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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk
Autoren: Angie Sage
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schreienden Hebamme, die jetzt am eigenen Leib erfährt, was Sarah Heap wenige Stunden zuvor durchgemacht haben muss. Die Verfolgung endet am Kasernentor. Die Schwester zeigt der Wache ihre drei schwären Sterne, lässt die Oberhebamme festnehmen und verschwindet triumphierend in der Nacht, um den Sohn der Hebamme zu DomDaniel zu bringen.
    Unterdessen erwacht in der Krippe die alte Kinderfrau. Hustend und schnaufend steht sie auf und bereitet die Fläschchen für ihre vier Schützlinge vor. Jeweils eines für die Drillinge – Junge 409, 410 und 411 – und eines für den neuesten Rekruten der Jungarmee, den zwölf Stunden alten Septimus Heap, der in den nächsten zehn Jahren den Namen Junge 412 tragen wird.
    Tante Zelda seufzte. Damit hatte sie gerechnet. Als Nächstes bat sie den Mond, dem Sohn der Hebamme zu folgen. Da war noch etwas, was sie wissen musste.
    Die Schwester erreicht das Boot noch rechtzeitig. Eine Kreatur steht im Heck des Boots und setzt sie, nach alter Fischerart nur mit einem Ruder rudernd, über den Fluss. Am anderen Ufer wartet ein schwarzer Reiter auf einem Rappen. Er zieht die Schwester mit dem Kind hinter sich aufs Pferd und galoppiert hinaus in die Nacht. Vor ihnen liegt ein langer und beschwerlicher Ritt.
    Als sie endlich in DomDaniels Versteck hoch oben in den alten Schieferbrüchen der Ödlande ankommen, schreit das Kind der Hebamme, und die Schwester hat heftige Kopfschmerzen. DomDaniel wartet schon. Er will sich den entführten Knaben ansehen, den er für Septimus Heap hält, den siebten Sohn eines siebten Sohns. Den Lehrling, von dem jeder Zauberer und jeder Schwarzkünstler träumt. Den Lehrling, der ihm die Macht verleihen wird, um in die Burg zurückzukehren und wieder den ihm gebührenden Platz Anzunehmen.
    Mit Widerwillen betrachtet er das schreiende Kind. Von dem Gebrüll bekommt er Kopfweh und Ohrensausen. Für ein Neugeborenes ist das Kind groß, denkt DomDaniel, und hässlich obendrein. Er mag es nicht besonders. Mit enttäuschtem Gesicht sagt der Schwarzkünstler der Schwester, dass sie das Kind wegbringen solle.
    Die Schwester legt das Kind in die bereitstehende Wiege und geht zu Bett. Tags darauf fühlt sie sich so krank, dass sie nicht aufsteht, und bis zum nächsten Abend macht sich niemand die Mühe, dem Sohn der Hebamme das Fläschchen zu geben. Für diesen Lehrling gibt es kein Lehrlingsessen.
    Tante Zelda saß am Ententeich und lächelte. Der Lehrling war seinem Meister, dem Schwarzkünstler, entkommen. Septimus Heap war am Leben und hatte seine Familie gefunden. Die Prinzessin war außer Gefahr. Tante Zelda musste an etwas denken, was Marcia häufig sagte: Gewöhnlich regeln sich die Dinge von selbst. Irgendwann.

Später ...
    Später ...
    Was aus ... wurde:
Gringe, der Torwächter
    Gringe blieb während der turbulenten Ereignisse in der Burg die ganze Zeit Torwächter am Nordtor. Auch wenn er lieber in einen Kessel mit siedendem Öl gesprungen wäre, als zuzugeben, dass er seinen Beruf liebte, dem seine Familie ein sorgloses Leben im Torhaus verdankte, nachdem sie jahrelang am Fuß der Burgmauern ihr Dasein gefristet hatte. Jener Tag, an dem er von Marcia eine halbe Krone bekommen hatte, erwies sich für ihn als ein wichtiger Tag. Zum ersten und letzten Mal behielt er einen Teil des Brückengelds für sich – Marcias halbe Krone, um genau zu sein. Die dicke Münze aus reinem Silber lag so warm und schwer in seiner Hand, dass es ihm widerstrebte, sie in die Zollbüchse zu werfen. Er steckte sie in die Hosentasche und nahm sich vor, sie am Abend zu den Tageseinnahmen zu legen. Doch er brachte es einfach nicht fertig, sich von der halben Krone zu trennen. Und so blieb sie viele Monate lang in seiner Tasche, bis er sie als sein Eigentum betrachtete.
    Und dort wäre die halbe Krone wohl auch geblieben, hätte Gringe an einem kalten Morgen ein knappes Jahr später am Nordtor nicht einen Anschlag vorgefunden:

    VERORDNUNG ZUR EINBERUFUNG IN DIE JUNGARMEE!
ALLE JUNGEN IM ALTER ZWISCHEN ELF
UND SECHZEHN JAHREN,
DIE KEIN ANERKANNTES GEWERBE ERLERNEN,
HABEN SICH MORGEN FRÜH UM 6 UHR IN DER
KASERNE DER JUNGARMEE ZU MELDEN.
    Gringe war entsetzt. Sein Sohn Rupert hatte am Vortag seinen elften Geburtstag gefeiert. Mrs Gringe bekam einen Schreikrampf, als sie den Anschlag sah. Auch Gringe selbst hätte am liebsten geschrien, doch als er sah, wie Rupert beim Lesen des Anschlags kreidebleich wurde, sah er ein, dass er ganz ruhig bleiben musste. Er steckte die Hände in die
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