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Seine kleine Hure

Seine kleine Hure

Titel: Seine kleine Hure
Autoren: Kiara Singer
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etwas passiert.“
    „Aha, du versuchst dich doch nicht etwa zu verleugnen, liebste Kiara? Dieses Buch hier kennst du bestimmt, oder?“
    Er griff kurz in seine Aktentasche, kramte ein Exemplar von ‚Kiara und Alina’ hervor und wedelte ihr damit vor der Nase herum.
    „Es tut mir leid, aber das Buch sagt mir nichts. Sie müssen mich mit jemandem verwechseln. Bitte lassen Sie mich endlich in Ruhe, sonst rufe ich die Polizei!“
    „Die Polizei? Warum nicht gleich deine Lesbenfreundin Alina? Wo ist sie eigentlich? Ich dachte, ihr wärt mittlerweile so etwas wie siamesische Zwillinge, die keinen Schritt mehr ohne den anderen machen können. Aber warte mal, bestimmt wird dich das hier überzeugen…“
    Und mit diesen Worten holte der Unbekannte ein Bild hervor, auf welchem Kiara unbekleidet auf einem optisch leicht verschwommenen Hintergrund lag.
    „Wenn du möchtest, dass dies alles unser kleines Geheimnis bleibt und nicht vielleicht schon morgen in der Bildzeitung oder im Internet nachzulesen und zu bewundern ist, dann höre mir jetzt besser einmal genau zu. Dein Vater wäre bestimmt wenig erfreut, wenn die Unterlagen in Verbindung mit seinem Namen in der Presse veröffentlicht würden. Und dein Mark sicherlich auch nicht, obwohl, bei dem weiß man ja nie.“
    Kiara erblasste schlagartig.
    „Mein Gott, woher haben Sie dieses Bild? Und wer sind Sie überhaupt? Was wollen Sie?“
    „Warum so formal, Kiara? Du kannst ruhig ‚Liebling’ zu mir sagen. Und was ich von dir will? Ganz einfach, Kiara: Das was alle wollen, nämlich Geld und Sex. Dein Macker hat Geld, und du hast außer deinem Körper nichts, also zahlst du mit dem. Aber ich möchte das jetzt hier nicht im Einzelnen auf der Straße diskutieren. Schick mir bitte eine E-Mail an meine Adresse [email protected] , und dann werden wir weitersehen.Meine Forderungen und Instruktionen bekommst du dann zugesendet. Hast du mich verstanden?“
    Kiara war zu schockiert, um zu antworten.
    „Liebling, hast du mich verstanden? Du weißt, was passiert, wenn du dich nicht binnen einer Woche bei mir meldest: Die Unterlagen gehen dann direkt an die Presse und an deinen Vater. Ach nein, wir sollten besser nichts überstürzen. Ich möchte dir noch eine zweite Chance einräumen. Wenn du dich nicht innerhalb der von mir genannten Frist kooperativ zeigst, werde ich zunächst nur deinen Macker informieren. Ich denke, das dürfte fürs Erste reichen. Wenn dann allerdings von dir noch immer nichts kommt, folgt zwangsläufig das volle Programm. Ich wiederhole es sicherheitshalber noch einmal: Es geht dann alles an die Presse und an deinen Alten. Verstanden, Liebling?“
    Kiara nickte stumm, schaute den Unbekannten noch ein letztes Mal irritiert und verletzt an, und machte sich dann im Laufschritt in Richtung Taxistand auf den Weg nach Hause.
    Dort angekommen zog Kiara sofort ihre Schuhe aus und verbarg sich schluchzend unter ihrer Bettdecke. Ein Tag, der so schön begann, hatte plötzlich eine ganz schreckliche Wendung genommen. Sie weinte hemmungslos vor sich hin. Sie wusste, dass ihre Schreiberei mit Risiken verbunden war, und dass sie ihre Autorenschaft wohl nicht für alle Zeiten würde geheimhalten können. Aber dass es so schnell geschehen würde und auch noch auf diese Weise, damit hatte nun wirklich nicht gerechnet.
    Eine warme, weiche Hand streichelte zärtlich durch ihren frischgesträhnten Lockenkopf.
    „Kiara, Liebste, komm her meine Kleine. Was hast du? Was ist los mit dir?“
    Ein erneuter heftiger Weinkrampf ließ Kiaras Körper erbeben.
    Alina hob ihre Decke und legte sich ganz dicht an sie heran. Sanft streichelte sie ihre Haare, ihre Stirn und ihre tränendurchnässten Wangen.
    „Liebste, ich pass auf dich auf. Großes Ehrenwort!“
    Eng umschlungen verbrachten sie die nächste Stunde, ohne ein Wort miteinander zu reden. Dann endlich war Kiara innerlich soweit, ihrer Freundin über den Vorfall zu berichten.
    „Alina, und weißt du, was ich besonders schlimm finde: Wie soll ich das nur Mark erzählen? Der wird mir bestimmt jede Menge Vorwürfe machen. Und sich hinstellen und sagen, das wäre doch klar gewesen, dass das irgendwann mal hätte passieren müssen. Wie ich nur so naiv sein könne! Und mir dann das Schreiben verbieten.“
    „Aber Kiara, müssen wir das denn nicht Mark mitteilen? Ich meine, ähm, wir sind seine Sklavinnen. Und Sklavinnen tun so etwas, oder?“
    „Ich weiß, Alina. Aber ich habe zuviel Angst. Mark wird bestimmt total sauer sein.
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