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Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Titel: Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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direkt an. Leider war es zu dunkel, um seine Augenfarbe zu erkennen. Derek konnte sowieso nur auf die schön geschwungenen Lippen blicken, die sein Gegenüber leicht geöffnet hatte, als wollte er widersprechen. Dazu ließ ihm Derek keine Zeit. Er geleitete den Mann zu einem hinteren Ausgang, während die anderen murrten und sich wieder ihren Partnern hingaben.
    Dann stieg Derek mit dem Fremden an der Hand die Stufen zur oberen Etage empor. Ohne Widerspruch ließ sich der Mann von ihm durchs Treppenhaus führen. Es wurde von einer großen, freihängenden Lampe erhellt. Oliver hatte wirklich keine Kosten gescheut; im Sherman House gab es gasbetriebenes Licht und teilweise fließendes Wasser.
    Sein Begleiter hatte bis jetzt kein einziges Wort gesprochen, und auch als Derek mit ihm durch den langen Flur schritt, von dem auf beiden Seiten Türen abzweigten, hinter denen dumpfe Stöhnlaute zu vernehmen waren, verhielt er sich ruhig. Plötzlich fühlte es sich seltsam an, diese große Hand zu halten. Dereks Herz klopfte schneller und er zitterte. Er konnte es nicht leugnen: Er war aufgeregt. Weil er allein mit einem möglichen Mörder war oder weil er sich freute, den Unbekannten zu entblättern? – Natürlich nur, um herauszufinden, ob er bewaffnet war!
    Sie hielten vor einer Tür. Derek ließ seinen Begleiter los und zog einen Schlüssel aus seiner Weste, mit dem er aufsperrte. Oliver hatte dieses Zimmer nur für ihn reserviert. Derek hätte hier wohnen dürfen, aber das Risiko ging er dann doch nicht ein. Tagsüber wollte er ungern in der Nähe dieses Hauses gesehen und mit ihm in Verbindung gebracht werden, obwohl das gewaltige Himmelbett mit der weichen Matratze und die große Badewanne schon verlockend waren.
    Zögernd blieb der Neue auf der Schwelle stehen. Zum ersten Mal hörte Derek ihn sprechen, was ein Prickeln über seinen Rücken schickte: »Hier geht es aber nicht nach draußen.«
    Der Fremde besaß eine angenehme, feste Stimme, viel zu wohlklingend für einen Killer. Täuschung, Derek, was ist nur los mit dir? Sofort legte er dem Unbekannten einen Finger auf den Mund und flüsterte: »Pst. Du solltest leise reden oder deine Stimme verstellen.«
    Meine Güte, warum hatte er das gesagt? Derek erschrak vor sich selbst. Wenn das hier der Killer war, dann sollte Derek ihm wirklich keine Tipps geben, sich bedeckt zu halten. Aber ein Gefühl tief in ihm drin, das auf seiner jahrelangen Erfahrung und seinem Instinkt aufbaute, sagte ihm, dass er es mit einem gewöhnlichen Reichen zu tun hatte, der einfach nur zu seinem persönlichen Vergnügen hierher gekommen war.
    Derek konnte sich gut an sein erstes Mal im Sherman-House erinnern und wusste, wie aufgeregt der Mann sein musste, aber auch wie verzweifelt.
    Oder der Mörder ist nervös.
    Wer hierher kam, spielte mit seinem Leben. Es galt, gewisse Regeln zu beachten, wenn man es vorzog, seiner Lust weiterhin zu frönen, und dazu gehörte, nicht erkannt zu werden. Der Fremde schien das zu begreifen, denn die Augen hinter der Maske wurden größer. Immer noch den Finger auf diesen herrlichen Lippen, strich Derek sanft darüber und bemerkte, wie voll und weich sie waren. Wunderschön … perfekt … Ob er in den Genuss kom men würde, sie zu küssen? Niemals zuvor hatte Derek das Bedürfnis verspürt, mit einem Besucher dieses Etablissements derart intim zu werden, aber bei diesem hier würde er vielleicht eine Ausnahme machen. Derek musste nur die Oberhand haben, so wie eigentlich immer. Denn der Mörder konnte auch erst de n Verführer spi elen, um dann zu töten, wenn das Opfer es am wenigsten vermutete, womöglich nackt und wehrlos war.
    Die Lider schließend, schien sich der Unbekannte Dereks Berührungen hinz ugeben. Er atme te schneller, bewegte sich allerdings nicht, seine Arme hingen an den Seiten herab. »Ich weiß nicht, ob ich das kann«, wisperte er.
    Derek durfte ihn auf keinen Fall gehen lassen. »Du bist doch hergekommen, um Spaß zu haben.«
    Der Mann nickte.
    »Dann versuche es. Ich werde nichts tun, was du nicht willst. Nur Mut. Der Anfang ist immer das Schwerste.«
    »Okay«, hauchte er.
    »Wie heißt du?«, fragte Derek.
    »S…« Sein Gegenüber wollte zum Sprechen ansetzen, als Derek hastig hinzufügte: »Verrate niemandem deinen wirklichen Namen! Ich nenne mich hier Marcus.« Falls sich der Mann verdächtig verhielt, würde Derek ihm einfach nach Hause folgen. Er war nicht umsonst ein Meister der Tarnung. Für den Anfang war es aber nötig, ihn in
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