Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
Tages, nur zwei Monate, bevor das nächste Schiff fällig war, fanden sie es.
    Jainet und Dunna, einer der Forschungsassistenten, stellten durch die großen Filter, die sie für die Suche hergestellt hatten, fest, daß ein winziges Gebiet in der Nähe des Nordpols durch das Fehlen des allgegenwärtigen Blitzens auffiel.
    Sie überflogen es und sahen unter sich ein tiefes, sechseckiges Loch von totaler Schwärze. Sie wollten ohne Rückfrage nicht weiterforschen und riefen die anderen über Funk heran.
    »Ich sehe nichts«, klagte Skander enttäuscht. »Hier ist kein Sechseckloch.«
    »Aber es war da!« protestierte Jainet, und Dunna nickte zustimmend. »Es war wirklich da, fast direkt über dem Pol. Hier! Ich beweise es!«
    Sie ging hinüber und ließ die Aufnahmescheibe der Bugkamera um etwas mehr als die Hälfte zurücklaufen. Sie verfolgten die Abspielung mit skeptischem Schweigen, als auf dem Bildschirm der Boden unter ihnen dahinglitt. Und plötzlich war es da.
    »Seht ihr!« rief Jainet. »Was habe ich gesagt?«
    Und es war da, deutlich, unzweifelhaft. Varnett blickte auf den Schirm, auf die Szene unter ihnen, wieder zurück. Alles stimmte überein. Es hatte ein sechseckiges Loch gegeben, an der breitesten Stelle fast zwei Kilometer im Durchmesser. Die Merkmale der Gegend stimmten überein – es war an dieser Stelle.
    Aber dort gab es jetzt kein Loch.
    Sie warteten, fast einen ganzen Tag. Plötzlich schien die flache Ebene zu verschwinden, und da war das Loch wieder.
    Sie photographierten es und führten alle Analysen durch, die möglich waren.
    »Lassen wir etwas hineinfallen«, schlug Varnett schließlich vor. Sie fanden einen Ersatz-Druckanzug, schwebten unmittelbar über dem Loch und warfen ihn hinein, die Anzuglampe war eingeschaltet.
    Der Anzug prallte auf das Loch. ›Prallte‹ war das einzige Wort, das sie dafür fanden. Der Anzug fiel auf das Loch und schien dort zu haften, nicht hineinzufallen. Nachdem er dort einen Augenblick schwebte, schien er vor ihren Augen zu verblassen. Nicht zu fallen, sondern sich aufzulösen – denn sogar die Filme zeigten, daß er nicht hineinfiel. Er verschwand einfach.
    Einige Minuten später verschwand das Loch selbst.
    »Sechsundvierzig Standard-Minuten«, sagte Varnett. »Genau. Und ich wette, daß es sich morgen zur selben Zeit wieder öffnet.«
    »Aber wohin ist der Anzug gekommen? Warum ist er nicht hineingefallen?« fragte Jainet.
    »Denkt an die Macht dieses Dinges«, sagte Skander. »Wenn Sie hinkämen, würden Sie nicht über vierzig Kilometer hinabsinken. Sie würden einfach hinbefördert werden.«
    »Richtig«, sagte Varnett. »Es würde die Gleichung einfach ändern, und man wäre dort , statt hier .«
    »Aber wo ist dort ?« fragte Jainet.
    »Wir glauben, im Steuerzentrum des markovischen Gehirns«, sagte Skander. »Es würde eines geben – so, wie es in einem Raumschiff zwei Brücken gibt. Das andere ist für Notfälle.« Oder männliche und weibliche Mitglieder auf Ihrem Planeten, hätte Skander beinahe gesagt.
    »Am besten kehren wir um und lassen das alles durch unsere eigenen Datenbanken laufen«, schlug Varnett vor. »Schließlich war das ein langer Tag für uns. Das Loch öffnet und schließt sich regelmäßig. Wir können morgen also dasselbe tun wie heute.«
    Sie murmelten alle ihre Zustimmung, und einigen ging erst jetzt auf, wie müde sie waren.
    »Jemand sollte hierbleiben«, sagte Skander, »wenn auch nur, um die zeitlichen Abläufe festzuhalten und die Kamera laufen zu lassen.«
    »Das mache ich«, sagte Varnett. »Ich kann hier in der Maschine schlafen, und ihr fliegt mit den beiden anderen zurück. Wenn sich irgend etwas ergibt, sage ich euch Bescheid. Dann kann mich morgen jemand ablösen.«
    Alle waren damit einverstanden, und sie kehrten bis auf Varnett ins Lager zurück.
    Fast alle legten sich sofort schlafen, nur Skander und Dunna gaben ihre Aufzeichnungen noch in die Datenbank ein, dann suchten auch sie ihre Quartiere auf.
    Skander saß auf der Kante seines Bettes, zu erregt, um Müdigkeit zu spüren. Seltsamerweise fühlte er sich statt dessen in Hochstimmung, aufgeputscht wie von Adrenalinstößen.
    Ich muß das Spiel riskieren, dachte er. Ich muß davon ausgehen, daß das wirklich das Tor zum Gehirn ist. In weniger als fünfzig Tagen wird diese Mannschaft ausgetauscht, und sie werden nach Hause gehen und das Geheimnis ausplaudern. Dann werden alle Bescheid wissen, und die Statisten der Konföderation gewinnen die Macht.
    War es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher