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Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Titel: Sehnsucht erwacht auf Mallorca
Autoren: Carole Mortimer
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diesem Gespräch bestanden? Brynne war vollkommen verwirrt.

16. KAPITEL
    Brynne beobachtete Alejandro, der auf der Terrasse hin und her lief. Es war früh am Abend, die Dämmerung hatte gerade eingesetzt, und die milde Luft umhüllte sie wie eine seidenweiche Decke. Die Kletterrosen, die an den Mauern emporrankten, verströmten um diese Tageszeit einen betörend süßen Duft. Brynne saß am Tisch, ein Glas Wein vor sich. Sie zögerte, die Fragen zu stellen, die ihr auf der Zunge lagen.
    Vielleicht wollte Alejandro ihr nur beweisen, dass er wirklich der Gentleman war, als der er sich stets bezeichnet hatte? Lag dort sein Motiv, sie Zeuge seiner Unterhaltung mit Antonia Roig werden zu lassen? Was, wenn …?
    „Was denkst du jetzt, Brynne?“ Alejandro blieb stehen, um sie anzuschauen. Seine Stimme klang sanft. „Hast du immer noch Zweifel, ob meine Beziehung zu Antonia Roig harmlos ist?“
    Brynne schüttelte den Kopf. „Aber ich verstehe nicht, warum du glaubst, dass ich bei dem Gespräch dabei sein musste.“
    Er sah sie prüfend an. Was bedeutete ihr die Tatsache, dass er nie mit Antonia zusammen war? Doch er sah nur Neugier in ihren Augen.
    Aber er war bereits zu weit gegangen, und die Gefahr, dass sie morgen zurück nach England ging, war zu groß.
    Vorhin, als er hier auf der Terrasse auf sie wartete, hatte er eine Entscheidung getroffen, und er würde jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Er konnte sie nicht gehen lassen, ohne ihr nicht zumindest zu sagen, was er für sie empfand. Wie es danach weiterging, lag allein an ihr.
    Er war ein Mann, der es gewohnt war, Entscheidungen zu treffen und sich daran zu halten. Doch im Moment fiel ihm das nicht gerade leicht.
    Alejandro holte tief Luft. „Ich muss ganz vorn anfangen, um dir alles richtig zu erklären. Ich meine die Beziehung zu Joanna …“, fuhr er fort, als Brynne ihn verwirrt anschaute.
    Sie versteifte sich. „Haben wir diesen Punkt nicht bereits ausführlich diskutiert?“
    „Nein! Wir haben über die Beziehung geredet und über Joannas Gefühle. Aber was weißt du über meine eigenen Motive? Wie es dazu kam, dass ich drei Monate später eine andere Frau geheiratet habe? Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Darüber haben wir überhaupt nicht gesprochen.“
    Das stimmte, aber Brynne war sich nicht sicher, ob sie die Geschichte jetzt hören wollte. Außerdem war ihr nicht klar, was diese Dinge mit der Gegenwart zu tun haben sollten.
    „Ich glaube, du möchtest in mir einen Mann sehen, der Frauen nach Belieben benutzt und sie wieder fallen lässt“, sagte er leise.
    Sie spürte, wie ihre Wangen rot wurden. „Das habe ich nie behauptet.“
    „Ich habe es in deinem Gesicht gelesen. Außerdem glaubst du, dass ich dich ebenfalls fallen lassen werde.“
    Brynne musste schlucken, als sie sein Gesicht sah, auf dem ein Schatten von Traurigkeit lag. Doch rasch verbarg er seine Gefühle wieder hinter der Maske aus arrogantem Stolz.
    Er fuhr fort: „Wie du zweifellos erraten hast, war ich bereits mit Francesca verlobt, als ich Joanna vor sieben Jahren kennenlernte. Es war eine arrangierte Ehe, keine Liebesheirat. Unsere Eltern hatten für uns entschieden, als wir noch Kinder waren. Es war eher eine Verbindung zwischen zwei reichen, mächtigen Familien als zwischen Francesca und mir.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe Joanna in Australien kennengelernt, als ich versuchte herauszufinden, wie ich diese Verlobung, die ich nie gewollt hatte, am besten auflösen könnte.“
    „Alejandro …“
    „Du wirst so liebenswürdig sein und mir zuhören, Brynne!“, schnitt er ihr das Wort ab. „Wenn ich fertig bin, wirst du genug Gelegenheit haben, mich zu kritisieren und nach Herzenslust zu tadeln!“
    Doch das, was er ihr bisher erzählt hatte, reichte bereits aus, um ihre Meinung über ihn zu ändern.
    „Joanna wusste, dass ich mit Francesca verlobt war. Sie und ich haben darüber gesprochen. Joanna konnte sich nicht einmal andeutungsweise vorstellen, jemanden zu heiraten, den sie nicht liebte. Und ich konnte es mir auch nicht länger vorstellen.“ Er seufzte. „Joanna und ich haben uns nicht geliebt, aber durch sie habe ich begriffen, dass ich mit Francesca reden musste. Vielleicht würde sie einer Auflösung der Verlobung zustimmen. Aber bevor ich die Gelegenheit dazu bekam, erhielt ich einen dringenden Anruf aus Spanien. Mein Vater hatte einen Herzanfall. Es war undenkbar, eine Trennung von Francesca und den unvermeidlichen Skandal auch nur in Erwägung
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