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See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

Titel: See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Jenna Aaron
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Käsescheiben und eine Tube Mayonnaise aus. Den Beutel mit Salat, Tomaten und Äpfeln warf er Tess zu, die ihn gerade noch auffangen konnte.
    »Das gesunde Zeug könnt ihr Mädels haben, das ist nichts für echte Kerle«, erklärte er gelassen. Er begann, sich mit seinen Zutaten ein Sandwich zu belegen.
    Flink schnappte ihm Joanna die Dose mit Schinken und Salami aus der Hand. »Das glaubst aber auch nur du«, feixte sie.
    »Was hält der echte Kerl denn davon, wenn er sich zur Abwechslung mal nützlich macht und sich um die Getränke kümmert?«, schlug Tess mit einem gespielten Augenaufschlag vor.
    Jared grunzte. »Na gut, aber nur weil ihr sonst ja doch keine Ruhe gebt.« Er stand auf und öffnete die Kühlbox. Als er sich wieder umdrehte, hielt er mit selbstgefälligem Grinsen eine Flasche Weißwein hoch. »Zur Feier des Tages habe ich uns was Besonderes organisiert.«
    Tess wurde ein wenig mulmig zumute. Sie waren zwar alle schon achtzehn, aber Jareds Mutter Ellen, bei der sie beide wohnten, mochte es überhaupt nicht, wenn sie unter der Woche Alkohol tranken. Tess wusste, dass sie in dieser Beziehung absolut keinen Spaß verstand. »Wo hast du die denn her?«, fragte sie vorsichtig.
    »Die habe ich ganz zufällig in Mums Vorräten entdeckt«, gab Jared gelassen zurück. Im Gegensatz zu Tess schien er kein schlechtes Gewissen zu haben.
    »Vielleicht sollten wir das lieber lassen«, wandte Joanna ein. Auch ihr schien nicht ganz wohl zu sein bei dem Gedanken, dass ihre Eltern mitbekamen, dass sie Wein getrunken hatten. Doch Jared hatte die Flasche bereits geöffnet und ließ den Wein in drei mitgebrachte Gläser laufen. Zwei davon reichte er den Mädchen.
    Nachdem die beiden sich überwunden und mit Jared auf den Abend angestoßen hatten, fielen sie hungrig über ihre Sandwichs her. Dazu nahm Tess noch drei Äpfel und zwei Orangen aus der Tüte. Mit einem großen Küchenmesser, das sie aus Tante Ellens Küche stibitzt hatte, schnitt sie das Obst in Spalten und reichte den Teller herum.
    Als alles aufgegessen war, räumte Tess den Abfall in den Korb, um ihn später mit zum Auto zurückzunehmen. Dann setzte sie sich wieder zu ihren Freunden. Jared erzählte Joanna gerade, wie er zusammen mit seinen Freunden den neuen Vertretungslehrer in Spanisch mit dreisten Streichen aus der Fassung gebracht hatte. Tess kannte die Geschichte schon, aber sie lachte trotzdem mit, obwohl einige der Streiche hart an der Grenze dessen waren, was sie noch in Ordnung fand. Jared machte manchmal wirklich ziemlich üble Sachen, aber gleichzeitig war er so charmant, dass ihm niemand lange böse sein konnte.
    Er kann sich viel mehr erlauben als andere, dachte Tess bei sich, nicht ohne eine Spur von Bewunderung. Egal was er macht, er kommt immer damit durch.
    Lange saßen sie zusammen, quatschten, machten Witze und lachten. Die Stimmung war ausgelassen, was wahrscheinlich nicht zuletzt am Wein lag. Sie alle waren Alkohol kaum gewohnt. Nicht nur Ellen achtete penibel darauf, dass sie außer zu besonderen Anlässen nichts tranken. Auch Joannas Eltern waren in der Beziehung sehr streng. Und da ihnen zudem noch das einzige Lebensmittelgeschäft in Shadow Lake gehörte, war es extrem schwierig, überhaupt an Bier oder Wein zu kommen, von härteren Sachen ganz zu schweigen.
    Als es jedoch zu dämmern begann, wollte Tess nach Hause. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihrer Tante versprochen hatte, sich noch um das Kräuterbeet im Garten zu kümmern. Vielleicht schaffte sie es noch, ein bisschen Unkraut herauszuzupfen, bevor es ganz dunkel wurde. Außerdem war es deutlich kühler geworden und sie fror ein wenig.
    »Es ist schon ganz schön spät. Sollten wir nicht langsam aufbrechen?«, schlug sie den anderen vor.
    »Ooch, es ist doch gerade so gemütlich«, gab Joanna zurück. Sie hatte sich auf die Seite gelegt und stützte sich mit einem Ellenbogen ab. Jared lag ihr gegenüber genauso da. In der freien Hand hielt er sein Weinglas, an dem er immer wieder nippte.
    »Finde ich auch. Ein bisschen können wir ruhig noch bleiben«, stimmte er zu und grinste Joanna verschwörerisch an.
    »Aber mir ist kalt«, beschwerte sich Tess. Sie wandte sich an Joanna. »Außerdem wird es bald dunkel. Deine Eltern werden sich bestimmt Sorgen machen, wenn du nicht nach Hause kommst.«
    Ihre Freundin schüttelte gleichmütig den Kopf. »Nee, das ist kein Problem. Die denken doch, dass ich bei euch zu Hause bin. In den nächsten zwei Stunden geben sie noch
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