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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)
Autoren: Nora Jackson
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getötet!
    Ich zog den Speer aus dem Körper und versuchte mich vor dem nächsten zu verteidigen.
    Ciaran hatte Recht. Es war im Moment mein eigenes Leben, um das ich Angst hatte.
    Doch bevor ich mich verteidigen konnte, fiel der bemalte Mann mit einem Pfeil in der Brust zu Boden.
    Gleich danach spürte ich auch einen unbeschreiblich starken Schmerz in meinem rechten Oberschenkel. Ich nahm wahr, wie sich der Pfeil durch mein Fleisch bohrte. Mein Bein wurde regelrecht auseinandergerissen.
    Ich schrie vor Schmerz auf und knickte zusammen.
    Es fühlte sich an, als ob mein Körper bei lebendigem Leibe verbrennen würde. Ich starrte auf die rote Fläche, die sich auf meinem dunkelgrünen Kleid ausbreitete. Mein Blut.
    Ich bekam keine Luft mehr. Der entsetzliche Schmerz hörte nicht auf. Ich biss mir fest auf die Lippe und musste meinen ganzen Mut zusammennehmen, um den Pfeil aus meinem Bein zu ziehen. Aber ich konnte es nicht.
    Ich umklammerte den Pfeil noch einmal. So fest, dass es noch mehr brannte.
    Plötzlich hörte ich jemanden aufschreien. Es war ein Junge von etwa siebzehn oder achtzehn Jahren. Einer von Ciarans Kriegern. Er zeigte mit erhobenem Finger auf mich.
    Ciaran und Sunny, die neben einander kämpften, hielten plötzlich inne. Zu meinem großen Schrecken kam einer der Turi` auf mich zugerannt. Er kam, um mir den Rest zu geben. Vielleicht würde ich dann weniger qualvoll sterben. Doch auch er schaffte es nicht ganz bis zu mir. Er brach vor mir zusammen und fiel auf die Füße. Wieder war es Ciaran, der mir den Tod erspart hatte.
    Er kam auf mich zu und kniete sich neben mich.
    „Geh weg du Idiot! Lass mich alleine sterben!“, rief ich.
    Wie konnte er mich nur diesem Widerling übergeben haben? Hätte er das nicht zugelassen, wäre das alles nicht passiert. Es war alles seine Schuld.
    „Sei still!“, sagte er und seine Hand näherte sich meinem Bein.
    Meine Augen weiteten sich.
    Oh nein, er würde nicht den Pfeil aus meinem Bein ziehen. Er sollte seine Finger gefälligst bei sich halten! Ich wollte nicht noch einmal so einen Höllenschmerz erleiden, bevor ich starb.
    „Lass das! Fass mich nicht an! Ciaran !“, schrie ich.
    Doch genau in dem Moment beugte er sich vor und riss den Pfeil mit einer einzigen Bewegung aus meinem Oberschenkel.
    Ich schrie laut auf. Das Blut quoll nur so weiter aus meinem Bein, es ließ sich nicht stoppen. Mir wurde schwindelig. Ich wusste nicht, ob es von dem höllischen Schmerz oder von dem entsetzten Anblick meines verwundeten Beines war.
    Ciaran pfiff plötzlich mit zwei Fingern und gleich darauf kam ein dunkelbraunes Pferd angetrabt. Sunny rannte auf uns zu. Sie schwang sich mit einer eleganten Bewegung auf das riesige Pferd und nahm die Zügel in die Hand.
    „Sie darf nicht mehr Blut verlieren, Ciaran! Du musst dich beeilen!“
    Sunny nahm die Zügel auf, drehte sich um und galoppierte in unglaublicher Geschwindigkeit in den Wald, ohne auf etwas Rücksicht zu nehmen.
    Ciaran zögerte keine Sekunde, schob seine Hand vorsichtig unter mich und hob mich hoch.
    Ich wusste nicht, ob ich inzwischen ohnmächtig geworden war oder schon halluzinierte, doch wir waren auf einmal in der Festung. In Sunnys Zimmer.
    Er legte mich aufs Bett und riss mein Kleid bis zum Oberschenkel auf.
    Irgendetwas, und ich wusste nicht was, trieb mich dazu, einen Blick auf mein Bein zu werfen. Und der Anblick, der sich mir bot, war mehr als entsetzlich.
    Mein Oberschenkel war ein einziger blutiger Fleischklotz. Das Loch, das sich darin befand, konnte man durch die Blutmassen gar nicht mehr erkennen.
    Mir war schwindelig, schlecht und ich fühlte mich unglaublich schwach.
    Sunnys Bettlaken hatte mein Blut schon längst aufgesaugt und nahm die Farbe von dunkelroten Kirschen an. So malte ich es mir aus. Ich versuchte nicht daran zu denken, dass es mein Blut war, in dem ich lag.
    Ciaran presste mehrere nasse Tücher auf die Wunde, die das Blut sofort gierig aufsogen. Er nahm er ein weiteres Tuch und band mein Bein oberhalb der Wunde fest ab, damit das Blut nicht aus meinem Körper floss. Dann legte er eine Hand auf die Wunde und murmelte etwas Unverständliches.
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, seit wann Ciaran heilende Kräfte hatte. Aber als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass ich nicht geheilt wurde, sondern dass sich eine Blutkruste auf meiner Wunde gebildet hatte, um das Blut am Herausfließen zu hindern.
    Später konnte ich nicht einschätzen, wie viel Zeit verstrichen war. Es lag nicht mehr
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