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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Petra Mattfeldt
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die Nachbarn?«
    »Ebenfalls Fehlanzeige. Keiner kennt den Mieter, der dort wohnt, und die Hausverwaltung hat auch kein Gesicht zu dem Namen. Die bekommen pünktlich ihr Geld, es gibt nie Beschwerden über ihn. Er ist wie ein Phantom.«
    Falko verlangsamte seine Geschwindigkeit. »Verdammt noch mal! Das gibt’s doch nicht!«
    »Glaub mir, du bist nicht der Erste heute, der so flucht. Wir haben es überprüft, einen Markus Thronoi gibt es nicht und hat es nie gegeben. Natürlich haben wir auch nach weiteren Immobilien und Grundstücken gesucht, die auf diesen Namen laufen könnten. Nichts.«
    Falko schluckte einen weiteren Fluch, den er auf den Lippen hatte, herunter. »Ich komme jetzt direkt zum Präsidium. In spätestens zehn Minuten bin ich da.«
    »In Ordnung, dann besprechen wir hier, wie wir weitermachen. Die Wohnung wird rund um die Uhr überwacht. Wir brauchten erst einen Beschluss, haben aber vorhin noch eine Kamera im Flur installiert. Wenn er die Wohnung noch einmal betreten sollte, schlagen wir zu.«
    »In Ordnung. Danke, Harald. Bis gleich.«

22
    Dienstag, 13 . August, 15 . 20  Uhr
    Ein vertrautes Gefühl stellte sich ein, als Falko das Rotsteingebäude betrat. Während der letzten Kilometer hatte er sich heruntergezählt, seine Atmung beruhigt und versuchte nun, die gewohnte Souveränität auszustrahlen. Er musste einen klaren Kopf bewahren, wenn um ihn herum Stress ausbrach. Die ihm entgegenkommenden Düsseldorfer Kollegen grüßten ihn, als gehörte er zum gewohnten Bild. Kurze Zeit später erreichte er Harald Kunsts Büro. Die Tür stand offen, und noch vier weitere Beamte befanden sich im Raum.
    »Falko, da bist du ja.« Harald Kunst war von seinem Schreibtischsessel aufgesprungen. »Ich hätte mir unser Wiedersehen unter anderen Umständen vorstellen können. Trotzdem bin ich froh, dich zu sehen.« Sie reichten sich die Hände.
    »Geht mir genauso«, erwiderte Falko und begrüßte die weiteren Anwesenden ebenfalls mit Handschlag. »Habt ihr schon was Neues?« In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Timos Name leuchtete im Display auf.
    »Timo, ja?«
    »Hallo, Falko. Bist du angekommen? Habt ihr ihn?«
    »Ja, bin ich. Aber es gibt noch nichts Neues.«
    »Okay, vielleicht haben wir hier etwas. Frau Tetzke, die ehemalige Jugendamtmitarbeiterin, hat sich gemeldet, weil ihr noch was eingefallen ist.«
    »Warte, Timo, ich stell dich auf laut, damit die Kollegen hier dich hören können.« Er drückte die Taste am Handy und hielt das Gerät ein Stück weiter von sich weg. »So, jetzt leg los.«
    »Also dieser Frau Tetzke ist der Name des Jungen wieder eingefallen, der damals im Verdacht stand, der Erzeuger von Rebecca Ganters Ungeborenem zu sein.«
    »Endlich! Wie heißt er?«
    »Sein Name ist Markus Heitkamp. Oder besser gesagt, sein Name war Markus Heitkamp, als er damals in der Einrichtung war.«
    »Und danach?«
    »Frau Tetzke sagte, sie könnte sich erinnern, dass der Junge etwa ein Jahr nach dieser Geschichte wieder zu seiner Mutter zurückkam und von ihrem neuen Mann adoptiert wurde.«
    »Wusste sie, wie der neue Mann hieß?«
    »Nein, leider nicht. Nachdem der Junge wieder der Obhut der Mutter übergeben worden war, war der Fall für das Jugendamt erledigt.«
    »Weshalb war er damals in der Einrichtung?«
    »Er war mit acht Jahren nach einem Selbstmordversuch und einem langen Krankenhausaufenthalt in die Obhut des Jugendamtes übergeben worden.«
    »Was?« Sarahs Stimme klang schrill. »Ein Achtjähriger, der versucht, sich das Leben zu nehmen? Weshalb?«
    »Das kam wohl nie so richtig raus. Aber die Untersuchungen im Krankenhaus gaben eindeutige Hinweise auf Missbrauch.« Timo machte eine kurze Pause, während die Blicke der Beamten weiter starr auf das Handy gerichtet waren.
    »Aber jetzt kommt ein Detail, das euch interessieren dürfte«, fuhr Timo fort. »Der Junge musste, als er im Krankenhaus lag, zwangsernährt werden, weil er jede Essensaufnahme verweigerte.«
    »Und das natürlich durch Krankenschwestern«, erkannte Cornelsen und sah die anderen an. »Zwangsernährung, Missbrauch, Gutachterinnen, die ihn beurteilten und die entsprechenden Maßnahmen ergriffen, eine Mutter, die ihn nicht ausreichend beschützte. Und dann noch Parallelen bei dem Mädchen, in das er sich verliebt hat. Das Bild unseres Serienkillers.«
    »Können Sie uns die Infos kurz per Mail schicken?«, fragte Harald und beugte sich etwas näher an das Handy heran.
    »Sind schon auf dem Weg zu Ihnen«, erklärte
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