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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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mehr bewegen. Aber das war auch nicht nötig. Seine Finger hatten die Brusttasche aufbekommen und holten das Reagenzgläschen hervor.
    Peter betrachtete das Gefäß mit ängstlichem Blick.
    Tatsächlich befand sich in dem Gläschen noch ein Rest Flüssigkeit. Es war wie mit einer Flasche, die man komplett ausgeleert, und eine Weile stehen gelassen hatte. Auf dem Boden hatten sich einige Tropfen gesammelt, die bisher partout nicht hatten herauskommen wollen.
    Peter stöpselte den Verschluss ab.
    Dann wurde ihm die Luft abgeschnitten. Maren hatte die Hände wieder um seinen Hals geschlungen. Diesmal drückten ihre Finger dermaßen fest zu, als ob sie seinen Kopf abreißen wollten. Er röchelte leise und schlug mit der freien linken Hand blindlings hinter sich. Irgendwo traf er seine Freundin. Jedenfalls gab es ein schallendes Geräusch und einen wütenden Aufschrei. Ein weiteres Mal wurde der Klammergriff lockerer. Peter nutzte die Gelegenheit und stemmte seinen Körper nach oben, wobei er den Rücken rund wie einen Schildkrötenpanzer machte. Wieder fiel Maren herunter. Peter brummte und achtete nicht auf seinen aufheulenden Oberschenkel, als er seinerseits in die Hocke ging.
    Maren lag auf dem Rücken und schaute ihn mit einem verzerrten Grinsen an. Obwohl seine Freundin momentan nicht Herr ihrer Sinne war, fiel es ihm ungeheuer schwer, sich auf sie zu stürzen.
    Aber ihm blieb keine andere Wahl.
    Mit einem Hechtsprung warf sich Peter auf ihren Oberkörper, wobei er penibel darauf achtete, nichts von der kostbaren Essenz zu verschütten. Als ihr Blick auf das Reagenzglas fiel, bäumte Maren sich auf.
    »Nein!«, schrie sie in wilder Panik. »Geh weg damit! Untersteh dich!«
    Blitzschnell hob Maren die Fäuste und schlug ihm auf den Mund. Er schmeckte eine warme Flüssigkeit, Blut tropfte ihm von der Lippe. Seine freie Hand griff mitten in ihr wutverzerrtes Gesicht und drückte die Wangen derart stark zusammen, dass die Lippen sich zu einem Kreis formten.
    Maren durfte ihren Kopf unter keinen Umständen bewegen können, wenn er die Essenz einträufelte.
    Peter hielt das Gläschen direkt über eines der dämonisch rot funkelnden Augen und kippte es behutsam um. Ein weiterer Faustschlag traf ihn, glücklicherweise nur an die Schulter. Sein Körper bewegte sich kaum.
    Einen Moment überkam ihn Panik, als nichts geschah. Es dauerte unendlich lange Sekunden, bis der letzte Rest der Flüssigkeit vom Grund des Glases hoch zum Ausgang floss. Dann traf der Tropfen ihr Auge und Maren begann, wie von Sinnen zu kreischen.
    Ein Hieb unterhalb des Ohres ließ ihn kurzzeitig die Orientierung verlieren. Peter schwankte und spürte, wie Maren ihn verzweifelt von sich schubsen wollte. Es wäre ihr wahrscheinlich auch gelungen, wenn sich die Wand nicht mit ihm verbündet hätte. Sie rangelten dicht davor, und Peter knallte mit der Schulter gegen die rustikale Holzvertäfelung, um im nächsten Moment wieder zurückkatapultiert zu werden. Maren stieß einen erstickten Schrei aus. Entsetzt beobachtete er, wie ihre linke Pupille sich veränderte und eine andere Farbe annahm. Das rote Leuchten war daraus verschwunden, stattdessen schimmerte sie jetzt beinahe lila.
    Hoffentlich wird Maren nicht blind, dachte Peter ängstlich. Dennoch zögerte er nicht, das Reagenzglas über das andere Auge zu bringen. Ein letzter, kleiner Tropfen landete auf ihrer Netzhaut.
    Diesmal war ihr Schrei noch durchdringender.
    Und diesmal schaffte Maren es auch, ihn abzuwerfen.
    Peter flog nach vorn und knallte mit der Stirn gegen die Tischplatte. Das Reagenzglas fiel aus seiner Hand und zerbrach an einem der Tischbeine.
    Maren war blitzschnell auf die Beine gekommen.
    »Ich werde dich töten«, zischte sie und machte einen schwankenden Schritt auf ihn zu. Nun schimmerten beide Augen so lila wie das Programmheftchen einer Frauenbewegung. Peter versuchte wegzurobben oder aufzustehen, aber er konnte sich kaum mehr rühren. Seine Stichwunde fühlte sich an, als reichte sie einmal über das gesamte Bein bis hin zum Unterschenkel. Jede noch so kleinste Bewegung verursachte schreckliche Qualen.
    Maren lächelte siegesgewiss und hockte sich neben ihn.
    »Ich werde dich erwürgen und anschließend in Stücke schneiden«, flüsterte sie, als ihre Hände erneut seinen Hals umgriffen. Ihm blieb die Luft weg, und diesmal würde er nichts dagegen tun können. Er hatte keine Kraft mehr. Seine Hände berührten ihre Arme. Ihre Haut fühlte sich sanft wie immer an. Wenigstens
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