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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit
Autoren: Suzanne Carey
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Sie spürte, dass Mary-Cate und David noch immer viel füreinander empfanden.
    Ihre Gefühle waren nur unter einem Berg von Feindseligkeit vergraben. Zu Jacks Erstaunen und dem ihrer Mandantin bat Liz die Richterin, die Entscheidung zu vertagen, damit das Ehepaar gemeinsam mit den Anwälten einen letzten Einigungsversuch unternehmen konnte.
    Richterin Kaplan stimmte lächelnd zu.
    „Was soll das?" fragte Mary-Cate gereizt, als sie zu viert das Sitzungszimmer betraten. „Ich habe keine Zeit für dieses Hin und Her."
    „Du hast nur Zeit für Arbeit, Arbeit, Arbeit", erwiderte David Haynes leise.
    Liz legte einen Finger an den Mund. „Wenn Mr. Kelleher einverstanden ist, möchte ich Sie um etwas bitten", begann sie und reichte dem zerstrittenen Paar Notizblöcke und Bleistifte.
    „Versuchen Sie doch einmal, die gegenwärtige Situation so neutral wie möglich zu betrachten. Geben Sie Ihre starren Positionen auf und konzentrieren Sie sich stattdessen auf Ihre Wünsche. Schreiben Sie bitte auf, welche Lösung Ihnen am liebsten wäre. Ich verspreche Ihnen, es vertraulich zu behandeln und nicht gegen Sie zu verwenden."
    Sie warf Jack einen Blick zu. „Einverstanden?"
    Er nickte.
    Zögernd notierten Mann und Frau, was sie insgeheim erhofften, aber nicht auszusprechen wagten.
    „Jetzt geben Sie mir die Bögen", bat Liz.
    Die beiden taten es. Liz las und hob den Kopf. „Überrascht es Sie, dass Sie beide dasselbe aufgeschrieben haben? Ihre Kinder sollen glücklich sein."
    Die beiden sahen sich an.
    „Was würde ihre Kinder denn glücklich machen?" fragte Liz.
    Diesmal schrieben sie nicht. „Dass wir uns nicht scheiden lassen", antwortete Liz' Mandantin.
    „Aber du hast doch die Scheidung eingereicht!" rief ihr Ehemann.
    Mary-Cate Convers perfekt geschminktes Gesicht nahm einen zutiefst verletzten Ausdruck an. „Nur weil du etwas mit Lynn Kearney angefangen hast", erwiderte sie mit zitternder Stimme.
    „Lynn ist nur eine gute Freundin", beteuerte David. „Ich musste mit jemandem reden. Unser wirkliches Problem besteht darin, dass wir beide mehr Zeit in der Familie verbringen müssen."
    „Okay", begann Liz. „Einmal abgesehen davon, was Ihre Frau gesagt hat, was würde Sie glücklich machen?"
    Seine Antwort ließ nicht auf sich warten. „Wenn Mary-Cate wieder die Ehefrau und Mutter wäre, die sie früher war."
    „Nur weil dein Beruf dir nicht so wichtig ist wie meiner mir", protestierte Mary-Cate.
    Liz hob eine Hand. „Mir scheint, für Sie beide stehen Ihre Kinder an erster Stelle. Außerdem habe ich das Gefühl, dass eine Scheidung auf einem gegenseitigen Missverständnis beruhen würde. Was halten Sie beide davon, wenn Jack und ich Sie für ein paar Minuten allein lassen, damit Sie in Ruhe miteinander reden können?"
    Beide Mandanten nickten zögernd.
    Vor dem Besprechungszimmer lobte der Mann, den sie liebte, Liz für ihr Verhandlungsgeschick. „Wenn unsere Mandanten deinen Ratschlag befolgen, werden sie eine Menge Geld sparen", sagte er lachend. „Es würde mich nicht wundern, wenn du bald im Außenministerium landest. Und jetzt meine wichtigste Frage
    ... Wie geht es unserer Tochter heute morgen?"
    „Sie ist ein Sonnenschein, wie das Wetter. Sie fängt schon an zu lächeln. Gestern Abend war sie nur schläfrig."
    Er wollte sie küssen, mit den Fingern durch ihr Haar fahren, sie in die Arme nehmen. Sie ist die Mutter meines Kindes, dachte er.
    „Lass uns einen Kaffee trinken", schlug er vor. „Unsere Mandanten werden eine Weile brauchen. Und wir müssen auch reden."
    „Das werden wir, Jack", versprach sie. „Aber ich möchte vorher noch bei Katie Howard, Richter Barnes' ehemaliger Sekretärin, vorbeischauen."
    Sie blieb lange fort, und Jack hatte genügend Zeit, über alles nachzudenken. Vielleicht sollten sie beide den Rat befolgen, den Liz ihren Mandanten gegeben hatte.
    Als Liz zurückkam, ging gerade die Tür des Sitzungszimmers auf. „Ich möchte den Scheidungsantrag zurückziehen ... Wir müssen noch einmal gründlich miteinander reden", verkündete Mary-Cate.
    „Stimmt", sagte David. „Jetzt gehen wir erst einmal zusammen essen. Wir melden uns dann bei Ihnen."
    Die beiden gingen davon und sahen aus wie ein Paar, das es schaffen würde, sich auszusöhnen:
    „Ich schätze, die brauchen uns nicht mehr." Jack griff nach seinem Aktenkoffer. „Wenn ich es nicht miterlebt hätte, würde ich es nicht glauben."
    Liz lächelte nachdenklich. Würden Jack und sie es auch schaffen?
    „Was möchtest
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