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Selfmade Girl

Selfmade Girl

Titel: Selfmade Girl
Autoren: Arnold Kajsa
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im Krankenhaus anzutreten, nickte betreten.
    »Was ist los, Mom? Ist es nicht das, was du möchtest?«, fragte Kirsten irritiert.
    »Ich möchte, dass es dir gut geht. Wenn du der Meinung bist, du kannst dein Studium fortsetzen, dann studiere weiter. Aber ich will nicht, dass du es meinetwillen tust! Ich weiß nicht, was in den letzten Tagen vorgefallen ist, aber es hat dich offensichtlich ganz schön aus der Bahn geworfen – und du bist nie jemand gewesen, den irgendetwas leicht ins Straucheln bringt.«
    Kirsten biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte ihrer Mutter nichts von all dem erzählt – wo sie doch sonst immer alles bei ihr abgeladen hatte. Ja, es war wirklich nicht fair.
    »E s war nicht etwas, sondern jemand ... Genau genommen, Mom, war es jemand , der mich aus der Bahn geworfen hat. Brandon. Ich dachte, er würde mich lieben, aber … er hat nur ein fieses Spiel mit mir gespielt.« Sie wandte sich zu ihrer Mutter um. Wieder funkelten Tränen in ihren Augen, doch Kirsten schaffte es, diese mit aller Gewalt zurückzudrängen.
    »Weißt du , als dein Vater mich verlassen hat, hab ich wirklich geglaubt, mein Leben ist vorbei. Ich war so abhängig von ihm, dass ich dachte, ich sterbe. Doch dann sah ich dein Gesicht vor mir und wusste, ich muss es allein schaffen. Und ich habe es geschafft! Das hat mir eine unsagbare Stärke gegeben, die mir zeigte, dass ich mich immer auf mich selbst verlassen kann – was auch immer kommen mag. Wir gehen gestärkt aus unseren Niederlagen hervor. Und du wirst es auch schaffen, glaub an dich! Wir sind ein starkes Team.« Sie nahm Kirsten in die Arme und hielt sie.
    »Danke , Mom, das sind genau die Worte, die ich gebraucht habe. Ich pfeif‘ auf all die Typen, die meinen, ohne sie könnten wir Frauen nicht leben.«
    Beide lachten laut auf , und Kirstens Mom gab ihr einen Kuss, um sich zum Dienst zu verabschieden.
     
    Bereits eine ganze Weile schon saß Brandon in seinem Transporter und beobachtete das kleine Holzhaus mit den blassblauen Dachschindeln. Im Erdgeschoss brannte Licht, und durch ein Fenster – bestimmt das der Küche – konnte er Kirsten beobachten. Das Fenster hatte keine Vorhänge, und er sah, wie sie sich mit einer anderen Person unterhielt.
    Kurz darauf verließ eine Frau das Haus, unverkennbar Kirstens Mom, denn sie sah ihr verdammt ähnlich – nur, dass sie um einiges älter war. Mit einem Kleinwagen setzte sie aus der kleinen Einfahrt und fuhr davon.
    Kirsten stand am Fenster und starrte hinaus. Im ersten Moment dachte Brandon, sie würde ihn direkt anblicken, bis ihm aufging, dass es so dunkel war, dass sie draußen gar nichts erkennen konnte. Ohne lange darüber nachzudenken, zog er den Zündschlüssel ab und stieg aus. Wenn er noch länger untätig hier herumsaß, würde ihn den Mut verlassen und er womöglich zurück nach Frisco fahren, ohne mit Kirsten zu sprechen – oder an seinem verdammten Sitz anfrieren, denn es war irre kalt.
    Mit großen Schritten nahm er die drei Stufen, die zum Eingang führten, und klopfte.
    »Was hast du diesmal vergessen, Mom?«
    Der Klang ihrer Stimme, brachte sein Herz dazu, Purzelbäume zu schlagen, noch bevor er ihr Gesicht sah.
    Als sie die Tür öffnete, waren alle Sätze verflogen, die er sich zuvor noch sorgsam zurechtgelegt hatte. Sein Kopf war so leer wie die Straßen Kaliforniens bei einem Platzregen. Sie starrten einander an, als könne keiner von beiden glauben, dem anderen hier zu begegnen.
    »Brandon?« Es war Kirsten, die als Erste die Sprache wiederfand. »Was machst du hier?«
    Brandon schaute verwirrt auf die Rose, die er in der Hand hielt, und reichte sie ihr. »Hier, die hab ich extra für dich mitgebracht  … Lovely Kiss.«
    »Ich weiß, wir haben die mal zusammengekauft.« Zögerlich nahm Kirsten ihm die Blume aus der Hand.
    Brandon zitterte, schaute aber neugierig über Kirstens Schulter ins Haus.
    »Oh, äh ... klar, ist kalt draußen. Also«, sie schien mit sich zu ringen, »Wenn du möchtest, kannst du einen Augenblick reinkommen, hier ist es wärmer und … dann kann ich die Blume ins Wasser stellen.«
    Ein kleines Lächeln huschte über Brandons Gesicht. »Ich wusste doch, dass aus dir noch eine Blumenfee wird«, meinte er und zog hinter sich die Tür zu.
    Das Haus war klein, aber gemütlich eingerichtet , die Küche, in die er ihr folgte, fein säuberlich aufgeräumt. Ein feiner Duft von Curry hing noch in der Luft.
    Kirsten stellte die Rose in einer kleinen schmalen Vase auf
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