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Seine kleine Hure

Seine kleine Hure

Titel: Seine kleine Hure
Autoren: Kiara Singer
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fließt da noch nicht einmal Geld. Da hat einer für Mark irgendein Gutachten erstellt, und dafür bekommt er dann von ihm für ein paar Tage die Freundin. Wenn du so willst, sind wir Frauen die Währung in dem Spiel. Deshalb ist es für die auch so wichtig, eine gute Sklavin zu haben, was ja alles andere als selbstverständlich ist, schließlich findet man nicht hinter jedem Apfelbaum eine. Mark hat jetzt sogar zwei. Das wertet ihn in seinem Kreis ungemein auf. Eigentlich eine ganz erschreckende Vorstellung, wenn man mal länger darüber nachdenkt, was meinst du?“
    „Li-Ying, die meisten Frauen bräuchten keine Sekunde dafür, um das erschreckend zu finden. Frauen wie eine Ware zu behandeln, ja gar wie eine Währung bei irgendwelchen Geschäften und Transaktionen zu verwenden, das übertrifft doch fast die schlimmsten Vorstellungen über die böse Männerwelt. Mich haben deine Worte trotzdem feucht werden lassen. Aber ich bin auch kein Maßstab.
    Li-Ying, und du hast dich darauf eingelassen, obwohl dir das alles bekannt war?“
    „Chiara, ein paar Mal habe ich das für den Mark tatsächlich auch gemacht. Anfangs habe ich mich sehr dagegen gesträubt, ich wollte das nicht. Aber dann ist mir klargeworden, dass dies für Mark einfach dazugehört. Wenn ich mich ihm in der Hinsicht verweigert hätte, hätte er gleich mit mir Schluss gemacht. Das ist Teil seines Lebens. Eine Frau, die sich mit ihm einlässt, hat so zu sein, und zwar ohne wenn und aber.
    Ja und dann hat er da noch seinen Freund Michael, und der ist genauso. Oder der hat sich das von ihm nur abgeschaut, jedenfalls kommt es im Ergebnis gleich. Auch Michael akzeptiert als Freundinnen nur Frauen, die sich verleihen lassen. So, und damit hast du schon zwei. Und alle anderen, die er auf diese Weise kennenlernt, haben vermutlich auch ein paar Freunde, die so ähnlich denken und leben und ihre Frauen tauschen. Undschon gehören die auch dazu. Und nach einiger Zeit hast du dann einen Kreis aus lauter Ärzten, Juristen, Journalisten, Unternehmensberatern, Top-Managern, Wissenschaftlern, Brokern usw. Die treffen sich zum Networking nicht auf dem Golfplatz, sondern haben ein viel eleganteres Spiel: Frauen-Tausch. Da hilft einer dem anderen, und bezahlt wird dann mit der eigenen Freundin oder gar Ehefrau.
    Natürlich kann es dir passieren, dass Mark dich einem ausländischen Kunden anbietet. Das lässt er dann ganz diskret sondieren, und wenn der Kunde Interesse zeigt, darfst du ihn abends im Hotel besuchen. Ist mir auch schon passiert. Das sind aber seltene Ausnahmen. Und keine Bange: du wirst dabei nicht an den Harem eines Scheichs verkauft, Alina genauso wenig.
    In der Regel handelt es sich aber sowieso nur um Männer, die in irgendeiner Weise zum Kreis gehören. Auf dem Sommerfest von Joachim kannst du dann die ganze Meute kennenlernen. Dich werden sie bestimmt umschwärmen. Bei mir war das ganz ähnlich. Mit einer exotischen Schönheit wollen halt die meisten Männer mal.“
    „Li-Ying, eins verstehe ich trotzdem nicht. Einerseits scheinst du das alles abzulehnen, als Frau und so. Aber auf der anderen Seite hilfst du denen doch dabei. Die sind mittlerweile deine Kunden, und du verdienst mit deren Fetisch und – ja meinetwegen auch so – mit der Ausbeutung von Frauen dein Geld. Wie bekommst du diese beiden unterschiedlichen Dinge auf die Reihe?“
    „Chiara, wenn diese Frauen zu all dem gezwungen würden, wäre für mich sofort Schluss. Ich komme bei meiner Arbeit meist sehr dicht an sie heran, ich spüre ihre Energie, wie sie sich fühlen, was in ihnen vorgeht, wie sie denken. Und ich habe sie allein bei mir, ganz ohne ihre Herren. Bei mir könnten sie sich öffnen und ihr Herz ausschütten. Doch alles was ich feststelle ist: Die allermeisten wollen das, und zwar genau so. Sie sind regelrecht stolz, ihren Herren solche Dienste zu erweisen.
    Chiara, wir Frauen sind heute gleichberechtigt, das gilt auch für dich. Ich sehe es aber nicht als meine Aufgabe an, dich von irgendetwas zu erretten. Ich akzeptiere, wenn du anders fühlst und lebst als ich.
    Ich weiß, dass man von euch Sklavinnen sehr viel verlangt, Mark sowieso. Und ich weiß es aus eigener Erfahrung. Ich kann dazu beitragen, dies alles für euch erträglicher zu gestalten. Indirekt stütze und fördere ich damit solche Verhältnisse. Aber wer bin ich denn? Die Richterin von Mark und dir?
    Du hast es mir eben selbst gesagt: Du möchtest dich Mark unterwerfen und nur noch kommen, wenn er es
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