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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm
Autoren: Margarete Leonhard
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einen verfrühten Landeanflug oder eine Getränke bringende Stewardess, aber nichts passierte.
    Nachdem seine Hand mittlerweile woanders hin gerutscht war, sagte ich: „Bitte nimm deine Hand zu dir, ich bin schon vergeben.“ Mario antwortet nur er steht auf Frauen mit kurzen Haaren (verdammt warum habe ich mir die Haare nur vor dem Urlaub abschneiden lassen!?!?!?!?!), egal ob vergeben oder nicht.
     
      VERDAMMT WO BLIEB NUR DER LANDEANFLUG???????????????????
     
    Der direkte Angriff hatte nichts geholfen, was jetzt? Während ich noch so überlegte, ertönten plötzlich die Worte:
    "Schatz wir landen gleich, musst du vor der Landung noch zur Toilette? Ach, könntest du mir ein Taschentuch aus dem Rucksack geben, ich hab wohl vergessen welche einzustecken, bevor wir von zu Hause los sind!"
    Ich drehte mich in Richtung Stimme und sah direkt in die rehbraunen Augen von Sitzplatz Nummer drei.
    Nummer Drei hatte sich, unbemerkt von Macho-Mario und mir, auf seinen Platz gesetzt. Ich war unfähig von diesen unglaublichen Augen abzulassen, aber der Blickkontakt wurde jäh durch den, wie von der Tarantel gestochenen, in Richtung Klo rennenden, Macho-Mario unterbrochen.
    Wie in Zeitlupe machte ich den Mund auf und versuchte irgendetwas zu den schönen Augen zu sagen.
    Die rehbraunen Augen verfügten auch über einen Mund, wie ich während der Zeitlupe feststellen konnte und ein sehr markantes, irgendwie rassiges Gesicht.
    Plötzlich war die Zeitlupe vorbei und Nummer drei sprach wieder. "Ich hoffe sie empfinden es nicht, als aufdringlich was ich getan habe. Ich hatte den Eindruck sie benötigen etwas Unterstützung, nachdem er ihrer eindeutigen Aufforderungen sie in Ruhe zu lassen nicht nachgekommen ist."
     
    "Ich...... ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, stotterte ich. "Herzlichen Dank, dass sie mich so aus der Patsche befreit haben. Mein Anti–Macho–Single–Schutz - Programm hat wohl dieses Mal nicht gewirkt."
    Die rehbraunen Augen lachten "Ihr was...........?".
    "Oh, das ist meine Art mein bequemes Single-Leben zu erhalten und mir solche Typen vom Leib zu halten."
     
    "Wohl schon öfter schlechte Erfahrungen gemacht mit solchen Typen?"
    "Ja, zur Genüge!“
    Die rehbraunen Augen mit der dunklen Samtstimme strahlten mich an und sagten: „Ich hatte mich schon gefragt, wann der stinkende Super-Mario anfängt, sie anzubaggern, solche Typen fliegen jedes Mal mit, wenn ich nach Korfu fliege.“
    „Jedes Mal? Sie fliegen also öfter nach Korfu?“ „Ja, ich.....“
     
    Und da unterbrach uns auch schon wieder Super–Macho-Mario, der von der Toilette kam. Die rehbraunen Augen sagten zu Mario: „ Ach gestatten sie, dass ich mich wenigstens zum Landeanflug auf ihren Platz setze? Dann sitze ich wenigstens die letzten Minuten neben meiner Verlobten.“
    Mario brummte etwas von. „Na, klar hätten sie ja gleich sagen können.“ Damit hatte ich vor Mario dann wirklich meine Ruhe. Die rehbraunen Augen nahmen neben mir Platz und zwinkerten mir zu.
    Er beugte sich zu mir rüber, erst jetzt sah ich, dass er lange Haare hatte, zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Er flüsterte mir ins Ohr:
     „Übrigens ich heiße Nicolas und ich bräuchte wirklich ein Taschentuch.“ Ich lachte und gab ihm das Päckchen, flüsterte zurück: „Ich heiße Angela und das ist ja wohl das Mindeste, was ich tun kann.“ Er gab mir die Packung zurück, nachdem er sich bedient hatte und wir saßen die Letzte viertel Stunde vom Flug schweigend da. Ab und zu sahen wir uns an und grinsten bis über beide Ohren über unsere Geschichte, die wir Mario aufgetischt hatten. Seltsam war das schon. Trotz der wenigen Worte, die wir gewechselt hatten, fühlte ich eine gewisse Vertrautheit zwischen meinem „Verlobten" und mir. Sein Lächeln ging mir durch und durch, und als er sich so nah an mein Ohr beugte, lief ein Schauer durch meinen ganzen Körper. Wir schwiegen beide vorsichtshalber, nicht dass unser Scherz doch noch aufflog. Ich genoss seltsamerweise die paar Augenblicke neben diesem Mann. Lange Zeit habe ich die Nähe von Männern nicht ertragen können, aber Nicolas hier ... Na, ja wir waren ja nicht alleine. Die Panikattacken, die ich in der Nähe von Männern hatte, begannen immer erst anzufangen, wenn sich abzeichnete, dass ich plötzlich alleine mit ihnen war oder sie versuchten mich, zu einem Essen einzuladen. Ich war, glaube ich, doch ganz schön verkorkst, oder?
     
    Und dann kam der Landeanflug.
     
    VERDAMMT WARUM JETZT SCHON
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