Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
Glücks.
    »Ist auch alles in Ordnung?«, fragte Alexia in gedämpftem Tonfall.
    Mit einer eigentümlich sanften Geste strich sich der Vampir eine Locke seines silberblonden Haars hinters Ohr. »Über die Maßen. Das kleine Möpschen hat sich benommen, nachdem du weg warst, sodass wir keine weiteren nennenswerten Zwischenfälle hatten.«
    »Ich hoffe wirklich, dass sich das mit dieser Abneigung gegen Seifenlauge mit der Zeit gibt.«
    Lord Akeldama bedachte Lord Maccon, der sich hinter seiner Frau im Flur herumdrückte, mit einem bedeutsamen Blick von oben bis unten. »Meine liebe Kamillenknospe, das können wir nur hoffen.«
    Lord Maccon fühlte sich ein wenig beleidigt und schnupperte wenig unauffällig an sich selbst herum.
    »Conall und ich wurden aufgefordert, Woolsey einen Besuch abzustatten. Sie werden doch für den Rest der Nacht ohne uns zurechtkommen?«
    »Ich denke, wir werden es vielleicht gerade so überstehen, mein kleines Immergrün.«
    Lady Maccon lächelte und wollte gerade die Treppe hoch, um sich umzuziehen, als jemand an der Tür läutete. Da Lord Maccon bereits im Flur war und zu verhindern hoffte, dass Prudence aufwachte, sauste er los, um die Tür zu öffnen, völlig ungeachtet der Tatsache, dass sich das für einen Werwolf seines Ranges keinesfalls schickte und er sich außerdem im Haus eines anderen befand.
    »Also wirklich, Conall. Benimm dich doch nicht wie ein Lakai«, tadelte ihn seine Frau.
    Ohne ihr Beachtung zu schenken, öffnete Lord Maccon die Tür mit großer Geste und einer kleinen Verbeugung – wie es sich für einen Lakai geziemte.
    In hilfloser Verzweiflung warf Lady Maccon die Hände in die Luft.
    Zum Glück stand nur Professor Lyall vor der Tür. Falls jemand an Lord Maccons Missachtung von Rang und Schicklichkeit gewöhnt war, dann sein Beta. »Oh, wie gut, Mylord. Ich hatte gehofft, Sie hier anzutreffen.«
    »Randolph.«
    » Dolly- Darling! «, begrüßte ihn Lord Akeldama.
    Professor Lyall zuckte bei dem fürchterlichen Kosenamen nicht einmal mit der Wimper.
    »Sie haben Besuch, Mylord«, informierte der Beta seinen Alpha mit kultiviert zurückhaltender Miene.
    Alexia konnte Lyall gut genug einschätzen, um an ihm eine gewisse Anspannung zu bemerken. Unter den meisten Umständen strahlte er flinke Tüchtigkeit aus. Eine solche gezwungene Ruhe hingegen ließ erahnen, dass Vorsicht geboten war.
    Ihr Gatte erkannte dies ebenfalls. Oder er roch es vielleicht. Jedenfalls nahm er eine lockerere, aber kampfbereite Haltung ein. » BU R - oder Rudelangelegenheiten?«
    »Rudel.«
    »Oh, muss das sein? Ist es so wichtig? Wir werden außerhalb der Stadt erwartet.«
    »Nur ich werde erwartet«, korrigierte Alexia ihren Gatten. »Du, mein Liebster, wolltest einfach nur aus Neugier mitkommen, sofern ich das richtig verstanden habe.«
    Conall runzelte die Stirn. Seine Frau wusste ganz genau, dass der wahre Grund, warum er sie begleiten wollte, ihre Sicherheit war. Er wollte sie nicht allein in ein Vampirhaus gehen lassen.
    Alexia wedelte mit ihrem Retikül vor seiner Nase herum. Einstweilen hatte sie zwar noch keinen neuen Sonnenschirm, aber sie trug immer noch Ethel bei sich, und die für Übernatürliche tödliche Sundowner-Waffe war völlig ausreichend, wenn sie auf eine Vampirkönigin gerichtet wurde.
    »Ich fürchte, es is’ wichtig«, erklang eine neue Stimme von der Straße hinter Professor Lyall.
    Professor Lyall zog leicht die Oberlippe hoch. »Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt, dass Sie warten sollen.«
    »Vergessen Sie nich’, ich bin eine Alpha. Sie können mich nich’ herumkommandieren wie alle andern.«
    Alexia hielt das für ein klein wenig unfair. Professor Lyall war vieles, aber kein bisschen herrschsüchtig. Das war eher Conalls Art. Es war vielmehr so, dass Professor Lyall alles und jeden um ihn herum genau richtig arrangierte . Das störte Alexia nicht im Geringsten. Sie mochte gute Arrangements.
    Eine Frau trat aus der Dunkelheit des Vorgartens in das Licht der hellen Gaskronleuchter von Lord Akeldamas Empfangshalle. Professor Lyall trat höflich zur Seite, um ihrer unerwarteten Besucherin die Bühne zu überlassen.
    Sidheag Maccon, Lady Kingair, hatte sich in den drei Jahren, seit Alexia sie zuletzt gesehen hatte, äußerlich kaum verändert. Die Unsterblichkeit verlieh ihrer Haut eine gewisse Blässe, doch ihr Gesicht war immer noch grimmig verzogen, mit Falten um Augen und Mund, und sie trug ihr ergrauendes Haar wie damals zu einem schweren Zopf geflochten wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher