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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi
Autoren: Sabine Hartmann
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Regalbrett mit Waschpulver und Weichspüler. Darunter ein paar Gummistiefel.
    „Was suchst du? Thomas kommt gleich zurück.“
    Irgendwie tröstete Corinna das nicht.
    Plötzlich zerriss ein Klingeln die Stille im Keller.
    Corinna stürmte zum Fenster und rief laut: „Hallo, hier sind wir. Hallo!“

61
    Alfeld, Donnerstag, der 15.9.2011
    „Willst du aussteigen und klingeln, oder soll ich?“, fragte Markus, nachdem er auf dem Hof von Thomas Steinwand in Eberholzen angehalten hatte.
    „Ich geh schon“, sagte Lisa.
    „Es ist kein Auto zu sehen.“ Das Garagentor stand offen, und auch das Tor zur Scheune war nur angelehnt.
    „Guck du nach, ob du das Fahrrad entdeckst.“ Allerdings glaubte sie nicht daran. So blöd war der Steinwand nicht, dass er das Velomobil so hinstellte, dass es jeder Dorftrottel finden konnte.
    Sie stieg die wenigen Stufen zur Haustür hinauf und klingelte.
    Markus ging zur Scheune, verschwand darin und tauchte gleich darauf wieder auf. „Da drinnen bewahrt er Metallvorräte und Werkzeuge für seine Gitter und Skulpturen auf, es ist alles aufgeräumt und übersichtlich. Kein Fahrrad. Ich guck noch mal da hinten in den Schuppen.“
    Lisa klingelte erneut und lauschte. Hörte sie eine Stimme?
    „Hier sind nur Gartengeräte“, rief Markus ihr zu und kam zurück zum Wagen.
    Lisa zückte ihr Handy und wählte Steinwands Nummer. Sie konnte das Telefon im Haus läuten hören, doch es nahm niemand ab.
    „Scheint keiner da zu sein“, sagte sie. „Lass uns nach Alfeld fahren.“
    „Wahrscheinlich sucht er ebenfalls nach seiner Schwester“, sagte Markus und startete den Motor.
    „Oder er entsorgt das Liegerad“, erwiderte Lisa.
    „Täterin!“
    „Täter!“
    Danach schwiegen sie bis zum Ortsschild von Alfeld.
    „Wie gehen wir weiter vor?“, fragte Markus. „Wir können doch nicht ins Büro dackeln und darauf warten, dass etwas geschieht.“
    Lisa brauchte einen Moment, um aus ihren Gedanken aufzutauchen. „Weißt du, mich lässt die zweite Geschichte nicht los.“
    „Dein Stalker?“
    „Danke für die Blumen. Das ist nicht mein Stalker, aber egal. Was mir nicht aus dem Kopf geht, ist, dieser enge Zusammenhang. Auf der einen Seite arbeiten wir an einem Fall, in dem es um Caches und Leichenteile geht. Andererseits …“
    „… verwendet jemand ähnliche Mittel, um dich …“
    „… zu beunruhigen, ja!“ Lisa merkte, dass sich ihre Hände ineinander verkrampft hatten. Sie zupfte an ihrem Jackenärmel, um davon abzulenken. „Ich habe ein Foto auf dem PC, das ich dir in diesem Zusammenhang gern zeigen möchte.“
    Markus grummelte etwas, das wie ‚das nennt man nun Zusammenarbeit‘ und ‚ewig Geheimnisse haben‘ klang. Doch er sah sie dabei nicht an, richtete seinen Blick geradeaus auf die Straße.
    „Außerdem will ich noch mal mit Frank Futterer, meinem früheren Partner in Kassel, telefonieren.“
    Markus nickte mit zusammengepressten Lippen.
    Sie spürte plötzlich das Verlangen, ihm die Arme um den Hals zu schlingen und sich zu bedanken. Mehrmals musste sie tief durchatmen, bevor sie den Impuls unterdrücken konnte. Es tat gut zu wissen, dass er sich um sie sorgte, dass er für sie da war. „Danke“, sagte sie, leise. „Für alles.“
    Markus grunzte eine Antwort, die im Krächzen des Getriebes unterging, als er den Rückwärtsgang einlegte, um einzuparken. Doch er war leicht errötet.
    In ihrem Büro betrachtete Markus das Foto von Jens Rehbeck aufmerksam.
    „Kann nicht sagen, dass der mir bekannt vorkommt.“
    „Sympathisch sieht er nicht aus, oder?“
    „Das ist eigentlich kein gültiges Kriterium.“
    „Stimmt auch wieder. Ich ruf mal bei Frank an.“ Lisa wollte schon aufgeben, als er sich doch noch meldete.
    „Futterer!“
    „Lisa hier. Wo bist du? Was ist das für ein Höllenlärm im Hintergrund?“
    „Ich stehe an der Autobahn.“
    „Willst du verreisen?“
    „Nicht ich, Jens Rehbeck!“
    „Der Gorilla?“
    „Wir haben ihn erwischt, unmittelbar bevor er Deutschland verlassen wollte.“
    „Wer ist wir?“
    „Ich habe ein paar ehemalige Kollegen um Unterstützung gebeten.“
    Lisa starrte das Telefon verdutzt an. „Ich dachte, du hättest gekündigt?“
    „Dachte ich ebenfalls. Aber manchmal kommt es anders als man denkt. Wie dem auch sei. Sie bringen ihn nach Kassel. Ich ruf dich an, sobald wir mehr wissen.“
    „Lassen sie dich dabei sein?“
    „Das wird das geringste Problem. Halt die Ohren steif.“
    „Du auch und danke.“
    Markus sah sie
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