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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2
Autoren: Nora_Jackson
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Shaimen und ich sind erst einmal auf dem Thema Holz und Bäume stehengeblieben, bis ich ihn informierte, dass mir Pflanzen als erstes wichtiger waren.
    „Wie kommst du mit Shaimens Pflanzen voran?“
    „Ganz gut. Ist aber anstrengend. Ich hoffe, dass du nicht auch noch hundert Prozent von mir verlangst“
    „Ich verlange sogar zweihundert“
    Ich stockte.
    „War nur ein Scherz. Ich erwarte aber, dass du dich anstrengst“
    Ich atmete wieder auf. Zweihundert Prozent bei Cormarcks Krafttraining oder langweiliger Waffenkunde bedeuteten das Ende für mich.
    „Abgemacht“, versprach ich.
    Cormarck legte seinen Bogen zur Seite und nahm einen weiteren Holzblock in die Hand.
    Mittlerweile hatte ich auch herausgefunden, was Cormarcks Gabe war. Eine sehr starke und auch sehr nützliche Gabe: Er war unglaublich stark und schnell. Seine Gabe hatte vielleicht weniger mit echter Magie zu tun, aber sie ist einfach der Hammer . Kein Mensch der Welt könnte ihn in einem Zweikampf schlagen. Noch nicht einmal, wenn er fünf weitere Männer zur Verstärkung hätte. Durch Cormarck hatte Ciaran wirklich einen Vorteil. Kein Mensch, der noch einen gesunden Verstand hat, würde sich mit ihm anlegen.
    Er reichte mir den Holzblock.
    „Am Ende unseres Trainings hast du daraus einen Messergriff geschnitzt“
    Ich sah ihm einen Moment in seine goldenen Augen.
    „Ich habe so etwas noch nie gemacht“, erklärte ich.
    In Kunst war ich in der Schule noch nie besonders gut gewesen. Von Werken ganz zu schweigen.
    „Ich weiß. Es gibt immer ein erstes Mal“
    Er hatte gut reden. Ich war keine Waffenschnitzerin.
    „Muss man ihn am Ende wiedererkennen können?“
    Cormarck fing an zu lachen.
    „Nur ich“
    „Dann ist ja gut“, murmelte ich mit gemischten Gefühlen.
    Ich nahm mir Cormarcks Messergriff als Vorlage und begann meine Arbeit. Sein Messergriff war unglaublich fein und akkurat geschnitzt, man konnte sogar noch einzelne Muster darauf erkennen. Ich würde schon froh sein, wenn ich überhaupt etwas Messergriffartiges hinbekäme.
    Nach einiger Zeit kam mir Cormarck zur Hilfe. Man musste mir meine Verzweiflung angesehen haben. Er zeigte mir die groben Handgriffe, bei denen mein verunstalteter Holzklotz etwas Form annahm. Mit einer einigermaßen akzeptablen Grundlage konnte ich nun weiterschnitzten.
    Ich hielt mich an Cormarcks Ratschläge. Es ging sogar ganz gut voran. Bald hatte ich etwas, was wirklich einem Messergriff ähnlich sah. Cormarck nahm mir das Ding ab und nach ein paar sehr geübten schnellen Handgriffen war ein sehr schöner Messergriff daraus geworden. Ich war beeindruckt.
    „Ich bin stolz auf dich“, sagte Cormarck.
    „Ich auch“, lachte ich.
    Er übergab mir meinen Messergriff und ging zu einer Truhe, die verschiedene Waffen beinhaltete. Eine Weile kramte er darin herum, bis er eine Messerspitze in der Hand hielt.
    „So, nun hast du dir dein eigenes Messer gemacht“, sagte er, während er mir die Messerspitze auf den Griff steckte.
    Dann nahm er ein breites, braunes Lederband, wickelte es ein paar Mal um den Griff des Messers und testete, ob die Messerspitzte wirklich hielt. Und wenn sie das bei Cormarcks Kraft tat, hielt sie definitiv.
    „Du musst es nur noch schärfen. Den letzten Schliff geben, sozusagen“
    Ich schärfte mein Messer an einem speziellen Gerät, das Cormarck zum Schärfen seiner Waffen benutzte, bis es so scharf war, dass ich mich nicht mal traute, es in mein Shirt zu stecken.
    „Für heute bist du entlassen“
    „Kein Schwertkampf? Kein Stabkampf? Nichts?“, fragte ich verwundert.
    „Nicht heute. Vielleicht das nächste Mal“
    Puh. Da hatte ich noch mal Glück gehabt. Ich reichte Cormarck das Messer.
    „Es ist deins. Du hast es geschnitzt“
    Er drückte es mir wieder in die Hand.
    Wir hörten, wie die Zimmertür auf einmal aufging. Ich hätte wahrscheinlich mit jedem gerechnet, nur nicht mir Ciaran. Sofort war es wieder da. Dieses komische Gefühl im Bauch. Ich wusste nicht, was es war. Es war kein Kribbeln. Eher ein Stechen, das von unten nach oben ging und danach Gänsehaut am ganzen Körper verursachte. Wahrscheinlich manipulierte er mich schon wieder. Anders konnte ich es mir nicht erklären.
    „Komm mit, Gebbie“
    Ich starrte einen Moment auf ihn. Er hatte mich noch nie Gebbie genannt. Außer seinem Prinzesschen hatte ich eigentlich gar keinen Namen. Davon abgesehen hatte er sich schon lange nicht mehr blicken lassen, geschweige denn mit mir geredet.
    Ich erhob mich von Cormarcks
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