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Seehunde in Gefahr

Titel: Seehunde in Gefahr
Autoren: Luisa Hartmann
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darauf, dass er sich ins Bett legte.
    »Sonst wirst du noch krank«, sagte sie, während sie ihn sorgfältig zudeckte. Sie setzte sich auf die Bettkante und strich
     ihm übers Haar. »Was ist nur in dich gefahren?«, fragte sie.
    Lukas schüttelte traurig den Kopf. »Keine Ahnung«, murmelte er schläfrig.
    Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn. »Ich will nicht, dass ich mir noch einmal solche Sorgen um dich machen muss, ist das
     klar?«, sagte sie leise.
    Lukas machte »Hmm«, dann war er eingeschlafen.

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    Überall lauern Gefahren
    Lukas saß im Strandkorb und nahm das Kreischen und Lachen der anderen Urlauber nur am Rande wahr. Der Schreck von gestern
     steckte ihm noch immer in den Knochen. Was wäre passiert, wenn Richard ihn nicht gerettet hätte?
    Mitten in der Nacht war Lukas von einem Albtraum aufgewacht, in dem er verzweifelt gegen eine Monsterwelle kämpfen musste.
     Als er die Augen geöffnet hatte, saß seine Mutter am Bett und hielt seine Hand. Offensichtlich hatte er geschrien.
    »Geht’s dir gut?«, fragte Richard.
    Lukas nickte. »Danke noch mal, dass du mich gerettet hast!«
    »Das ist ja wohl selbstverständlich«, sagte Richard. »Aber du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt!«
    Lukas hatte ein schlechtes Gewissen, denn er hatte mit seiner unüberlegten Aktion auch Richard in Gefahr gebracht. Viola hatte
     ihm das beim Frühstück ziemlich deutlich klargemacht.
    Sie schien ihm immer noch nicht ganz verziehen zu haben. Sie beschäftigte sich mit ihrer Sandburg und würdigte ihn keines
     Blickes. Dabei war Lukas schon selbst sauer genug auf sich. Am Ende hat ihm sein toller Plan nämlich nichts gebracht – im
     Gegenteil: Jetzt war der Gameboy ganz weg! So was Blödes. Er würde ewig sparen müssen, wenn er sich einen neuen kaufen wollte.
    Wenigstens hatte er Onnos Spiel nicht dabeigehabt.
    Der hatte natürlich schon über alles Bescheid gewusst, als Lukas ihm von seinem kleinen Unglück erzählen wollte. »Die Insel
     ist klein, da weiß jeder alles«, hatte er gesagt, als Lukas fragte. Dann hatte er ihn angestupst und gesagt: »He – ist doch
     noch mal gut gegangen. Außerdem bist du nicht der Einzige, dem so etwas passiert ist. Am schlimmsten sind sowieso die Alten.
     Die wollen sich nie etwas sagen lassen.« Er hatte dabei so theatralisch geseufzt, dass Lukas trotz seines Frusts lachen musste.
    Lukas schob die Baseballmütze etwas höher und beobachtete die Leute am Strand. Die meisten lagen faul in der Sonne, froh,
     dass es nicht mehr regnete. Ein Pärchen joggte am Meer entlang und ein paar ältere Jungen und Mädchen spielten Volleyball.
    Er hoffte, Onno würde bald zum Strand kommen. Er musste seinem Vater auf dem Fischkutter helfen und hatte Lukas erneut angeboten,
     ihn mitzunehmen, doch Lukas musste den Tag in Sichtweite der Familie verbringen.
    Eigentlich war der Strand gar nicht so schlecht, fand Lukas. Im Gegensatz zu Ibiza war zwar kaum etwas los, aber das hatte
     auch seine Vorteile: Man hatte viel Platz und musste nicht wie die Ölsardinen aneinandergequetscht im Sand liegen.
    »Gehst du mit mir zum Wasser?«
    Verblüfft schaute Lukas Viola an. Er wollte etwas sagen, nickte dann aber nur.
    »Pass auf ihn auf«, rief Richard seiner Tochter hinterher.
    »Mach ich«, gluckste Viola.
    »Ha, ha«, sagte Lukas. »Sehr witzig!« Er hob Viola hoch und tat so, als wollte er sie in die Wellen werfen. Sie zappelte so
     heftig, dass sie schließlich beide im Wasser landeten. Lachend und prustend ließen sie sich von den Wellen an den Strand zurücktragen.
     Lukas schwappte immer wieder Wasser in den Mund und er fragte sich, warum es so salzig schmeckte.
    »Oh, eine Qualle«, rief Viola und zeigte auf dasrunde, durchsichtige Tier, das im flachen Wasser lag. Lukas riss sie zurück.

    »Nicht anfassen!«, rief er. »Wenn es eine Nesselqualle ist, brennt das höllisch.« Onno hatte ihn gewarnt.
    Zum Glück kam schon kurz darauf eine große Welle und nahm die Qualle mit.
    Viola starrte ihr nach, bis sie nicht mehr zu sehen war. Dann blieb ihr Blick an zwei Schiffen hängen, die weit draußen am
     Horizont schwammen.
    »Die stoßen gleich zusammen«, rief sie und schlug ihre Hände so fest zusammen, dass es laut knallte.
    »Das sieht nur so aus, die fahren mit genügend Abstand aneinander vorbei«, sagte Lukas. Er nahm Viola an der Hand und zog
     sie Richtung Strandkörbe. »Komm, wir spielen Frisbee.«
    Es war ein mühsames Spiel, denn Viola schaute immer wieder zu den
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