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Secret Love - Geheime Liebe (eng-deu)

Secret Love - Geheime Liebe (eng-deu)

Titel: Secret Love - Geheime Liebe (eng-deu)
Autoren: Dirk Walbrecker
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…”
    Koslowski hält inne. Er hat seinen Körper wieder erhoben und er kommt auf mich zu.
    Ich habe mich noch keinen Moment, seitdem ich in diesem Raum bin, wohlgefühlt. Nein: Ich fühl mich fremd. Ich fühl mich fern von mir selbst. Ich fühl mich in meiner Intimität bedroht. Und ich würde in diesem Augenblick am liebsten weglaufen!
    â€œAnd I expect, I would like one thing …”
    Ich sehe diesen Koloss direkt vor mir stehen – in seiner Überfülle bedrohlich und zudem mit einem Geruch, der vermuten lässt, dass ihm heute das Deo ausgegangen ist.
    â€œI would like you to …”
    Ich lasse ihn nicht aussprechen: “No!”
    â€œI’d like you to just answer one question.”
    â€œNo!!”, will ich ein zweites Mal und noch deutlicher sagen, doch das Wort bleibt nur gehaucht in meinem Mund stecken.
    â€œHow important is this part to you, Hannah? Tell me in one sentence!”
    Ich kann nicht mehr an mich halten. Ich muss einmal kräftig auspusten und ich ahne, wie unprofessionell dieser Puster ist.
    â€œOne sentence, please!”
    An der Tür klopft es, und ohne auf eine Antwort zu warten, steht die süße Serviererin im Rahmen und macht ein verzweifeltes Gesicht mit entsprechender Geste dazu.
    â€œSofort!”, beeilt sich Koslowski zu sagen und schaut mich fast flehend an.
    â€œI’d like this part because I want to experience something → unique and → exceptional .”
    Der Producer nickt zufrieden.
    â€œ → Unfortunately the casting isn’t my decision alone. Some of our larger → investors also → have a say . But you’ll hear from me soon.”
    Fix und fertig trete ich nach draußen und würde am liebsten sofort Dad anrufen.
    Ich bin schon seit einigen Minuten nicht mehr in München. Ich bin irgendwo nach England gedriftet … dorthin, wo mein Vater seine Kindheit verbracht hat, wo Gran ihn verwöhnt hat und es erst mal überhaupt nicht toll fand, dass er sich in ein deutsches Mädchen verliebt hatte …
    â€œI want to have a child with her!”, hat er damals zu Gran gesagt.
    â€œAnd Barbara wants to have a child with me!”, hat er später noch ergänzen müssen, um seine Mama von seiner Liebe zu überzeugen.
    â€œThen it seems someone is → destined to have the two of you as parents!”
    Genau diese “someone” steht jetzt da verloren im Flur einer Filmproduktion und sucht nach ihrer Identität: Ständig schwankt es in mir zwischen diesem Sich-deutsch- oder -englisch-Fühlen, Denken und Die-richtigen-Worte-Suchen …
    Vielleicht will ich auch genau deshalb diese Rolle spielen?
    Plötzlich merke ich, wie ich beobachtet werde: diesmal nicht von einer versteckten Kamera, sondern von einem Augenpaar, das mich offenbar schon länger fixiert. Ich wende mich dem Gesicht zu und mir wird schlagartig leichter zumute: Da steht eine schrille Type mit entsprechendem Outfit, mustert mich amüsiert und winkt mich zu sich:
    â€œHi! Finally I can see your face!”
    Ich bin mir nicht sicher, ob sie Engländerin ist oder nur so tut, und ich kann auch nicht viel darüber nachdenken. Denn schon wieder geht das Spielchen los:
    Ich werde umkreist und begutachtet, die Frau nimmt mich einfach an die Hand und zieht mich in einen gleißend hell erleuchteten Raum, der als Fotostudio hergerichtet ist: Mehrere Stative mit teuren Digitalkameras. Ein Stuhl, ein Sessel, ein Barhocker. Einige bewegliche Stellwände und überall, hängend und stehend, Fotolampen. Dazu große, silberglänzende Folien auf beweglichen Ständern … und in der dunkelsten Ecke kauert jemand und hantiert mit diversen Kameras.
    Obwohl ich wieder nur Model bin, fühle ich mich hier deutlich wohler. Das Licht tut gut und die Type hat eine positive Ausstrahlung. Selbst als sie mich anfasst, an meinen Haaren rumzupft und meinen Hut verschiebt, ist mir das nicht unangenehm.
    â€œSorry, I forgot to introduce myself: just call me Zilly. That’s Miro over there, he’s my assistant. I’m afraid he doesn’t speak much German.”
    â€œHannah”, murmele ich ungefragt.
    Zilly, irgendwas zwischen zwanzig und vierzig, ein bisschen Punk, ein bisschen selber Model, ist ständig in Bewegung, beguckt mich von unten und von oben, von rechts und von links, prüft skeptisch, lächelt angetan … und winkt schließlich Miro zu
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