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Sein mit Leib und Seele Band 10

Sein mit Leib und Seele Band 10

Titel: Sein mit Leib und Seele Band 10
Autoren: Olivia Dean
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ein Mist!
    „Vor einigen Monaten dann begann Madame Duval, sich zu resozialisieren. Sie verstand sich gut mit diesem jungen Mann, er war wirklich reizend. Und er war nicht krank, das muss ihr gutgetan haben! Für einen Augenblick hatte ich sogar das Gefühl, dass zwischen ihnen etwas ist. Ich habe mitbekommen, dass sie ihm mehrmals Geld gegeben hat. Ich habe nichts dazu gesagt, sie war reich und er brauchte es …“
    Es ist dunkel. Sie blickt auf ihre Uhr. Ihr Mann wartet zu Hause mit den Kindern. Sie muss gehen.
    „Warten Sie! Gibt es Beweise, die Sie mir geben können?“
    „Das heißt?“
    „Unterlagen, E-Mails … Irgendetwas, das beweist, dass Alice Duval von einem Scharlatan manipuliert wurde?“
    „Ich weiß es nicht. Dazu muss ich im Computer von Doktor Belgrand suchen …“
    „Könnten Sie das tun?“
    „Ich habe das Passwort. Aber dabei riskiere ich viel …“
    „Wollen Sie etwa auch diese Sache vertuschen? Nach allem, was Sie mir erzählt haben? Möchten Sie nicht, dass die Wahrheit ans Licht kommt? Ehrliche Arbeit leisten?“
    „Doch … Ja … Mittwochvormittag ist der Doktor nicht in der Klinik, dann könnte ich einen Blick riskieren.“
    „Bitte …“
    Ich kann nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen steigen.
    „Morgen, gleiche Zeit, gleicher Ort. Wenn ich nicht komme, habe ich nichts gefunden.“
    Oder aber nicht den Mut gehabt …
    Sie geht, und ich weiß nicht, ob ich sie wiedersehen werde.
    Ich beschließe, die Nacht im Gasthaus zu bleiben, das nichts mit den Einrichtungen gemein hat, die ich in letzter Zeit bewohnt habe. Aber das Personal ist nett, ein bisschen zu neugierig in meinen Augen, aber ich kann es verstehen. Was hat eine junge Frau allein und unter der Woche mitten im Oktober in einem verlassenen Gasthaus verloren? Mein Zimmer ist trostlos, aber sauber. Ich muss an die Suite in Puerto Vallarta denken und habe das Gefühl, ein zweites Leben zu führen. In zwei Monaten ist so viel passiert. Mein Vater … Ich könnte heulen, dieser Ort hier lädt dazu ein und ich bin allein. So allein …
    Es klopft. Die Wirtin erklärt, es gäbe Frikassee (von ihr zubereitet), falls ich Hunger hätte. Aber ich habe keinen. Sie insistiert freundlich, indem sie in der Tür stehen bleibt. So viel Fürsorge überwältigt mich. Die Tränen, die ich so mühevoll runtergeschluckt hatte, rollen mir jetzt gegen meinen Willen über die Wangen. Martine, so heißt sie, setzt sich neben mich und hält mir ein Päckchen Taschentücher hin. Sie sagt kein Wort, sondern sitzt einfach nur da und wartet, bis ich mich beruhigt habe. Und dann, nach einer Weile …
    „Frikassee?“
    „Frikassee.“
    Ich folge ihr in den Speiseraum. Weil ich heute Abend der einzige Gast bin, schenkt man mir die volle Aufmerksamkeit. Ich habe sogar Anspruch auf eine Crème Caramel, Geschenk des Hauses. Beinahe leichten Herzens kehre ich in mein Zimmer zurück. Ich öffne meinen Laptop, denn ich möchte aufschreiben, was ich heute erfahren habe.
    Alice war also seit bereits einem Jahr wach. In diesem Jahr hat sie an einer rätselhaften Therapie bei einem „Doktor“ teilgenommen, der sich als betrügerischer Manipulator entpuppte. Und er war es offensichtlich, der ihr diese Idee mit der Rache eintrichterte. Woraufhin sie wohl wirklich dachte, Charles hätte ihr geschadet und würde das wieder tun. Wie der junge Mann, der dachte, sein Vater hätte ihn missbraucht? Guillaume wiederum war zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie machte sich seine Notlage und seinen aussichtslosen Geldmangel zunutze und verwandelte ihn in ihre Marionette. Plötzlich blinkt das Skype-Icon.
    „Maximilien de Winter möchte Kontakt zu Ihnen aufnehmen.“
    Ich kenne keinen Max … Doch, der Protagonist aus „Rebecca“! Es ist Charles! Natürlich nehme ich an!
    „Sagen Sie, Sie zieren sich aber gar nicht, Mademoiselle Maugham. Akzeptieren Sie alle Verbindungen dieser Art?“
    „Nein, nur solche mit Romanhelden, reich und mysteriös …“
    Er lacht und zeigt dabei sein umwerfendes Grübchen. Sofort spüre ich, wie mein Herz wild schlägt. Auch er ist in einem Hotelzimmer, natürlich nicht in der Kategorie wie meines. Und plötzlich verschwindet sein schönes Lächeln. Besorgt fragt er:
    „Wo bist du denn?“
    „Im Hotel. Wie du, könnte man sagen.“
    „Aber Emma, was für ein Loch! Was machst du da? Hast du Probleme?“
    „Es liegt in der Nähe der Klinik in Vire …“
    „Hast du mit jemandem sprechen können?“
    Ich habe keine Lust
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