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Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose
Autoren: Carter Brown
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hinausschleife und ins Wasser schmeiße«, knurrte ich.
    Ein Blick auf mein Gesicht
überzeugte sie, daß ich es ernst meinte, und sie setzte sich in Bewegung. Lindy folgte ihr ganze zwei Schritte weit, dann drehte sie
sich unvermutet um und kam zu mir an die Bar zurück.
    »Für die viele frische Luft da
draußen brauche ich eine Stärkung, Rick«, sagte sie mit tapferem Lächeln.
    »Stärkung?«
    »Jawohl.« Immer noch lächelnd
schnappte sie sich die halbvolle Ginflasche und
folgte Lotti zur Rückseite des Hauses.
    Ein paar Sekunden später
erschienen Blair und Lessinger im Wohnzimmer, denen
das Riesenbaby Jake auf dem Fuße folgte. Die drei funkelten mich an, als sei
alles meine Schuld.
    »Stimmt das?« fragte Lessinger heiser. »Stimmt das, was Russ mir gerade erzählt hat? Jemand hat Mike umgebracht, und Sie alle glaubten, es
sei meine Leiche?«
    » Er behauptete, Sie
seien es.« Jake deutete auf mich. »Wir glaubten ihm, aber das erwies sich als
großer Fehler.«
    » Lindy Carter sagte mir, der Tote sei Hal Lessinger , und ich
hatte keinen Grund, an ihren Worten zu zweifeln«, sagte ich.
    »Also war sie es, die log«, brach
Blair wütend aus.
    »Sie haben hoffentlich auch Lindys Reaktion bemerkt, als ihre Lüge vorhin widerlegt
wurde«, erinnerte ich.
    »Und was, um alles in der Welt,
soll das nun wieder heißen?« polterte Blair.
    »Denken Sie doch an ihre
Reaktion, als Lessinger Ihnen vorhin die Haustür
öffnete«, sagte ich. »Hat sie aufgeschrien, ist sie ohnmächtig geworden oder
so?«
    »Richtig«, meinte er
nachdenklich. »Sie fegte an ihm vorbei, als sei er Luft.«
    »Für sie war er das auch«, nickte
ich. »Nach allem, was sie weiß, ist der echte Hal Lessinger tot. Sie hatte ihn erst vorgestern abend kennengelernt.«
    »Da bin ich aber gerade noch
davongekommen«, sagte Lessinger mit schwankender
Stimme. »Jetzt könnte ich einen Drink vertragen.«
    »Das könnten wir alle«, brummte
Blair.
    »Ich nicht«, sagte Jake. »Wo
steckt Lotti?«
    »Sie kümmert sich hinterm Haus
am Schwimmbad um Lindy Carter«, informierte ich ihn.
»In den letzten zwölf Stunden hatte ich so viel hysterische Weiblichkeit um
mich, daß es mir für den Rest meines Lebens reicht.«
    »Ich nehme einen Martini.« Lessinger behielt das Wesentliche im Auge.
    »Ich auch«, sagte Blair.
    Ich goß ihnen ein, wobei ich
mir Jakes kalt beobachtender Blicke bewußt blieb.
    »Du lieber Gott, wer wollte
wohl dem armen alten Mike ans Leben?« fragte Lessinger schließlich sein halbleeres Glas.
    »Das wollte er vielleicht gar
nicht«, meinte ich heiter. »Vielleicht hatte er’s auf Hal Lessinger abgesehen, kannte ihn aber nicht.«
    »Was?« Er machte große Augen.
»Wer haßt mich denn so, daß er mich töten würde?«
    »Das sollten Sie besser wissen
als ich«, gab ich höflich zu bedenken.
    Er stöhnte schwach, dann leerte
er sein Glas auf einen Zug. Er knallte es auf die Theke, und ich goß ihm
schnell nach.
    »Damit wir uns ganz klar
verstehen, Holman «, begann Blair vorsichtig. »Ihrer
Meinung nach wußte die Carter nicht, daß es sich nicht um Hal Lessinger handelte, weil sie den Mann erst vor zwei Tagen
kennengelernt hatte.«
    » Lindy hat beruflich fast abgewirtschaftet«, fuhr ich fort. »Ich nehme an, jemand
erzählte ihr, daß Lessinger eine Darstellerin suchte,
mit der er den Iris- Merivale -Film fertigstellen
konnte, deshalb ging sie ihn besuchen. Lessingers Freund und Gast öffnete die Tür, und da stand sie, hielt ihn für den
Allmächtigen selbst und bot ihm an, was sein Herz verlangte. Alles spricht
dafür, daß er der Versuchung einfach nicht widerstehen konnte.«
    »Das leuchtet mir ein«, meinte
Blair. »Wäre ihm das zuzutrauen, Hal? Ich meine, Ihrem Hausgast?«
    »Mike?« Lessinger nahm noch einen Schluck, während er nachdachte. »Sie meinen, ob er ein mieser,
prinzipienloser Schweinehund war, der eine Frau in dieser Situation schamlos
ausnützen würde?« Heftig nickte er. »Und ob er das war!«
    »Es widerstrebt mir, es
zuzugeben«, knurrte Blair, »aber was Holman da sagt,
klingt logisch. Demnach hielt Lindy Carter Ihren
Freund Mike für Sie selbst, und dem Kerl mit der doppelläufigen Schrotflinte
unterlief derselbe Irrtum.«
    Lessinger schüttelte sich schaudernd.
»Und der Polizei ging es genauso.«
    »Welcher Polizei?« fragte
Blair, ganz Unschuld.
    »Der Polizei, die...« Plötzlich
drohten Lessinger die Augen aus dem Kopf zu springen.
»Heißt das, Sie haben die Polizei gar nicht gerufen?«
    »Als wir das
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