leicht in seine Handfläche, bevor er ihn wieder in der Tasche verstaute.
    „Wenn sie den Schlüssel, wegen dem sie uns beinah umgebracht hätten, nicht in meinem Rucksack finden und auch nicht in meinem Ferienhaus...“
    „Vorausgesetzt, sie finden dein Haus“, warf Daniel ein.
    „Das werden sie, denn auf meinem Schlüsselanhänger steht alles drauf.“
    „Dann werden sie -“
    „Zurück kommen!“ riefen sie gemeinsam und schauten sich alarmiert an.
    „Spinnen wir jetzt? Ist das wirklich so?“, wollte Cédric sich vergewissern, doch die Unruhe in ihm bestätigte, dass sein Verdacht nicht ganz falsch sein konnte.
    „Das kann gut sein. Marcel und Jean kommen bald wieder , vielleicht seilen sie sich zu uns ab. Sie wissen ja, dass wir noch leben.“
    „Wir haben keine Chance.“
    Daniel widersprach. „Doch, wenn du ein wenig geschickt bist.“
    Er wies auf die Hänge und sagte: „Wir müssen von Busch zu Busch, von Baumstamm zu Baumstamm und dann immer weiter hinauf.“
    Als Daniel sich das Hemd um die Hüften knotete, war Cédric beeindruck von seiner Entschlossenheit und natürlich auch von dem kraftvollen Anblick, der sich ihm bot, doch es grauste ihm immer noch vor der beachtlichen, wenn auch zum Glück nicht lotrechten Tiefe, die unter ihnen gähnte.
    „Bist du verrück t? Die Wurzeln hängen doch kaum an den Felsen! Wie sollen die Bäumchen unser Gewicht halten können?“
“Unterschätz nicht die Kraft der Wurzeln, Cédric. Wir müssen es versuchen, das Gefälle geht gerade noch so.“
    „Ich habe keinen Bock, hier Tarzan zu spielen, Daniel.“
    „Und ich habe keinen Bock, als unliebsamer Zeuge auf deren Abschussliste zu stehen.“
    Cédric fühlte sich unbehaglich und kratzte sich an der Stirn. Es war ja irgendwie seine Schuld, dass Daniel hier gelandet war. Er schaute den Abhang hinunter.
    „Können wir nicht da runterklettern?“
    Daniel verneinte. „Du kannst es dir aussuchen: entweder fünfzig Meter hoch oder zweihundert Meter runter an den dünnen Bäumchen.“
    Cédric seufzte und gab nach: „Na gut, dann lieber fünfzig Meter hoch.“
    Daniel nickte zufrieden. „Rauf ist immer einfacher als runter. Ohne Gepäck ein Kinderspiel.“
    „ Das sagst du erst jetzt?“ Cédric grinste, um seine Anspannung zu verbergen und knöpfte sein Hemd zu. „Du wolltest also nur hier bleiben, um mich zu verführen, ja?“
    „Genau.“
    Daniel schlug ihm auf die Schulter und ging vorsichtig zum Rand der Plattform. Als er in den lächerlich dünnen Zweigen hing und mit einem Mal Geröllbrocken den Hang hinunter sprangen, begann Cédric am ganzen Körper zu beben. Gespannt beobachtete er, wie Daniel sich von Stamm zu Stamm und von Wurzel zu Felsvorsprung hangelte. Manchmal verlor sein Fuß den Halt und das karge Erdreich rieselte herab. Als er einen festen Standplatz erreicht hatte, spürte Cédric, dass seine Hände voller Schweiß waren.
    „Komm jetzt, Cédric. Nimm die gleichen Büsche wie ich, das hält schon. Du schaffst das.“
    Mit aller Kraft versuchte Cédric, seine Angst zu verdrängen. Als Kind hatte er Urlaub im Drôme gemacht und war die dortigen Tafelberge hinauf und hinab geklettert, doch als Neunjähriger war die Angstschwelle definitiv noch nicht richtig austariert.
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