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See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

Titel: See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Jenna Aaron
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es ihr durch den Kopf, als sie wieder von einem Hustenanfall geschüttelt wurde.
    Plötzlich war Greg hinter ihr.
    »Wir müssen hier so schnell wie möglich raus! Laufen Sie, ich übernehme ihn«, brüllte er durch den Lärm des prasselnden Feuers. Erleichtert rannte Kate nach draußen, während Greg Ryan das letzte Stück auf die Veranda zog. Dort kamen ihm sofort zwei Nachbarn zu Hilfe. Gemeinsam trugen sie den Bewusstlosen auf den Rasen vor dem Haus.

53. Kapitel
     
    Die Nachricht vom Brand im Haus von Ellen Hennessey verbreitete sich rasend schnell in Shadow Lake. Nach und nach versammelten sich fast alle Einwohner vor dem brennenden Gebäude. Als die Feuerwehr kam, war es schon zu spät. Das Haus war nicht mehr zu retten. Mit ohrenbetäubendem Krachen stürzte das Dach in sich zusammen.
    Auch die Rettungskräfte waren inzwischen eingetroffen. Tess und Ryan wurden im Krankenwagen versorgt. Während Ryan langsam wieder zu sich kam, war Tess nach wie vor bewusstlos.
    Kate hatte die Untersuchung durch die Sanitäter beinahe abwesend über sich ergehen lassen. Als festgestellt worden war, dass sie sich nicht verletzt hatte, war sie in den hinteren Teil des Gartens gegangen und hatte sich auf Ellens alte Holzbank gesetzt. Eine Decke fest um sich geschlungen, starrte sie mit ausdruckslosem Gesicht in die Flammen, die inzwischen meterhoch in den dunklen Nachthimmel loderten.
    Greg, der sich bei der Rettungsaktion eine hässliche Verbrennung an der Hand zugezogen hatte, wurde ebenfalls vom Notarzt behandelt. Während die Wunde gereinigt und verbunden wurde, sprach Greg mit Sheriff Marcks. Er schilderte genau seine Beobachtung, wie Shannon den bewusstlosen Ryan ins Haus geschleift und Feuer gelegt hatte. Was sie vorher mit Tess angestellt hatte, wusste er zwar nicht, doch der Notarzt hatte dem Sheriff vorher schon mitgeteilt, dass sie unter starken Beruhigungsmitteln stand. Alles Weitere würden die Ermittlungen in den folgenden Tagen zeigen.
    Die Aussagen reichten aus, um Shannon zu verhaften. Sheriff Marcks und sein Deputy befreiten sie aus ihrem Kofferraum. Shannon war inzwischen wie von Sinnen. Sie kreischte, trat um sich und versuchte sogar, Marcks in die Hand zu beißen. Die beiden Männer hatten sichtlich Mühe, mit der tobenden Frau fertig zu werden. Irgendwann hatte Marcks genug. Mit eisernem Griff drehte er Shannon beide Arme auf den Rücken und zwang sie, vor ihm her zu seinem Wagen zu gehen. Shannon schrie, fluchte und spuckte nach den Umstehenden, aber sie hatte keine Möglichkeit zu entkommen. Unter den neugierigen Blicken der Bewohner von Shadow Lake wurde sie in den Streifenwagen gesetzt und weggebracht.
    Nachdem die beiden Krankenwagen abgefahren waren, um Tess und Ryan ins Krankenhaus nach Medford zu bringen, ging Greg zu Kate hinüber und setzte sich neben sie. Er hatte sich geweigert, ebenfalls in die Klinik gebracht zu werden.
    »Geht es Ihnen gut?«, erkundigte er sich leise.
    Eine Weile starrte Kate weiter in die Flammen, dann schüttelte sie den Kopf. Sie zitterte am ganzen Körper. »Ich hatte solche Angst da drinnen«, flüsterte sie. »Ich dachte, wir kommen da nie wieder raus.«
    Greg nickte verständnisvoll. »Mir ging es genauso«, gab er heiser zu. Er blickte Kate direkt an. »Und ohne ihre Hilfe hätte ich MacIntyre sicher auch nicht mehr rausbringen können. Hätten sie ihn nicht so weit an die Tür gezogen, wäre es zu spät gewesen«
    Kate zog die Decke ein Stück enger um sich. »Warum haben Sie das gemacht?«, wollte sie wissen. »Warum sind Sie wie ein Irrer in das brennende Haus gelaufen?«
    Einen Moment lang schwieg Greg. Dann antwortete er mit einem traurigen Lächeln. »Das ist eine lange Geschichte. Nur soviel möchte ich Ihnen erzählen: Vor ein paar Jahren war ich mit ein paar Freunden auf einem Rockkonzert. Danach war es schon ziemlich spät, trotzdem sind wir noch zurückgefahren. Wir waren zu fünft im Auto, ich habe mich damals überreden lassen, den Wagen zu fahren, obwohl ich schon ein paar Bier getrunken hatte. Wir waren in guter Stimmung, haben gelacht und ein paar der Songs vom Konzert gegrölt. Ich weiß selbst nicht, warum, aber ich bin viel zu schnell gefahren. Vor uns lag eine enge Kurve, und ich habe einfach nicht schnell genug gebremst. Der Wagen ist ins Schleudern geraten, ich konnte ihn nicht mehr auf der Straße halten und wir sind einen kleinen Abhang heruntergestürzt. Mir ist nicht viel passiert, aber zwei meiner Freunde haben den Unfall nicht
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