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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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als er die Tasse über den Tresen zurückreichte. „Bis zu meinem Zimmer hätte ich es sicher nicht mehr geschafft, ohne einzuschlafen.“
    Gegen ihren Willen musste Miranda lachen, und sofort wandte der Fremde sich ihr zu. Langsam neigte er den Kopf zur Seite und musterte sie, bis sie zu atmen vergaß.
    „Lachen Sie ruhig über mich oder mit mir, ich kann beides ertragen.“
    Wie gut er aussah, war Miranda gar nicht so genau aufgefallen, als sie auf seinem Schoß gesessen hatte. Trotzdem wünschte sie sich in diesem Moment nur ein tiefes Loch im Boden, in dem sie versinken konnte. Sie wollte bloß nicht weiter in Versuchung geraten, seine Lippen zu betrachten. Dennoch … sie wollte diesen Mann.
    Nein, nein, das alles war nicht gut. Gar nicht gut.
    „Caleb McGregor.“ Er streckte die Hand aus.
    Nach kurzem Zögern schlug sie ein. „Candy Cane.“
    „So steht’s in großen Leuchtbuchstaben draußen am Club.“
    Verlegen senkte sie den Blick. „Ich weiß gar nicht, ob ich Ihnen danken oder Sie um Entschuldigung bitten soll.“
    Die Lippen, die so sinnlich küssen konnten, formten ein Lächeln. „Da gibt es nichts zu verzeihen, und ganz bestimmt bin eher ich es, der hier zu danken hat.“
    Charmant und überhaupt nicht schmierig. Aber vielleicht besaß er auch nur genug Routine, um diese Gratwanderung spielend zu bewerkstelligen. Miranda wusste nicht, ob sie auf die kleine warnende Stimme in ihrem Kopf hören sollte. „Sie haben sehr nett mitgespielt, und wenn ich Sie in Verlegenheit gebracht habe, tut mir das leid. Normalerweise bin ich … nicht so persönlich im Umgang mit dem Publikum.“
    Nachdenklich schwieg er einen Moment. „Dann bin ich froh, dass gerade ich zur Stelle war, als Sie eine Ausnahme gemacht haben.“
    Ganz so bewusst hatte sie diese Entscheidung leider nicht getroffen. Sie war ihrer Eingebung gefolgt, als sie sich auf seinen Schoß gesetzt hatte. Aus purer Lust heraus hatte sie ihn so leidenschaftlich geküsst. Sie hatte ihn gesehen, begehrt – und hatte dem Trieb nachgegeben.
    Jetzt saß er ganz dicht neben ihr, und sein Knie streifte ihren Schenkel, wenn er sich auf dem Hocker zur Seite drehte. Ein warmer, männlicher Duft umgab ihn.
    Ich muss hier weg, schoss es ihr durch den Kopf, sonst gerate ich immer tiefer in Schwierigkeiten. Sie tat allerdings genau das Gegenteil und verschlimmerte ihre Lage mit ihren nächsten Worten nur noch. „Und was führt Sie nach Mistletoe, Caleb? Sie sind doch nicht allein hier, oder?“
    „Doch, das bin ich.“
    Mist. Trotz dieses Kusses wäre er für sie tabu gewesen, wenn er mit einer Begleiterin hier wäre. Ihr ging Alans Bemerkung durch den Kopf, sie könne eine heiße Nacht gut gebrauchen.
    Mühsam konzentrierte sie sich auf Calebs Hand, die flach auf der Bar lag. Seine langen, kräftigen Finger, sein Handrücken, der mit kleinen, gold glänzenden Härchen bedeckt war. Miranda schloss die Lider und schluckte.
    Langsam öffnete sie die Augen wieder und hoffte, dass Caleb nicht ahnte, wo sie sich überall wünschte, seine Finger zu spüren. „Allein? Tatsächlich?“ Sie räusperte sich. „Das überrascht mich.“
    Fragend hob er eine Augenbraue. „Ab und zu wird sich doch auch ein Single hierher verirren, oder?“
    Sie traute sich kaum, ihn anzublicken, so gut gefiel ihr, was sie da sah. Sein leicht zerzaustes braunes Haar mit den hellen Strähnen darin, seine unglaublichen braunen Augen mit den goldenen Reflexpunkten, und dann dieser Mund …
    Nein, das alles war gar nicht gut. Miranda kannte ihre Grenzen nicht mehr. „Ich habe zu wenig Kontakt mit den Gästen, um mir sicher zu sein, aber ich kann mich im Moment nicht erinnern, jemals im Publikum jemanden gesehen zu haben, der ohne Begleitung in der Show war.“
    „Dann bin ich der Erste.“ Wieder lächelte er. „Wahrscheinlich haben Sie mich deshalb ausgesucht, um Ihre eigene Regel zu brechen.“
    Miranda senkte den Blick. „Heute Abend breche ich eine ganze Reihe von eigenen Regeln.“
    „Das muss wohl an der Gesellschaft liegen.“
    „Einen anderen Grund wüsste ich auch nicht.“ Sie konnte kaum klar denken, weil ihr Herz so laut schlug.
    Einen Moment sah er auf ihre Finger, dann in ihr Gesicht, und sein Blick verriet ihr, dass er genau wusste, welchen inneren Kampf sie gerade ausfocht. Offenbar erging es ihm ganz ähnlich. „Fällt Ihnen denn ein Grund ein, der dagegenspricht, dass wir noch gemeinsam etwas trinken?“
    Lächelnd nickte sie. „Ja. Die Bar ist
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