Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
denn sein Ziel war es ja, frei durch die Zeit zu reisen.
    Marcellus fand trotzdem eine nützliche Verwendung für diese Spiegel. Er verschloss jeden mit einem Zauber, sodass man ihn nur mit seinem magischen Schlüssel öffnen konnte, und setzte ihn in einen prächtigen Goldrahmen. Den einen schenkte er seiner Mutter als Friedensangebot, nachdem sie sich wieder einmal gestritten hatten. Doch Etheldredda machte sich nichts aus dem Spiegel. Sie stellte ihn in ihr Ankleidezimmer und vergaß ihn. Dies war der Spiegel, durch den Septimus gezerrt wurde.
    Den anderen gab Marcellus dem Obermagieschreiber des Manuskriptoriums, der ein eitler Mann war und sich mächtig freute, einen eigenen Spiegel zu besitzen – zu jener Zeit ein unglaublicher Luxus. Er ahnte nicht, dass Marcellus ihn dazu benutzte, heimlich in die Hermetische Kammer zu gelangen. Dies war der Spiegel, durch den Jenna, Ullr und Septimus in ihre Zeit zurückkehrten.
    Nach dieser Enttäuschung schloss sich Marcellus in seinem Zimmer ein und hypnotisierte sich selbst, bis er sich wieder an jede Einzelheit der Formel für den wahren Zeitspiegel erinnerte – oder es zumindest glaubte. Mit Hilfe eines gewagten neuen Verfahrens verschmolz er ein Spiegelpaar miteinander, und es funktionierte. Der wahre Zeitspiegel war sehr groß, äußerst zerbrechlich – und gefährlich. Nachdem Marcellus ihn in der Großen Kammer der Heilkunst eingebaut hatte, schickte er eine Anzahl von Schreibern hinein, aber keiner kehrte zurück. Nachdem auch sein bester Freund darin verschwunden war, scheute er das Risiko, ihn selbst zu benutzen, und verschloss die Tür.
    Marcellus wurde selbstbewusster. Er begann zu experimentieren. Er wollte einen leichten und transportablen Spiegel, mit dessen Hilfe er die Geheimnisse der dunklen Alchimisten in den Landen der Langen Nächte ausspionieren konnte. Nachdem eine bestimmte Zahl von Tagen verstrichen war – einhundertneunundsechzig (dreizehn mal dreizehn) –, stellte er mit Erfolg ein zusammenpassendes Paar Spiegel her. Einen behielt er in der Burg, den anderen schickte er heimlich auf dem Königinnenweg seiner Frau Broda Pye mit der Aufforderung, ihn nach Port zu schaffen. Marcellus reiste nach Port und überwachte persönlich die Verladung des Spiegels auf sein Schiff – doch schon in der ersten Nacht, in der er an Bord schlief, brachte der skrupellose und bis über beide Ohren verschuldete Kapitän den Spiegel wieder von Bord und verkaufte ihn als neuartigen Luxusspiegel an Drago Mills. Nicht ahnend, dass er hintergangen worden war, fuhr Marcellus den weiten Weg in die Lande der Langen Nächte und bemerkte den Betrug erst beim Löschen der Ladung. Wütend kehrte er nach Port zurück, fest entschlossen, sein Eigentum zurückzufordern, musste jedoch feststellen, dass es in Lagerhaus Nummer Neun beschlagnahmt worden war. Alle seine Versuche, den Spiegel wiederzubekommen, scheiterten. Dies war der Spiegel, durch den Jenna, Nicko, Snorri und Ullr sprangen – und den Feuerspei zerbrach.
    Der andere Spiegel des Paares, den Marcellus in der Großen Kammer der Alchimie und Heilkunst aufbewahrte, um mit ihm jederzeit in die Lande der Langen Nächte reisen zu können, war nun ohne Nutzen für ihn. Er verstaute ihn verdrossen in einem Schrank. Jahre später gelangte dieser Schrank in den Palast, wo ihn der Unterkoch als Kleiderschrank benutzte. Dies war der Spiegel, aus dem Jenna, Nicko, Snorri und Ullr herauspurzelten, als sie in der Zeit des Marcellus ankamen.
    Danach baute Marcellus keine Spiegel mehr. Er beschloss, lieber Gold zu machen – bei Gold wusste man wenigstens, was man hatte.
Hugo Tenderfoot
    Hugo sollte Septimus und die Zeit, in der ihm dieser geduldig alles beibrachte, was er über die Heilkunst wusste, niemals vergessen. Nachdem ihn Sir Hereward nach Hause gebracht hatte und seine Mutter über sein Kommen sehr erleichtert gewesen war, wurde Hugo bewusst, dass seine Familie ihn doch gern hatte. Das machte ihn viel selbstbewusster. Als Marcellus Pye ihn dabei ertappte, wie er in einem Heilkundebuch las, obwohl er Türdienst hatte, wurde er nicht etwa zornig, sondern machte ihn zu seinem Lehrling. Hugo wurde ein tüchtiger Arzt – doch auch er vermochte Esmeralda nie von ihren Kopfschmerzen zu kurieren.
Snorris Mutter
    Alfrun Snorrelssen entstammte einer uralten Kaufmannsfamilie, und so war sie es gewohnt, dass die Kaufleute alljährlich mit ihren Schiffen in das kleine regnerische Land jenseits des Meeres fuhren. Jedes Jahr nach dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher