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Sei gut zu dir, wir brauchen dich

Titel: Sei gut zu dir, wir brauchen dich
Autoren: Horst Conen
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wichtiger Schritt praktischer Selbsthilfe bildet die folgende Übung. Neben dem Bewusstmachen von Zusammenhängen,
     womit wir uns weiter unten noch beschäftigen werden, kann sie der selbstinitiierte Anfang sein, um sich vom OJE zum AHA zu
     befördern.
    Take-Care-Übung: »Tschüss Vergangenheit«
    Greifen Sie sich einen Tag heraus, an dem Sie ungestört sind. Konfrontieren Sie sich an diesem Tag ganz bewusst mit schmerzlichen
     Erfahrungen und Ereignissen, die Sie mit sich herumtragen. Nehmen Sie sich dazu alte Fotos oder Briefe vor, die Sie deutlich
     daran erinnern, was war.
    Nehmen Sie den Erinnerungsgegenständen ihren unterschwelligen Einfluss, indem Sie sie an diesem Tag zusammenpacken. Schnüren
     Sie ein Bündel aus Briefen, Fotos und anderen Dingen, wie zum Beispiel dem Küchengerät Ihrer Mutter, das Sie statt Liebe von
     ihr geschenkt bekamen, der nie getragenen Armbanduhr Ihres Vaters, die Sie nur aufbewahrt haben, weil sie für Sie ein winziges
     Stück Zuneigung verkörpert, an dem Sie sich immer noch festhalten, oder den schon verblichenen Eintrittskarten vom ersten
     gemeinsamen Kinobesuch mit Ihrem Ex-Partner, der längst eine neue Familie gegründet hat. Beschließen Sie, sich nicht mehr
     an diese Dinge zu klammern.
    |26| Machen Sie sich mit Ihrem Bündel oder Päckchen auf den Weg in den Wald oder zu einem brachliegenden Feld. Graben Sie ein Loch,
     um die negativ wirkenden Altlasten zu begraben. Schaufeln Sie anschließend die Stelle wieder zu und sagen Sie »Tschüss« und
     »Auf Nimmerwiedersehen«. Halten Sie innerlich eine kurze Grabrede, geben Sie den Erinnerungen ein letztes Geleit, und verabschieden
     Sie sich von ihnen. So schaffen Sie diesem Stück Vergangenheit, das Sie gerne hinter sich lassen wollen, eine letzte Ruhestätte.
     Sie können sich jetzt vorstellen, wie es sich in der Erde auflöst und bald nichts mehr davon existiert.
    Beschließen Sie Ihr Abschiedsritual damit, dass Sie diesen Befreiungsschlag feiern – verwöhnen Sie sich, gönnen Sie sich eine
     Belohnung! Treffen Sie sich mit Ihrer besten Freundin beziehungsweise einem guten Freund, oder unternehmen Sie alleine etwas,
     was Sie vielleicht schon immer mal gerne machen wollten, aber verschoben haben. Sagen Sie sich: »Was jetzt zählt, ist das
     Heute und vielleicht noch das Morgen. Aber auf keinen Fall mehr das Gestern!« Und? Spüren Sie schon dieses gewisse Kribbeln,
     den Durst nach neuen Taten?

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Werden Sie zum Rosinenpicker – sammeln Sie positive Ereignisse
    Jetzt, da Sie von bedrückenden Erfahrungen Ihrer Vergangenheit symbolisch Abschied genommen haben, sollten Sie sich gezielter
     um das Heute kümmern. Beginnen Sie damit, Ihre Gegenwart aktiver mit erfreulichen Erlebnissen anzureichern, auf diese Weise
     sorgen Sie für Ihre positive Zukunft. Denn um einer unguten Vergangenheit die Macht über uns zu entziehen, ist es vonnöten,
     den Erfahrungsrucksack auf unseren Schultern mit positiven Eindrücken und Gefühlen zu bepacken. Der Hauch unguter Vergangenheit
     verliert |27| zunehmend an Wirkungskraft, je mehr wir uns täglich bewusst dafür einsetzen, etwas zu erleben, das uns glücklich macht.
    Probieren Sie es doch gleich aus. Starten Sie mit einer Pause vom Alltag – vielleicht einer Kurzreise nach Venedig, London
     oder Prag. Geht nicht? Dann machen Sie zumindest einen Wochenend-Ausflug zu einem unbekannten Ziel in Ihrer Umgebung. Entdecken
     Sie ein neues Romantikhotel, bummeln Sie durch kleine Einkaufsstraßen, besichtigen Sie alte Burgen oder wandern Sie ein bisschen.
     Hauptsache ist: Leiten Sie das neue Leben und Erleben ein. Setzen Sie pointiert einen Anfang, und legen Sie für sich fest,
     dass Sie von nun an munterer ins Leben einsteigen wollen. Außerdem werden Sie feststellen: Einmal raus aus dem Alltag, fällt
     es leichter, positive Eindrücke zu sammeln.
    Jeder gewöhnliche Tag verfügt über Momente, die schön sind, Spaß machen und zum Genuss verführen. Um besser mit sich umzugehen,
     sollten Sie es sich zur Aufgabe machen, für diese Momente ein Auge, ein Ohr und ein Gefühl zu bekommen: Finden und sammeln
     Sie sie. Vielleicht sogar so, wie in der folgenden Geschichte – sie enthält ein sehr einfaches, aber wirkungsvolles Rezept,
     das auch ich für den Alltag übernommen habe.
    Der italienische Conte
    In Italien kursiert die Geschichte von einem Grafen, der sehr alt wurde, weil er ein Lebensgenießer par excellence war. Niemals
     verließ er das Haus,
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