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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi
Autoren: Sabine Hartmann
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Markus hatte augenscheinlich verstanden, worauf der Mann hinauswollte. „Es sieht ganz so aus, als wäre dieser Finger mit einem scharfen Werkzeug von einer Hand abgetrennt worden.“ Markus hielt den Beutel hoch und schaute sich das Objekt darin genauer an. „Ich würde allerdings sagen, dass die Person, zu der diese Hand gehörte, zu diesem Zeitpunkt bereits tot war, aber das müssen unsere Fachleute überprüfen.“
    Lisa hätte zu gern gewusst, woher er das wissen wollte. Doch sie hatte genug damit zu tun, Ralf Schuster, ihrem Kollegen von der Spurensicherung, am Telefon zu erklären, warum sie die exakten Koordinaten der Stelle besaßen, an denen der Finger gefunden worden war.
    „Also, vielleicht ein Unfall?“ Falkners Stimme klang erleichtert.
    „Möglich“, sagte ihr Kollege. „Das müssen wir überprüfen.“
    Plötzlich stand Markus neben ihr. Er wartete, bis sie das Gespräch beendet hatte, dann sagte er: „Ich würde so gern den Umschlag öffnen.“
    „Welchen Umschlag?“
    Er hielt ihr die geöffnete Schachtel hin, sodass sie hineinschauen konnte. „Das da ist die Rolle, in die sich die Finder eintragen, außerdem sind da noch ein paar Sammelmünzen, das stammt alles von demjenigen, der den Cache ursprünglich gelegt hat. Aber dieser Umschlag da, bei dem bin ich mir ziemlich sicher, dass der von der Person mitgebracht wurde, die auch den Finger dazugelegt hat.“
    „Wie kommst du darauf, dass es sich um zwei Leute handelt?“
    „Weil Fitz den Cache gelegt hat.“
    „Fitz? Woher weißt du das?“
    „Hat er mir erzählt.“
    „Okay.“ Lisa klang skeptisch.
    „Na ja, nicht im Einzelnen. Aber das ist sein neuestes Heimatpflege-Projekt. Er vernetzt alle Sehenswürdigkeiten unserer Region mithilfe dieser Caches. Damit will er Besucher in die entlegeneren Gebiete locken, die sonst nicht kämen. Vor allem Jüngere und eben Familien mit Kindern. Kulturgeschichte verknüpft mit einer Rallye für Technofreaks.“ Er grinste verlegen und hielt ihr die Schachtel hin. „Außerdem hat er einen Aufkleber draufgeklebt.“
    „Sehenswürdigkeiten? Wie zum Beispiel diese Steinzeitruine auf diesem Berg?“
    Markus sah sie zweifelnd an. „Wieso Steinzeit? Die Winzenburg ist zwölftes Jahrhundert, also frühes Mittelalter.“ Scheinbar bemerkte er, dass sie mit den Augen rollte, denn er lenkte ein: „Egal, ja, so hat er sich das gedacht.“
    „Dein Freund Fitz kommt auf komische Ideen.“
    „Das mag stimmen. Aber er hat den Finger ganz sicher nicht in die Box gelegt.“
    „Das ist wahrscheinlich wahr.“
    Michael Falkner unterbrach sie. „Wir haben alle drei Caches gefunden, die Fitz hier in Winzenburg als Serie gelegt hat. Die anderen waren in Ordnung.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Natürlich. Die Kinder haben jedes Einzelteil herausgenommen. Da befand sich nichts Ungewöhnliches drin.“ Er runzelte die Stirn. „Allerdings waren die beiden ersten Boxen deutlich kleiner.“
    „Verstehe“, sagte Markus. „In den anderen wäre für etwas Zusätzliches kein Platz gewesen.“ Er stutzte. „Erfährt man mit den Koordinaten etwas über die Größe des Verstecks?“
    „Nur wenn es sich um einen Microcache handelt, also um einen ganz besonders kleinen.“
    „Zu diesen Dreien gab es keine Angaben?“
    Falkner schüttelte den Kopf. Dann sagte er: „Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, könnte ich zu meiner Familie gehen.“
    Er knetete seine Hände. „Wissen Sie, meine Tochter feiert Geburtstag.“
    „Gehen Sie nur zu den anderen zur Quelle. Wir finden Sie ja da, falls wir noch etwas wissen müssen, und Ihre Kontaktdaten haben wir notiert“, sagte Markus, ohne den Mann anzuschauen. Zu Lisa sagte er: „Wir müssen unbedingt daran denken, Fitz zu fragen, ob das die Schachtel ist, die er ursprünglich an dieser Stelle versteckt hatte.“
    Lisa grinste. „Nun mach ihn schon auf.“
    „Meinst du?“
    „Kannst ja vorsichtshalber Handschuhe anziehen. Aber wenn ich den Mann richtig verstanden habe, hatten er und die Kinder den Umschlag bereits in der Hand.“
    Markus nickte. „So wie all die anderen Sachen in der Box.“ Nachdem er Latexhandschuhe übergestreift hatte, schlitzte er das Kuvert mit seinem Taschenmesser am oberen Rand auf. Darin befand sich ein weißes Blatt Papier. Markus nahm es heraus und faltete es auseinander.
    „Normales Kopierpapier, denke ich.“ Er hielt Lisa den Zettel hin, sodass sie den Text darauf gemeinsam lesen konnten.

    Weil ich’s kann
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    Weder bei Eichen noch
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