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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5
Autoren: Erin Hunter
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Wasser macht sie krank.«
    Craig fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Du hast wohl recherchiert? Was weißt du denn noch über die Wale?«
    »Einige von ihnen sind verletzt von …« Ujurak suchte nach dem richtigen Wort. »Giftbiest« kam ihm in den Sinn, aber er hatte das Gefühl, dass es hier nicht angebracht war. »… diesen großen Dingern, die schwimmen können«, fügte er lahm hinzu. »Unter Wasser?«
    »U-Boote?«, fragte Craig. Ujurak nickte. Das klang richtig. Craig lächelte ihn schief an. »Dass man mal einen Jugendlichen trifft, der nicht weiß, was ein U-Boot ist! Wo hast du dich denn versteckt die letzten Jahre? In einer Felshöhle?«
    Könnte sein, dachte Ujurak. »Das ist nicht meine Muttersprache«, erklärte er. Genau betrachtet stimmte das ja auch. Er war sich nicht sicher, was er eigentlich für ein Wesen war, aber dass er, ehe er ein Mensch wurde, etwas anderes gewesen war, wusste er ganz genau.
    »Aha.« Craig nickte. »Also, das ist schlimm, wenn Wale den U-Booten zum Opfer fallen. Obwohl die ja immer behaupten, dass sie ihre Routen sorgfältig auswählen und so weiter.« Er steckte die Hände in die Manteltaschen und wippte nervös auf den Fußspitzen vor und zurück.
    »Uns ist das alles völlig klar. Wenn man die Umwelt auf diese Weise stört, müssen die Tiere ja leiden. Ist das Wasser erst einmal vergiftet, stirbt alles. Und da alles miteinander in Verbindung steht, dürfen wir Menschen nicht glauben, dass uns schon nichts passiert, nur weil wir nicht in der Arktis leben. Mit den Möwen und den Walen fängt es an, aber …«
    »Mannomann, Craig, hast du wirklich jemanden gefunden, der deine Predigt noch nicht kennt?« Ein Mädchen tauchte hinter Craig auf und grinste Ujurak an. »Jetzt bleibt dir nur die Flucht«, meinte sie augenzwinkernd. »Er macht sonst tagelang so weiter. Sogar hier, wo alle seiner Meinung sind.«
    Flucht. Etwas an dem Wort ließ Ujurak aufhorchen. Deshalb war er hier. Es hatte etwas mit Flucht zu tun.
    Craig erwiderte das Lächeln des Mädchens freundlich. »Ich weiß gar nicht, warum du immer so gut gelaunt bist. Schließlich sieht das hier alles nicht gerade erfreulich aus.«
    Sie tätschelte ihm beschwichtigend den Arm. »Wir bringen das wieder ins Lot. Sieh dir doch nur die Tiere an, denen wir helfen können! Damit bewirken wir doch auch etwas!«
    Craig verdrehte die Augen. »Ujurak, das ist Sally. Unsere ewige Optimistin.«
    Sally streckte ihm die Hand hin und Ujurak schüttelte sie zögernd. Das Mädchen hatte langes, dunkles Haar und fröhliche braune Augen. Ujurak vermutete, dass sie etwa so alt war wie er in seiner derzeitigen Gestalt. Sie erinnerte ihn stark an jemanden, jemanden, der ihm nahestand, aber es fiel ihm nicht ein, wer das war. Überhaupt erinnerte er sich an niemanden, den er kannte.
    »Soll ich dir alles zeigen?«, schlug Sally vor. »Das bewahrt dich vor Craigs Vorträgen, und du verstehst besser, was wir hier tun.«
    »In Ordnung«, stimmte Ujurak zu.
    Craig lachte. »Da kann ich wohl nicht mithalten. Seid nur vorsichtig, ihr beiden. Das sind Wildtiere, egal, wie hilflos sie im Moment auch aussehen.« Er klopfte Ujurak auf die Schulter. »Und danke, dass du gekommen bist. Wir wissen jede Hilfe zu schätzen.« Craig hob die Zeltklappe an, duckte sich und ging hinaus. Ujurak hörte ihn draußen nach jemandem rufen.
    Sally begann ihren Vortrag, sobald Craig verschwunden war. »Du hast vielleicht die kleineren Zelte draußen gesehen. Da schlafen wir, oder besser gesagt, wir wechseln uns mit dem Ausruhen ab. Wir haben so viel zu tun, dass wir keine langen Pausen machen können. Die vielen Tiere müssen gesäubert und gefüttert werden. Und dann müssen wir uns noch überlegen, wo wir sie hinbringen, wenn sie kräftig genug sind, wieder in die Wildnis entlassen zu werden.«
    »Ihr lasst sie wieder frei?«, fragte Ujurak überrascht. Irgendwie hatte er angenommen, dass die Tiere bis in alle Ewigkeit in Gefangenschaft blieben.
    Sally sah ihn verwundert an. »Natürlich. Was sollten wir denn mit Möwen oder Walrossen anfangen?«
    »Äh – ich weiß nicht.«
    Sie nahm ihn am Arm und zog ihn zu einem Käfig, in dem eine Robbe saß. Sie sah die beiden mit ihren großen schwarzen Augen traurig an. An den grauen Flossen und den langen Schnurrhaaren klebte Öl. »Sieh dir mal das arme Ding an«, sagte Sally. »Die Robbe hier hat nichts Böses geahnt, als sie plötzlich vom Öl getroffen wurde. Du hättest sie mal sehen sollen, als sie hergebracht
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