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Sein mit Leib und Seele - Band 03

Sein mit Leib und Seele - Band 03

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 03
Autoren: Olivia Dean
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sagen!“
    „Vielleicht war ich gestern Abend auch einfach zugedröhnter, als Sie es für möglich gehalten hätten …“
    Dieser Satz war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Aus einer anfangs spaßigen Unterhaltung ist ein ernstes Gespräch geworden. Beziehungsweise endet sie jetzt in einer undurchdringlichen Stille. Ich muss etwas unternehmen, sonst wird er sich wie immer umdrehen und gehen.
    „Entschuldigen Sie, das hätte ich nicht sagen dürfen. Ich wollte bloß einen Scherz machen, aber das war definitiv unangebracht.“
    In diesem Moment sieht er mich an, als ob ich ihn gerade aufgeweckt hätte.
    „Nein, ich habe übertrieben, verzeihen Sie mir.“
    Aber diese Geschichte beschäftigt mich so sehr, dass ich unbedingt mehr darüber wissen muss. Und wenn ich dadurch unser erstes gemeinsames Frühstück verderbe.
    „Aber dieser François hat mir erzählt, dass er Sie kennt und dass er mit Ihnen befreundet ist …“
    „In den gesellschaftlichen Kreisen, in denen ich mich bewege, kennt jeder François … Aber niemand möchte mit ihm befreundet sein, glauben Sie mir …“
    „Was macht er eigentlich? Beruflich meine ich …“
    „Nicht viel, er ist Privatier. Eigentlich schwingt er sich bloß von einem Cocktail zum Nächsten …“
    „Ist er gefährlich?“
    „Er ist es geworden … Ich weiß nicht genau warum, aber aus dem Mann von Welt, wenn Sie so wollen, der nur gelegentlich Drogen genommen hat, ist ein echter Junkie geworden. Ein echtes Dreckschwein, das zwar genau weiß, wann es genug ist, aber dennoch nichts als Unglück zurücklässt. Er ist ein echter Manipulator und ich dachte nicht, dass ich das jemals über eine andere Person sagen würde, aber er ist wirklich boshaft.“
    „Ein wirklich böser Bube!“
    „Lachen Sie nicht! Ich bin mir sicher, dass Sie gestern Abend an irgendeinem Punkt Angst hatten! Er ist anfangs sehr amüsant und schließlich enthüllt er sein wahres Gesicht.“
    „Ich gebe es ja zu … Aber hatte er denn noch nie Probleme mit der Polizei?“
    „Er hat sehr einflussreiche Freunde. Was immer er auch tut, er wird niemals dafür zur Rechenschaft gezogen werden.“
    Mehr erfahre ich nicht. Er macht einen äußerst verschlossenen Eindruck auf mich. Habe ich ihn erneut verloren? Besorgt steht er auf.
    „Gehen Sie?“
    „Ich muss telefonieren.“
    „Ah. Ich wollte Ihnen danken, dass Sie mich letzte Nacht gerettet haben.“
    „Nicht nötig. Bis später.“
    Er ist gegangen. Es ist schon etwas eigenartig: Charles ist keine zwanzig Meter von mir entfernt und ich habe das Gefühl, als wäre er bereits am anderen Ende der Welt. Weit weg. Aber wenn ich genau darüber nachdenke, besteht seit gestern Abend eine relativ neue Vertraulichkeit zwischen uns: Zuallererst hat er mich vor einem echten Dreckskerl gerettet, dann hat er die ganze Nacht an meinem Bett gewacht und schließlich haben wir ein gemeinsames Frühstück genossen, das er besorgt hat. Und er hat sich mir ein wenig anvertraut. Ich bin mir sicher, dass er mir nicht alles gesagt hat, aber immerhin. Wenn wir auch nicht „zusammen sind“, so kann man zumindest sagen, dass wir uns nahe stehen. Freunde vielleicht?
    „Bis später“ hat er gesagt. Was soll das eigentlich heißen? Dass er noch einmal nach mir sehen wird? Aber wann? In einer Stunde?
Zum Mittagessen? Heute Abend? Wird er mich anrufen? Oder ist das einfach nur eine Art und Weise, sich zu verabschieden, wenn man unter dem gleichen Dach wohnt? Wenn wir jetzt Freunde sind, kann ich doch einfach ohne Vorankündigung bei ihm vorbeikommen, oder? Ich muss aufhören, die ganze Zeit an ihn zu denken. Genau das hat mich doch heute Nacht auch in die Arme dieses Wahnsinnigen getrieben. Wenn etwas zwischen uns passieren soll, dann wird das früher oder später auch so sein. Gut. Nach diesen wichtigen Entscheidungen ist es wirklich an der Zeit, dass ich mich an die Arbeit mache. Madame Granchamps hat mir jede Menge Arbeit aufgetragen. Drei Wochen, um ein geeignetes Thema zu finden und ein Konzept zu erstellen. Das sollte durchaus machbar sein. Mit etwas mehr Ernsthaftigkeit.

2. Manege frei
    Meine kaum vorhandene Entschlossenheit schockiert mich. Und macht mir Angst. Es genügt, dass er seinen Kopf zur Tür hereinsteckt und mir diesen Vorschlag macht, damit ich all meine guten Vorsätze vergesse. Dennoch komme ich dadurch meinem Ziel ein Stück näher, spontaner zu handeln und mir weniger Fragen zu stellen …
    „Was halten Sie von einem Ausflug in sonnige
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