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SEPA und SAP

SEPA und SAP

Titel: SEPA und SAP
Autoren: Joerg Claus u Siebert Wild
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manuellen, oder über den maschinellen Weg mit dem Hin- und ZurückVerfahren. Einzig und allein Zeit sollte man hierfür einplanen. Eine 100 %-ige maschinelle Lösung auf Knopfdruck gibt es nicht: Im Zuge der strikten Rückgabe aufseiten der Banken bei falschen BIC und IBAN sollte eine gewisse Sorgfalt und Regelmäßigkeit bei der Stammdatenpflege Einzug halten.

4 Datenträger unter SEPA
    Die Regularien des European Payments Council (EPC) stellen mit SEPA-Credit Transfer und SEPA-Direct Debit zwei Zahlungsträgerformate zur Verfügung, die beide auf dem XML-Schema basieren. Unter SAP werden die für die Datenträgererstellung notwendigen Hilfsmittel standardmäßig zur Verfügung gestellt. Mit den Funktionalitäten aus der Payment Medium Workbench (PMW) und der Data Medium Exchange Engine (DMEE) können sämtliche Anforderungen der neuen Zahlungsträgerformate in SAP abgebildet werden.
    In dem nachfolgenden Kapitel erhalten Sie einen Grundleitfaden, der Sie mit den Werkzeugen von SAP für die Datenträgererstellung vertraut machen soll. Sie lernen das Zusammenspiel zwischen der PMW und der DMEE kennen, sowie das Customizing der Zahlwege für eine SEPA-konforme Datenträgererstellung.
4.1 Übersicht und Verwendung
    Mit der PMW stellt die SAP seit Release 4.6 ein generisches Werkzeug zur Verfügung, welches mittel- und langfristig die über 60 formatspezifischen RFFO*-Reports ablösen wird. Die Abbildung der SEPA-Formate ist in Zusammenhang mit der Datenträgererstellung nur über die PMW möglich. Damit wird die PMW für Unternehmen verpflichtend.
    Für den Aufbau des Formates kann ein geeigneter SEPA-Formatbaum über die DME-Engine (Transaktion DMEE) verwendet wer-den. Die benötigten Dateiformate für ausgehende Zahlungen können Sie mit dem grafischen Werkzeug selbst definieren. Die Formathierarchie wie auch die Mapping-Regeln werden ohne ABAP-Coding zusammengestellt. Optional können Sie die Interpretation der zulässigen Felder über Zeitpunktfunktionsbausteine steuern. Dadurch ist es möglich die Programmlogik zu erweitern, um eine individuelle Datenträgerausgabe zu ermöglichen. Somit steht mit der PMW ein konsistentes und benutzerfreundliches Werkzeug zur Verfügung, welches die Änderung von Formaten (Zahlungsträgern) und Verwendungszwecken über das Customizing abdeckt. Die Datenträgererstellung wird über Parameter definiert, die über ein generisches Zahlungsträger-Programm gesteuert wird.
    Durch die EU-Verordnung 260/2012 des Europäischen Parlamentes und des Rates gewinnen die Funktionalitäten und Verwendung der PMW sowie der DMEE zunehmend an Bedeutung. Die technische Normung sieht an der Stelle eine Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Ländern vor, deren Basis der ISO 20022-Standard darstellt.
    Die landesspezifischen Datenträgerformate der Mitgliedsstaaten müssen somit sukzessive in XML-Formate überführt werden. Mit den von der SAP ausgelieferten Werkzeugen sind der Einsatz und die Verwendung bereits gewährleistet. Zusätzliche Formatbäume können problemlos eingebunden und den Zahlwegen zugeordnet werden.
4.2 Vorbereitungen für die SEPA-Einführung in SAP
    Zu den Vorbereitungen einer SEPA-Einführung gehören neben korrekten Debitoren- und Kreditorenstammdaten die Pflege des Hausbankenstammes sowie die Verwendung eines geeigneten Zahlweges, der die richtige Erstellung eines SEPA-Datenträgers ermöglicht. Für den Datenaustausch sehen die EU-Richtlinien standardmäßig die Angabe von BIC und IBAN in den Zahlungsträgern vor.
4.2.1 Hausbankenstamm
    Dies gilt auch für die Bankverbindung des Auftraggebers. Über die Transaktion FI12 können Sie an dieser Stelle Änderungen vornehmen. Neben der Kontonummer müssen Sie im Zuge der SEPA zusätzlich noch die IBAN eintragen.

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    Abbildung 4.1: Direkte Pflege und Eingabe der IBAN über die Transaktion FIBAN
    Transport von Bankenstammdaten

    Für jede Änderung, die Sie an den Bankenstammdaten vornehmen, generiert SAP standardmäßig einen Transportauftrag. Allerdings wirken sich die Änderungen nach dem Transport nicht im Produktivsystem aus. Die Pflege der Bankstammdaten muss in der Produktion direkt über die Transaktion FIBAN erfolgen (siehe Abbildung 4.1 ).
    Die nachfolgende Abbildung 4.2 zeigt den Vorgang nach der direkten Pflege der Stammdaten. Hierbei wird im Produktivsystem die IBAN im Hausbankenstamm als „gepflegt“ angezeigt und in das Element DbtrAcct des Zahlungsträgers
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