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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)
Autoren: Nora Jackson
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Willen! Wer hat dir denn das eingeredet?“
    Emma legte ihre Sachen beiseite, kam auf mich zu und fasste beruhigend an meinen Arm.
    „Du sollst nicht auf Seth hören, er will dir doch nur Angst machen! Setz dir das sofort wieder aus dem Kopf“
    Ich rollte die Augen. Es war genau die Antwort, die ich erwartet hatte.
    „Seth hat mir das nicht-“
    Sie tätschelte meinen Arm.
    „Hier gibt es schon seit über hundert Jahren keine Wölfe mehr, Schätzchen“, unterbrach sie mich.
    Ich atmete tief ein.
    „Ich weiß“, grummelte ich.
    Das Gespräch war sinnlos.
    Ich drehte mich langsam wieder um und ging.
    Seth würde mich auslachen, wenn er das erfuhr.
     
    Nach dem Abendessen ging ich hoch in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir-
    und erstarrte eiskalt.
    „Gabriella!“
    Ich kannte diese Stimme. Wie auch beim ersten Mal ließ sie mich erschaudern.
    Es war die gleiche Stimme, mit der ich Emma sprechen gehört habe.
    Ich atmete tief durch und drehte mich zögernd um.
    Meinen ganzen Körper durchfuhr wieder ein eiskalter Schauder. Zwei schreckliche Herzschläge lang brauchte ich, um die Kontrolle über mich zu bewahren und nicht loszuschreien.
    Die Frau, die vor mir stand, war fast durchsichtig. Zudem war es nicht irgendeine. Es war die hübsche Frau aus dem Gemälde, das mein Vater malen lassen hat. Die Herrin vom Wolfslauf.
    Ich starrte einfach nur auf sie. Etwas anderes konnte ich in dem Moment nicht.
    Die Frau lächelte mich an. Es war ein Lächeln, das vermutlich jedem Mann den Kopf verdreht hätte.
    „Ich hatte mir deine Reaktion schon so vorgestellt“, meinte sie gelassen.
    In meinem Kopf ergab das keinen Sinn.
    Ist es wirklich so? Verliere ich den Verstand nun endgültig?
    „Wer zum Teufel sind Sie?“
    Mein Herzschlag hatte sich etwas beruhigt, meine Stimme war jedoch immer noch brüchig.
    Die junge Frau lachte darauf.
    „Oh, natürlich. Du kennst mich nicht“
    Das Schaudern ließ nicht von mir ab, und ich wollte meinen Augen und Ohren nicht glauben.
    „Ich bin Lady Clodagh. Nenn mich nur Clodagh, wenn du möchtest“
    Schlanke, lange Beine und einen wohlgeformten Körper, der von einem eleganten, dunkelgrünen Kleid bedeckt war. Ihre Brust und Taille wurden von einem Korsett betont und die Ärmel ihres Kleides von dunkelbraunen Spitzen umhüllt.
    „Ich komme aus deiner Vergangenheit, aus einer anderen Welt. Durch einen Fluch bin ich hier gelandet. Lass mich es dir erklären. Ich brauche deine Hilfe, Gebbie“
    Ich verstand nicht ein Wort, wovon sie redete.
    Sie seufzte.
    „Es ist komisch, mit dir zu reden. Die ganzen Jahre habe ich dich aufwachsen sehen und darauf gewartet, dass dieser Zeitpunkt kommt. Und nun bist du hier.“
    Ich schüttelte wieder den Kopf.
    „Ich verstehe kein Wort.“
    Das Ganze war einfach so absurd, dass es einfach nur unheimlich lächerlich war. Es kostete mich einiges an Selbstbeherrschung, nicht laut loszulachen.
    Sie kam einen Schritt auf mich zu. Ich wich unwillkürlich zurück. Es schien fast so, als ob ihre glasige Gestalt den Boden entlangschweben würde.
    „Ich bin mir sicher, dass du da irgendetwas verwechselst“
    Ich sah ihr in ihre schwarzen Augen.
    Es waren Augen, die ihre Macht widerspiegelten. Ein unglaublicher Wille ließ sie glänzen. Wahrscheinlich war es der Wahnsinn.
    „Lass es mich dir erklären“, wiederholte sie.
    Ich sammelte mich.
    „Hör zu, ich glaube nicht, dass ich diejenige bin, auf die du wartest. Mein Gott, ich bin siebzehn. Ich habe mein ganzes Leben noch vor mir, und ich will nichts mit irgendwelchen Flüchen zutun haben“
    Ich war stolz auf mich, eine einigermaßen kräftige Stimme zu behalten. Die Irre lachte auf.
    „Glaub mir. Du bist die einzige, die mir helfen kann“
Sie kam auf mich zu und hielt mir einen Zeigefinger vor die Brust.
    „Stell dir vor, ich habe eigentlich auch ein Leben gehabt. Und mit Flüchen will ich auch nichts am Hut haben“
    Ich sah sie an.
    „Gut. Dann lebe dein Leben, ich lebe mein Leben und komm bitte nie wieder in mein Zimmer. Ich hatte letztens erst Alpträume“
    Ich atmete tief ein und hoffte darauf, dass ich bald aufwachen würde, falls es wieder einer meiner vielen unlogischen Träume war.
    „Gebbie, verdammt noch mal! Du musst mir helfen! Ich lebe schon seit dreizehn Jahren in deinem Haus!“
    Fassungslos starrte ich auf sie.
    „ Was? “
    Sie hob ihre glasigen Arme.
    „Du musst beginnen, mir zu glauben. Die Welt war einst nicht das, was sie nun ist. Sie war voller Magie, voller
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