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Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Anna Clare
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Schlafzimmer abspielte.
    Daniel von nebenan war da und fütterte die Fische, die sich bester Gesundheit zu erfreuen schienen, abgesehen davon, dass sie hungrig waren. Daniel trug ein enges Lederkorsett, Fischnetzstrümpfe, Schuhe mit unglaublichen Keilabsätzen, eine lederne Unterhose mit Nieten, eine Perücke mit krausen und wahnsinnig hochstehenden Haaren sowie ein Perlenhalsband. Hätte sie solche Kleidungsstücke besessen, würde Santosh ihn beschuldigt haben, ihre Wäscheschublade ausgeräumt zu haben, aber das konnte nicht sein, denn solche Sachen besaß sie nicht. In den letzten Monaten hatte ihre ›Unterwäsche‹ aus einem zusätzlichen T-Shirt unter der Flakjacke bestanden.
    »Oh, hi. Du bist zurück«, sagte er, als ob das alles völlig normal wäre. Er schraubte den Deckel wieder aufs Fischfutter, tänzelte auf seinen zehn Zentimeter hohen Absätzen durchs Schlafzimmer und küsste sie auf die Lippen. Sie war zu erstaunt, um ihm auszuweichen.
    Irgendwann hatte Daniel den Eindruck verbreitet, dass sie eine Beziehung hatten, trotz ihrer Einwände, dass man keine Beziehung mit einer zwölf Jahre älteren Frau haben konnte, die auch noch die Angewohnheit hatte, regelmäßig in weit entfernte und hochgefährliche Gegenden dieser Welt zu verschwinden.
    »Hallo«, sagte sie, was das einzig intelligente Wort zu sein schien, das ihr einfiel. »Weißt du eigentlich, dass du ein Korsett trägst?«
    Er lachte und zeigte einen Mund mit perfekten Zähnen. »Oh, ja. Ich bin nur auf einen Sprung rein zu dir, um die Fische zu füttern. Wir feiern eine Rocky Horror Party. Hast du Lust, dabei zu sein?«
    »Ich wusste gar nicht, dass eine verschlafene Alte in der Rocky Horror Show mitspielt.«
    »Ach, wir finden schon ein Kostüm für dich.«
    »Aber in meinem Wäschefach wirst du nichts Entsprechendes finden. Sehe ich wie eine Frau aus, die über die Tracht eines französischen Dienstmädchens verfügt?«, fragte sie. Ich habe nicht einmal einen Staubwedel.
    »Du könntest Janet sein, wenn du einen weißen BH und einen weißen Schlüpfer hast«, meinte er.
    »Oh, ja«, sagte sie mit einem Seufzer. Sie konnte sich an Janets Rolle erinnern. »Aber ich bin nicht so bescheuert, in Unterwäsche irgendeine Party zu besuchen.«
    »Oh, warum denn nicht?«, fragte Daniel und setzte sich auf ihr Bettende. »Ich meine, du siehst doch noch hundertprozentig vögelbar aus.«
    Sie blinzelte, schälte sich aus ihrer Jacke und schüttelte den Kopf. »Nein, im Gegenteil, ich würde lächerlich aussehen. Außerdem kann ich mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal meine Beine rasiert habe. Man hat keinen Bedarf, sich die Beine zu wachsen, wenn man aus einem Bombentrichter kraxelst.«
    Er nickte, und dabei fielen die schwarzen Locken in seine Augen. Sie verfingen sich in seinen falschen Wimpern. Er nahm die Perücke ab und zeigte seine normalen zerzausten braunen Haare, dann starrte er in den Spiegel, um die falschen Wimpern wieder zu kleben. »Oh, Himmel, das kann ich mir gut vorstellen. Wie ist es dir ergangen?«
    »In Kabul? Großartig. Ich habe nur das Pech, dass die Filme in meinem Gepäck liegen, und das Gepäck wird noch in Heathrow gesucht.«
    »Du machst Witze!«
    »Leider nicht.«
    Daniel seufzte schwer. »Das ist ja wie ... wow!«
    »Ja, das ist wie ...« Sie hörte sich offenbar sarkastischer an, als sie beabsichtigt hatte, denn er sah verletzt aus. Seine rot glänzende Unterlippe wölbte sich schürzend vor. Sie wusste, dass sie ihm ordentlich zusetzte; sie verhöhnte seinen Sprachschatz und sagte ihm oft genug, dass er sich eine Freundin in seinem Alter suchen sollte.
    Wann immer er Sätze mit ›wie‹ konstruierte, blieben sie genau da hängen, weil ihm der Vergleich eben nicht einfiel. Außerdem zog er sie in lange frustrierende Argumente politischer Art (Daniel protestierte gern gegen Studiengebühren und gegen den Krieg im Vorderen Orient und für das Landrecht der Palästinenser, aber er kriegte den Arsch nicht früh genug aus dem Bett, um wählen zu gehen). Nun, es war ja nicht seine Schuld, so jung zu sein.
    »Es tut mir leid«, sagte sie, »aber ich bin hundemüde, wahrscheinlich rieche ich ein bisschen streng, und ich bin wütend wegen meines verlorenen Gepäcks. Nein, das sind keine guten Voraussetzungen für ein Partymädchen.«
    »Ja, okay«, sagte er, stand auf und rückte die Perücke wieder zurecht. »Ich muss gehen. Ich habe das schon seit Wochen geplant.«
    »Okay.«
    Er wackelte ein paar Schritte und
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