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Sein mit Leib und Seele - Band 03

Sein mit Leib und Seele - Band 03

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 03
Autoren: Olivia Dean
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Rollstuhl hingeschoben.“
    „Wer sitzt in diesem Rollstuhl?“
    „Warte, ich kann nichts sehen, da müsste ich von der anderen Seite aus hinsehen.“
    „Vergiss es, das ist bestimmt nur sein Großvater oder so.“
    „Das ist eine Granate!“
    „Was?“
    „Eine Frau. Sie ist wunderschön. Aber scheinbar völlig durcheinander. Sie starrt ins Nichts. Ich glaube, sie kann sich nicht bewegen. Er spricht nicht mit ihr, aber er führt sie spazieren … Okay, ich komme runter, so werden wir nicht mehr erfahren.“
    Wir beschließen, zum Auto zurückzugehen, und eine Zwischenbilanz zu ziehen. Charles besucht also eine mysteriöse und wunderschöne Frau in einer psychiatrischen Einrichtung in der Normandie. Und diese Person ist ihm scheinbar so wichtig, dass er nach jedem Anruf sofort hierher kommt. Jemand aus seiner Familie? Seine Geliebte? Und warum ruft man ihn an? Wie lange ist diese Frau schon in der Klinik? Nach dieser Entdeckung stellen wir uns nur noch mehr Fragen als heute Morgen. Von einer unglaublichen Neugier gequält, fahren wir nach Paris zurück. Während der Fahrt sprechen wir kein Wort miteinander. Als wir bei mir zu Hause ankommen, begleitet mich Manon nach oben, damit wir unserer weiteres Vorgehen planen und die Pilze kochen können, die meine Freundin auf dem Weg gesammelt hat. Scheinbar bekomme ich gar nichts mehr mit. Mathieu gesellt sich zu uns, aber auch zu dritt können wir die einzelnen Puzzleteile nicht zusammensetzen. Als wird gerade unser Steinpilzomelette fertig essen, hören wir, wie sich der Aufzug lautstark in Bewegung setzt. Das ist Charles! Durch das Guckloch kann ich erkennen, dass seine Laune nicht wesentlich besser ist als heute Nachmittag … Ohne auch nur einmal in meine Richtung zu sehen, geht er in seine Wohnung.
    „Okay, jetzt, da er zu Hause ist, können wir loslegen.“ Mathieu scheint eine Idee zu haben. Nachdem er im Internet nach den Kontaktdaten der Klinik gesucht hat, beginnt er, die Nummer zu wählen.
    „Guten Tag, hier sprich Michel Dumont, der Assistent von Monsieur Delmonte. Scheinbar hat er sein Smartphone verloren. Könnten Sie bitte nachsehen, ob er es nicht vergessen hat. Ja, ich verstehe, danke. Und im Zimmer seiner Schwester? … Ja, natürlich, entschuldigen Sie. Könnten Sie bitte nachsehen. Da kann man leider nichts machen, ich danke Ihnen. Auf Wiederhören.“
    „Und?“, platzt es gleichzeitig aus mir uns Manon heraus.
    „Also, sein Smartphone haben Sie nicht gefunden. Das ist wirklich zum Kotzen.“
    „Mathieu!“
    „Setzt euch, ich sage es euch. Die Frau ist SEINE Frau.“
    „Was?“
    „Als ich die Angestellte der Klinik auf seine Schwester angesprochen habe, hat sie mich freundlich korrigiert: „Seine Ehefrau, wollten Sie sagen …“
    „Irre …“
    „Total.“
    Wir schweigen, völlig verblüfft von diesen Neuigkeiten. Charles ist also verheiratet. Mit einer wunderschönen Frau, die ihr Leben in einer Klinik verbringt. Ich werde die Hilfe einer weiteren Person brauchen, um mehr herauszufinden …

7. Das Verhör
    Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich weiß, dass ich nachfragen muss, wenn ich mehr wissen will. Aber will ich das wirklich? Denn wenn Charles nicht mit mir darüber spricht, dann will er auch nicht, dass ich es weiß. Und wenn er nicht will, dass ich es weiß, dann will er auch nicht, dass ich ein Teil seines Lebens bin … Trotzdem nimmt er mich nach Portofino mit … Ich verstehe das alles nicht. Wie kann man sich gleichzeitig so nahe stehen und doch so weit voneinander entfernt sein? Auf jeden Fall können wir so nicht weitermachen, vor allem dann nicht, wenn er mir weiterhin grundlegende Dinge verschweigt. Immerhin ist er verheiratet! Das ist doch kein unwichtiges Detail am Rande. Wenn er wirklich mehr von mir will, dann sollte er mir vielleicht davon erzählen … So denke ich zumindest. Und auch diese launischen Momente, in denen er mich aus seinem Leben verbannt, wären einfacher für mich zu ertragen, wenn ich die Hintergründe kennen würde. „Entschuldigung, aber ich denke gerade an meine verrückte Frau, das macht mich traurig, lass mich bitte alleine.“ Ich muss es einfach wissen.
    „Élisabeth, hier ist Emma Maugham. Störe ich dich gerade?“
    Wir haben uns in einem kleinen Café im 11. Arrondissement verabredet. Sie wollte nicht am Telefon mit mir darüber sprechen. Anfangs wollte sie überhaupt nicht mit mir darüber sprechen und hat mir gesagt, dass Charles sie umbringen würde, sollte er davon
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