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Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Titel: Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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der von einem gewöhnlichen Straßenräuber ausging, bisher ebenfalls nicht erzählt, dass d ie drei Opfer alle eines gemeinsam hatten. Derek war kaum besser als diese Männer, die sich vor seinen Augen geradezu schamlos benahmen, und der Inspektor sollte das niemals erfahren. Sir William, zum Beispiel, steckte seinem Kammerdiener die Zunge in den Mund, während sich auf einer Chaiselongue zwei andere Herren durch ihre Hosen mit der Hand befriedigten. Das Schauspiel musste Derek sich nicht weiter antun. Er holte tief Atem, warf die leergepflückte Traubenrispe zurück auf den Teller und erhob sich. Er sollte gehen und mal wieder ordentlich ausschlafe n. Es war bereits kurz vor ein Uhr morgens. Dra ußen erwarteten ihn eine laue Sommernacht und ein wenig bessere Luft als hier drin. So wie es schien, würde er heute an keine neuen Informationen kommen. Lust auf ein schnelles Abenteuer hatte er nicht. Nicht mit einem von ihnen . Hier war kein Mann, der ihn interessierte. Diese aufgeblasenen Adligen, die vor keiner Perversion zurückschreckten, vermochten seine Leidenschaft schon lange nicht mehr zu wecken . Die meisten ließen alles mit sich anstellen und gierten stets nach härteren Praktiken. Das war nicht das, was Derek wollte. Außerdem musste er morgen zu einem Klienten. Inspektor Brown hatte Derek einen neuen Fall besorgt, einen, bei dem ihm ein Bonus obendrauf bezahlt wurde. Beim Sodomitenmörder trat er ohnehin auf der Stelle. Er schlug immer dann zu, wenn Derek im Sherman House war – es war frustrierend. Vielleicht hatte Derek bei seinem neuen Auftrag mehr Glück. Er brauchte das Geld, denn er wollte sich endlich eine anständige Wohnung leisten. Alles, was er sich neben der Polizeiarbeit dazuverdienen konnte, kam ihm gelegen.
    Gerade war er auf dem Weg zum Ausgang, als die Tür aufschwang. Ei n großer Mann trat ein, den Derek hier noch nie gesehen hatte. Sein Puls beschleunigte sich. Ein Neuzugang kam selten vor und stattlich sah er außerdem aus. Auf den ersten Blick unterschied er sich kaum von den anderen: Er trug lange Hosen in dezentem Schwarz, ein blütenweißes Hemd, eine Weste und einen Frack. Um den Hals hing einer dieser modernen Männerschals: schillernde, dunkelgrüne Seide. Der Neue war ebenso perfekt angezogen wie die anderen.Aber da lag etwas in seiner ganzen Erscheinung … Die Gespräche verstummten.
    Er strahlte eine gewisse Unschuld aus. Er war wo möglich noch rein , unverdorben – auf jeden Fall ein Spiel wert.
    Dereks Herz schlug schneller. Vielleicht wurde die Nacht doch ganz interessant.
    Wie alt mochte er sein? Von seiner Position hier hinten im Raum konnte Derek das schlecht schätzen, dazu war es zu düster. Ihm stachen jedoch die schlanke Figur und die schwarze Haare ins Auge, die im Kerzenschein glänzten wie das Gefieder eines Raben. Keine grauen Strähnen.
    Seufzend fuhr sich Derek durch sein eigenes Haar, wobei er aufpassen musste, dass seine Halbmaske aus Leder nicht verrutschte. Der Fremde trug natürlich auch einen Gesichtsschutz, einen relativ großen, wie die meisten Gäste; seine Lippen waren dennoch gut zu erkennen. Im Moment hatte er sie fest aufeinandergepresst. Er wirkte nicht arrogant; kein bisschen überheblich, wie mancher Dandy hier. Eher unsicher, eingeschüchtert, so verloren, wie er an der Tür stand, bevor er seine Schultern straffte und einige Schritte in den Salon machte.
    In Dereks Magen kribbelte es. Das wäre e in Gespiele nac h seinem Geschmack. Derek erkannte auf Anhieb, wenn er einen absoluten Neuling vor sich hatte. Sein Jagdinstinkt war geweckt. Er wollte ihn unbedingt, bevor ihn ein anderer wegschnappte.
    »Frischfleisch«, hörte er die Anwesenden tuscheln, die gierig ihre Hälse nach dem Besucher reckten.
    Derek schoss jedoch ein anderer Gedanke durch den Kopf: Potenzieller Mörder. Sein Atem stockt e. Der Herr war einfach zu perfekt, zumindest äußerlich. Er musste diesen Mann beobachten, durfte sich nicht durch seine eigenen Vorlieben ablenken lassen.
    Vorsicht Derek! , ermahnte er sich. Vielleicht markierte der Ankömmling nur den Unschuldigen. Er konnte durchaus der Killer sein, der mit ihnen allen spielte.
    Unschlüssig stand der Neue im Raum. Obwohl er eher unaufdringliche Kleidung trug, offenbarte die Qualität des Stoffes, dass er viel Geld besaß. Reic he Liebhabe r waren im Sherman-House die begehrtesten Objekte, nicht nur in körperlichen Angelegenheiten.
    Seufzend studierte Derek seine Gestalt und nippte dabei am Wein. Der Mann war
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