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Sein mit Leib und Seele Band 10

Sein mit Leib und Seele Band 10

Titel: Sein mit Leib und Seele Band 10
Autoren: Olivia Dean
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Grüße
    Michel
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    Ich kapiere, was hier läuft. Ich habe diese Leute völlig falsch eingeschätzt. Weitersuchen.
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    Von: Lanaïev-Institut
    An: Michel Belgrand
    Betreff: Jahressymposium
     
    Sehr geehrter Kollege,
    ich möchte Sie hiermit herzlich zu unserem ersten Jahressymposium einladen. Ihre Arbeit zum Fregoli-Syndrom ist uns eine wichtige Quelle der persönlichen Inspiration, weshalb Sie mir eine große Ehre erweisen würden, wenn Sie die Schirmherrschaft des Symposiums annähmen und unser Ehrengast würden. Das Symposium wird im Frühjahr auf unserem Universitätscampus stattfinden.
    Des Weiteren ist unser Forschungsinstitut im Rahmen einer Versuchsbehandlung verschiedenartiger posttraumatischer Stresserfahrungen noch auf der Suche nach Einrichtungen, in denen unsere Fachärzte den Heilprozess erproben können. Ich weiß, dass Sie mit meisterlicher Hand eine renommierte psychiatrische Klinik führen. Können Sie sich daher eine Zusammenarbeit mit uns vorstellen?
    Mit herzlichen Grüßen
    Igor Lanaïev
    Universität zu Warschau – Anstalt für angewandte Psychiatrie
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    Von: Michel Belgrand
    An: Lanaïev-Institut
    Betreff: Re: Jahressymposium
     
    Lieber Kollege,
    Ihre Einladung freut mich sehr, die Teilnahme an Ihrem Symposium wird mir daher eine Ehre sein. Auch teile ich Ihnen mit, dass wir mit Freude einen Ihrer Therapeuten empfangen werden.
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    Hm, das klingt doch nach einem ganz miesen Trick … Richtig! Achtundvierzig Stunden später gibt es eine neue Nachricht vom Lanaïev-Institut.
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    Von: Lanaïev-Institut
    An: Michel Belgrand
    Betreff: Versuch
     
    Sehr geehrter Kollege,
    ich hätte nicht gedacht, so schnell auf Sie zurückzukommen, aber Doktor Drouganine wurde im Rahmen des bereits erwähnten Versuches mit der Therapie einer Ihrer Patientinnen, Madame Duval, beauftragt. Würden Sie ihn bei sich aufnehmen? Wir haben natürlich eine finanzielle Entschädigung für eventuelle zusätzlich anfallende Kosten vorgesehen.
    Ich danke für eine schnelle Antwort. Im Falle einer Absage sehen wir uns leider gezwungen, Madame Duval in einer anderen Einrichtung unterzubringen …
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    Ganz großes Kino!
    Ich habe keine Ahnung, wer diese Leute sind, aber sie wissen ganz genau, wie man’s macht! Die restlichen E-Mails bringen nichts Neues. Michel Belgrand ist in die Falle getappt. Erst hat man ihn umschmeichelt, ihn weichgekocht, dann hat man ihm irgendeine vage, unverbindliche Sache vorgeschlagen, die er angenommen hat. Und als das Vorhaben konkret wurde, war es zu spät – er hatte bereits zugesagt. Kein offizielles vertrauenswürdiges Dokument – doch: ein Schreiben, das zur „Heilbehandlung“ von Alice ermächtigt, unterzeichnet von Donatien und Émeline Duval.
    „Das sind ihre Eltern“, erklärt mir Charles, der sich gerade angemeldet hat.
    „Glaubst du, ich könnte ihnen einen Besuch abstatten?“
    „Was willst du von ihnen wissen?“
    „Na ja, wie sie sich haben einwickeln lassen … Ob sie mehr über diesen Doktor Drouganine wissen und so weiter.“
    „Wie willst du vorgehen?“
    „Weiß ich noch nicht. Hast du eine Idee?“
    „Hm, weißt du, das sind noch richtige bourgeoise Menschen, die fern der Realität leben, fern unserer Realität. Sie legen großen Wert auf die Wahrung des Scheins. Sei nicht zu direkt. Erfinde irgendetwas und mach vor allem vorher einen Termin.“
    „Als wäre ich Journalistin?“
    „Ja, weiter …“
    „Sagen wir mal, ich schreibe für eine seriöse Zeitschrift einen Artikel über die Kommunikation zwischen behandelndem Arzt und der Familie des Patienten.“
    „Das ist nicht schlecht. Arbeite das noch aus. Sobald du eine hieb- und stichfeste Geschichte hast, vereinbare einen Termin.“
    „Stört es dich nicht, dass ich zu deinen Schwiegereltern fahre?“
    „Ich würde …“
    Dann bricht die Verbindung ab und ich starre auf den Bildschirm, als würde noch was geschehen. Er hat keine Zeit, er wird gesucht … Dennoch: Ob sein Herz wohl, wie meines, einen Sprung macht, wenn mein Bild auf dem Bildschirm erscheint? Hält er sich zurück, es zu streicheln? Hat er Lust auf mich?

4. Tarnung
    „Bitte nehmen Sie Platz, mein Mann wird gleich bei uns sein.“
    Es war kein großes Problem, dieses Treffen mit den Duvals zu vereinbaren. Ganz offensichtlich langweilen sie sich in ihrem großen Haus. Sie haben Angestellte, die geräuschlos ihren geheimnisvollen Aufgaben nachgehen, die Rosenstöcke sind tadellos, die Fenster glänzen. Aus einem Lautsprecher
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