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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05
Autoren: Gail Carriger
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Rätsel – sie waren aus der Mode.
    »Ich komme gerade vom Theater, wo ich Lord und Lady Maccon getroffen habe«, verriet sie ihm.
    Biffy ging auf das Spiel ein. »Ah, tatsächlich? Ich dachte, heute wäre Badetag.«
    »Offensichtlich soll sich Lord Akeldama allein der Herausforderung stellen.«
    »Du liebe Güte!«
    »Mir kam der Gedanke, dass wir die Plätze getauscht haben, Sie und ich.«
    Die Franzosen können so überaus philosophisch sein , dachte Biffy. »Wie meinen?«
    »Ich wurde wider Willen eine Drohne von Vampiren, Sie hingegen schmiegen sich an den Busen der Maccons.«
    »Oh, befanden Sie sich einst an besagtem Busen? Ich hatte gedacht, Sie hätten es nie ganz bis dorthin geschafft. Nicht dass Sie es nicht versucht hätten, natürlich.«
    Die Französin lachte. »Touché.«
    Die Glöckchen über der Eingangstür bimmelten erneut, und Biffy hob den Blick, wissend, dass er ein einnehmendes Bild abgab. Immerhin trug er seinen allerbesten braunen Anzug. Zugegeben, seine Halsbinde war einfacher gebunden, als ihm lieb war – sein neuer Claviger brauchte noch Übung –, und sein Haar war leicht zerzaust. Es war immer leicht zerzaust in letzter Zeit, trotz der großzügigen Anwendung der besten Pomade, die es in der Bond Street zu kaufen gab. Offensichtlich war das eines der Dinge, die man ertragen musste, wenn man Werwolf war.
    Felicity Loontwill betrat den Laden und schwebte im raschelnden himbeerroten Taft und mit übertriebener Zurschaustellung von Herzlichkeit auf ihn zu. Sie roch nach zu viel Rosenwasser und zu wenig Schlaf. Ihr Kleid war sehr französisch, ihre Frisur sehr deutsch und ihre Schuhe ziemlich eindeutig italienisch. Er erschnupperte den Geruch von Fischöl.
    »Mr Rabiffano, ich hatte so gehofft, dass Sie hier sein würden. Und Madame Lefoux, welch unerwartetes Vergnügen!«
    »Miss Loontwill, schon wieder von Ihrer Europareise zurück?« Biffy mochte Lady Maccons Schwester nicht. Sie war die Sorte Mädchen, die in einem Augenblick einem Vampir ihren Hals und im nächsten einem Schornsteinfeger ihren Knöchel zeigten.
    »Ja, und was für ein Verdruss das war! Zwei Jahre unterwegs und absolut nichts vorzuweisen.«
    »Kein wahnhafter italienischer Graf oder französischer Marquis, der sich in Sie verliebt hat?« Madame Lefoux’ grüne Augen funkelten. »Schockierend.«
    Die Türglöckchen bimmelten erneut, und Mrs Loontwill und Lady Evylin Mongtwee betraten den Laden. Lady Evylin steuerte sofort auf einen spektakulären Hut in Peridotgrün und Karmesinrot zu, während Mrs Loontwill ihrer anderen Tochter zum Tresen folgte.
    »O Mama, erinnerst du dich noch an Mr Rabiffano? Er gehört zum Haushalt unserer lieben Alexia.«
    Mrs Loontwill beäugte den Dandy argwöhnisch. »Ach, wirklich, tut er das? Ein Vergnügen, Sie zu treffen, da bin ich sicher. Komm mit, Felicity.«
    Mrs Loontwill warf nicht einmal einen flüchtigen Blick in Madame Lefoux’ Richtung. Sie und ihre beiden Töchter widmeten ihre ungeteilte Aufmerksamkeit den Hüten, während Biffy darüber nachdachte, was sie wohl im Schilde führten.
    Madame Lefoux fasste seine Gedanken in Worte. »Glauben Sie, dass sie wirklich hier sind, um etwas zu kaufen?«
    »Ich glaube, Lady Maccon empfängt sie zurzeit nicht, weshalb sie es auf Informationen abgesehen haben könnten.« Argwöhnisch sah er die Französin an. »Nun, da Felicity aus Europa zurück ist, wird sie sich dem Woolsey-Stock anschließen?«
    Madame Lefoux zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht, aber ich denke nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Stock große Anziehungskraft auf sie ausübt, jetzt, da er seinen Sitz außerhalb Londons hat. Sie kennen ja diese Gören der Gesellschaft – nur an der glamourösen Seite der Unsterblichkeit interessiert. Sie könnte sich einen anderen Vampirstock suchen. Oder einen Ehemann, natürlich.«
    An dieser Stelle kam Felicity zu ihnen zurück, unter deutlicher Missachtung der Wünsche ihrer Mutter. »Mr Rabiffano, wie geht es denn meiner lieben Schwester? Ich kann kaum glauben, wie lange es her ist, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe.«
    »Es geht ihr gut«, antwortete Biffy völlig teilnahmslos.
    »Und diesem Kind von ihr? Meiner reizenden kleinen Nichte?«
    Ihr Gesicht wurde spitzer, wenn sie neugierig war, bemerkte Biffy, ein wenig wie das einer wissbegierigen Forelle. »Ihr geht es auch gut.«
    »Und Lord Maccon? Immer noch völlig vernarrt in die beiden?«
    »Wie Sie sagen, immer noch völlig
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