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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
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das, was mit den Markoviern geschehen war? Waren sie zu einem solchen Gemeinschaftsparadies geworden, daß sie stagnierten und ausstarben?
    Nein! sagte er sich. Nicht für sie! Ich werde sterben oder die Menschheit retten!
    Er ging zuerst zur Datenbank und löschte alle Informationen. Als er fertig war, blieb nichts übrig; dann zerstörte er die Maschinen, damit niemand auch nur den entferntesten Hinweis finden konnte. Anschließend ging er zum Hauptkontrollzentrum. Dort wurden die atmosphärischen Bedingungen hergestellt. Langsam und methodisch stellte er alle Systeme bis auf den Sauerstoff ab. Er wartete dort fast eine Stunde, bis die Meßgeräte anzeigten, daß die Luft überall in den Zelten fast ausschließlich aus Sauerstoff bestand.
    Dann ging er bedächtig zur Luftschleuse, darauf bedacht, nirgends anzustreifen oder irgendeinen Funken hervorzurufen. Obwohl ihn die Möglichkeit nervös machte, daß einer der Schläfer wach werden und den Funken erzeugen mochte, nahm er sich die Zeit, seinen Druckanzug anzuziehen und alle anderen Anzüge mit hinauszunehmen.
    Als nächstes holte er aus dem Notkoffer eines der Flugzeuge ein kleines Kästchen und öffnete es.
    Vorgefertigte Geräte für alle Gelegenheiten. Es war eine Leuchtpistole.
    Das Loch, das sie hervorrief, würde durch die automatischen Anlagen binnen Sekunden abgedichtet werden, aber nicht, bevor sich der Sauerstoff im Inneren entzündet hatte.
    Es war in einem plötzlichen Aufflammen vorbei, wie Flammpapier.
    Danach konnte er die dem Vakuum ausgesetzten Überreste der Schlafenden sehen, deren verkohlte Leiber noch in ihren Betten lagen.
    Sieben erledigt, bleibt noch einer, dachte er ohne Reue.
    Er stieg in ein Flugzeug und flog zum Nordpol. Er schaute auf den Chronometer. Der Rückflug hatte neun Stunden in Anspruch genommen, drei Stunden lang hatte er seine Arbeit getan; und nun noch einmal neun, um zum Pol zu gelangen.
    Ungefähr eine Stunde übrig, bis das Loch sich wieder öffnete.
    Genug Zeit für Varnett.
    Es schien Tage zu dauern, bis Skander ankam, aber der Chronometer zeigte knapp über neun Stunden an.
    Als er über den Horizont kam, suchte er nach Varnetts Flugzeug. Es war nirgends zu sehen.
    Plötzlich entdeckte Skander es – am Boden, dort unten auf der Polebene. Er bremste und schwebte über ihm. Plötzlich erkannte er in der Düsternis nahe dem Mittelpunkt der Ebene einen winzigen weißen Punkt.
    Varnett! Er würde als erster hineingelangen!
    Varnett entdeckte eine Bewegung und schaute zum Flugzeug hinauf. Plötzlich begann er auf sein eigenes zuzulaufen.
    Skander schoß auf ihn herab, so niedrig über dem Boden, daß er einen Absturz befürchtete. Varnett duckte und überschlug sich, war aber unverletzt.
    Skander verfluchte sich und beschloß zu landen. Er hatte immer noch das Messer, und es mochte genügen. Er nahm die Leuchtpistole mit, die, wenn sie den Anzug auch nicht zu durchdringen vermochte, durch blendendes Licht ablenken konnte. Er war kein großer Mann, aber einen Kopf größer als der Junge, und im übrigen schienen ihm die Chancen ausgeglichen zu sein.
    Er landete bei Varnetts Flugzeug, sprang heraus, die Leuchtpistole in der rechten, das Messer in der linken Hand. Er verfluchte die Dunkelheit und die Tatsache, daß er den Blick von Varnett hatte abwenden müssen, um landen zu können.
    Varnett war verschwunden.
    Bevor Skander sich damit auseinandersetzen konnte, sprang eine weiße Gestalt vom anderen Flugzeug herab, ihm in den Rücken. Skander stürzte hin und verlor die Leuchtpistole.
    Die beiden Gestalten rollten über den felsigen Boden und rangen um das Messer. Skander war größer, aber älter und körperlich in schlechterer Verfassung als Varnett. Schließlich stieß Skander den Jungen weg und ging mit dem Messer auf ihn los. Varnett ließ ihn ganz nah herankommen; als das Messer vorschnellte, packte der Junge zu und bekam das Handgelenk Skanders zu fassen. Die beiden rangen und ächzten in ihren Anzügen, während Skander mit dem Messer zuzustoßen versuchte.
    Sie waren in dieser Stellung, als plötzlich das Loch aufging.
    Sie befanden sich bereits beide darin.
    Beide verschwanden.

Ein anderer Teil des Feldes
    Nathan Brazil reckte sich in seinem riesigen, gepolsterten Ruhesessel auf der Brücke des Frachters ›Stechekin‹, der mit einer Ladung Korn für das von einer Dürre heimgesuchte Coriolanus und drei Passagieren seit neun Tagen von Paradies unterwegs war. Passagiere waren bei solchen Flügen üblich – das
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