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Seepest

Seepest

Titel: Seepest
Autoren: Manfred Megerle
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die
Rottmanns gekauft haben. Unter anderem gehört ein gewisser Blatter oder
Blattner dazu …«
    »Sieh mal an, der Blattner-Schorsch. Deshalb hat sich
der Sauhund so gegen die Islamisten starkgemacht.«
    »Ach ja, und was den anonymen Hinweis auf die 320.000
Euro betrifft: Dahinter würde Studer stecken, soll ich dir sagen.«
    »Sehr gut. Damit schließt sich das Bild.«
    Inzwischen hatte auch Terry die Waffen gestreckt,
zumindest vorübergehend. »Wirklich opulent, diese Dinnele«, stöhnte er und
lehnte sich zurück.
    Henning, der den zwischenzeitlich aufgefahrenen
Hagnauer Spätburgunder versucht hatte, stellte mit Genießermiene sein Glas
zurück. »Na, das ist doch was ganz anderes!«, verkündete er zufrieden.
Ȇbrigens, Vater, ich soll dir noch etwas ausrichten, diesmal von Kriminalrat
Sommer. Er hat einen Anruf von einem Dr. Reichmann erhalten …«
    » Einer muss es heißen … Dr. Reichmann
ist eine Frau«, korrigierte Terry ihn.
    »Von mir aus. Jedenfalls hat die Obduktion des
Rottmann-Doppelgängers wohl ergeben, dass der Dreiundsechzigjährige bereits tot
war, als man ihn auf die Gleise legte. Auch die Schnittwunde am linken Daumen soll
ihm erst nachträglich beigebracht worden sein. Inzwischen konnte der Mann
anhand der Fingerabdrücke vom Erkennungsdienst identifiziert werden. Er ist in
der Vergangenheit immer wieder durch Ladendiebstähle im Mannheimer Raum
aufgefallen.«
    »Die Rottmanns haben aber auch nichts ausgelassen«,
brachte Terry die Sache auf den Punkt.
    »Wundert dich das?«, spöttelte Wolf. »Wenn’s um so
viel Geld geht, kommt’s auf eine Leiche mehr oder weniger nicht mehr an.
Hauptsache, Erich Rottmann blieb für eine Weile von der Bildfläche
verschwunden. Kein Wunder: Er war der Einzige, der ihnen die Suppe hätte
versalzen können.«
    Sein Handy klingelte, Karin Winter war dran. »Haben
Sie schon die Nachrichten über die Entwicklungen auf dem Aktienmarkt gehört?«,
wollte sie wissen. Wolf verneinte, dieses Thema war ihm schon immer suspekt
gewesen.
    »Wer, schätzen Sie, sind wohl die großen Verlierer des
heutigen Börsentages?«, fuhr sie ungerührt fort.
    »Hören Sie, wir sitzen gerade –«
    »Richtig: Biotecc!«, unterbrach sie ihn. »Genauer
gesagt: vor allem Biotecc! Was eigentlich nicht so
richtig nachvollziehbar ist, denn die ganz große Katastrophe nach dem Untergang
der ›Prestige‹ ist ausgeblieben – dank FE .23. Allerdings werden die Stimmen lauter, die auf erhebliche
Nebenwirkungen des Mittels hinweisen und als Folge der Belastung mit Chemie
einen regelrechten GAU für die betroffenen
Flächen befürchten. Da wird man noch lange drüber streiten, denke ich, und das
tut einem Börsenpapier selten gut. Übrigens dürfte Ihnen auch der Zweite im
Bunde nicht ganz unbekannt sein: Ein großer Pharmakonzern aus Basel, Sie
wissen, wen ich meine. Biotecc hat es jedoch besonders kalt erwischt, das
Papier ist regelrecht in den Keller gerauscht. Was sagen Sie dazu, Herr Wolf?«
    »Tja, was soll ich sagen? Geld verdirbt den Charakter – das ist alles, was mir dazu einfällt.« Und nach kurzem Überlegen fügte er
hinzu: »Der Mangel an Geld macht ihn allerdings nicht automatisch besser. Also,
meine Liebe, machen Sie’s gut.«

Manfred Megerle
    SEEFEUER
    Bodensee Krimi
    ISBN 978-3-86358-188-6
    »Schon sein Debüt war vielversprechend, und
     Manfred Megerle hat diesmal noch ein ›Viertele‹ draufgelegt. Die
     Story ist spannend, verzwickt zuweilen, und mehrere Handlungsstränge, die
     parallel in der Geschichte verlaufen, lassen die Finger des Lesers an den
     Seiten kleben.«
    Schwäbische Zeitung

Leseprobe zu Manfred Megerle,
SEEFEUER
:
    Prolog
    »Diese Typen! Nicht zu
     fassen!« Angewidert starrte der Bärtige auf die monströse Monitorwand. Zusammen
     mit vier leistungsstarken Dell-Rechnern und einem schmalen Arbeitstisch füllte
     sie die innen liegende Schiffskabine nahezu vollständig aus. Lediglich neben der
     Tür war etwas Platz für einen Stuhl, auf dem mit übergeschlagenen Beinen ein
     zweiter Mann saß und gelangweilt in einer Computerzeitschrift blätterte.
    Im Augenblick war nur einer von
     neun Bildschirmen eingeschaltet, doch der nahm die ganze Aufmerksamkeit des
     Bärtigen in Anspruch. »Schau sie dir an, schau sie dir nur an«, rief er über
     die Schulter zurück und kraulte aufgebracht seinen Kinnbart. »Diese geilen
     alten Säcke können es kaum erwarten, die jungen Dinger da draußen zu
     bespringen. Ist das nicht widerlich?«
    Der
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